Samstag, 31. März 2018

Road to Lisbon (15/43): Schweiz


Schweiz - Switzerland - la Suisse - Svizzera - Svizra

Faktencheck zur Lage der Nation:

Hauptstadt: Bern (Luftlinie nach Lissabon: 1.628km)
Einwohner: 8,4 Mio.
Fläche: 41.285km²
Sprachen: Deutsch, Französisch, Italienisch, Rätoromanisch

Trivia To Go: In Zürich befindet sich ein Museum, das Plakate aus der Blütezeit der Lithographie sammelt. Posterdrucke aus der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts sind hier zu finden, mit dem Schwerpunkt auf Original-Plakaten aus Tourismus und Verkehr. Zu sehen sind wunderschöne Prints von kleinen Gemeinden wie Frutigen, Gstaad, Interlaken oder Zermatt bis hin zu Bahnstrecken wie der Jungfrau-Bahn im Berner Oberland oder der Lötschbergbahn. Diese Plakate waren über viele Jahre hinweg ein Aushängeschild von Schweizer Tourismusverbänden, ehe die Ära der 360°-Panorama-Ansichten von Google Maps anbrach.

Aus 63 Jahren Eurovision Song Contest:

Debüt: 1956 mit Lys Assia
Teilnahmen insgesamt: 58 (davon 15x Top Five)
Bestes Ergebnis: 1. Platz (1956 mit Lys Assia und 1988 mit Céline Dion)
Größer Punktelieferant:  Großbritannien (161)
Im letzten Jahr: 12. Platz im Semifinale mit Timebelle
Zuständiger Rundfunk: SRF

Die letzten drei Jahre: 
Die Schweiz hat es seit der Einführung der Halbfinals beim Eurovision Song Contest nicht leicht. Zuletzt waren die Eidgenossen 2014 mit Sebalter als "Hunter of stars" im Finale vertreten, der dort auch immerhin einen soliden 13. Platz erreichte. 2015 scheiterte Mélanie René mit "Time to shine" deutlich in der Halbfinalrunde von Wien, der letzte Platz mit vier Zählern war das Resultat. Ein Jahr später lief es für Rykka und ihr qualmendes Kleid nicht besser, Platz 18 im Semifinale, erneut der letzte Platz. 2017 ging es dann aufwärts, die Gruppe Timebelle konnte sich mit "Apollo" zumindest auf den zwölften Rang im Halbfinale verbessern, wenngleich das gelbe Tüllkleid der Sängerin Miruna Mănescu vielleicht nicht die beste Idee der Schweizer Kostümbildner gewesen ist.

Was uns in Lissabon erwartet:

Interpret: Zibbz
Titel: Stones
Gesungen auf: Englisch
Text & Musik: Corinne Gfeller, Stee Gfeller, Laurell Barker
Teilnahme im…: ersten Semifinale am 8. Mai

Über den Künstler: In der "großen Entscheidungsshow" des Schweizer Fernsehens konnte sich das Duo Zibbz für den Eurovision Song Contest qualifizieren. Dazu gehören die Geschwister Corinne und Stefan Gfeller aus Gisikon im Kanton Luzern, die seit 2008 gemeinsam Musik machen und ihren Bandnamen aufgrund der Tatsache dass sie Geschwister ("Siblings") sind, erfanden. Zwischen 2011 und 2015 pendelten die beiden zwischen der Schweiz und Los Angeles hin und her. Hierbei wurden sie durch den TV-Sender Joiz für eine wöchentliche Reality-Show begleitet. Ihr erstes Album "Ready? Go!" erschein 2013 und konnte die #14 der Schweizer Charts erreichen. 2017 erschien mit "It takes a village" ihr zweites Album. Beide sind künstlerisch auch für andere Musiker wie z.B. DSDS-Teilnehmer Luca Hänni aktiv und spielten in ihrer Heimat mit Interpreten wie Gölä oder Bligg, auch eine Werbejingle für Ragusa-Schokolade stammt aus der Feder der beiden Gfellers.

Eurofire’s Kommentar:
Bewertung: 6 von 10 Punkten

Die handgemachte Musik mit rockigem Einschlag für die S
chweiz gefällt mir ausgesprochen gut, schon beim Schweizer Vorentscheid waren die beiden meine Favoriten und so freue ich mich, dass es das sympathische Duo nach Lissabon geschafft hat. Das Lied entwickelte sich in den kommenden Wochen bei mir zu einem der Beiträge, die ich am liebsten gehört habe. Allerdings tritt die Schweiz im ersten Halbfinale an, das unter Fans als Blutbad-Vorrunde gilt. Aufgrund der sehr starken Konkurrenz in diesem Semifinale fürchte ich, dass die Schweizer schon wieder auf der Strecke bleiben werden, wenngleich völlig unverdient. Aufgrund der Erfahrungen der letzten Jahre, könnte "Stones" die Rote Laterne am 8. Mai holen und das, obwohl sie sich musikalisch überhaupt nichts vorzuwerfen haben. Trotz des aussichtslosen Kampfes: "Hopp Schwyz!".

Video:
Zibbz - Stones

Ein Wort zu...:
Liechtenstein - Letzte Teilnahme: bislang keine, Debüt 2019 angestrebt

Wie oft haben wir die Worte von 1FL TV-Programmchef Peter Kölbel gehört, dass der Sender nicht nur die Mitgliedschaft in der EBU sondern auch ein Debüt beim Eurovision Song Contest anstrebt. Ein Format wie "Deutschland sucht den Superstar" sollte es geben, Medienförderungen durch den Staat sollte es geben, seit 2008 wurden große Pläne geschmiedet, aus denen bis heute, Stand 2018, nichts geworden ist. Liechtenstein ist die letzte europäische Nation, abgesehen vom Vatikan, die sich musikalisch noch nicht beim Song Contest präsentiert hat. 1976 war Biggi Bachmann gemeldet, durfte aber aufgrund einer fehlenden Rundfunkanstalt nicht. Anlässlich des 300jährigen Bestehens Liechtensteins im kommenden Jahr soll nun ein weiterer Versuch unternommen werden, beim Eurovision Song Contest teilzunehmen. Wir drücken die Daumen, dass genug Franken in der Senderkasse liegen.