Donnerstag, 29. März 2018

Road to Lisbon (13/43): Mazedonien


Mazedonien - Macedonia - la Macédoine - Македонија

Faktencheck zur Lage der Nation:

Hauptstadt: Skopje (Luftlinie nach Lissabon: 2.602km)
Einwohner: 2,1 Mio.
Fläche: 25.713km²
Sprachen: Mazedonisch

Trivia To Go: Die Stadt Ohrid am gleichnamigen See ist ein Ort von touristischer Bedeutung. Nicht nur, dass hier die Wiege der Kyrillischen Schrift liegen soll und diverse mittelalterliche Klöster von der orthodoxen Geschichte zeugen, der Ort ist auch Zentrum der Perlenherstellung. Rund 350 Dollar kostet eine Halskette aus Ohridperlen, die heute nur noch von zwei traditionsreichen Familien im Original hergestellt werden. Der Herstellungsprozess ist ein Familiengeheimnis, auf anspruchsvolle Art und Weise wird das Perlmutt von Fischschuppen verarbeitet. Unter den bekanntesten Trägern von Ohridperlen-Schmuck findet sich u.a. auch Queen Elizabeth II., die 2001 eine Kette von der damaligen mazedonischen First Lady Vilma Trajkovska erhielt.

Aus 63 Jahren Eurovision Song Contest:

Debüt: 1998 mit Vlado Janevski
Teilnahmen insgesamt: 17 (davon 0x Top Five)
Bestes Ergebnis: 12. Platz (2006 mit Elena Risteska)
Größer Punktelieferant:  Albanien (137)
Im letzten Jahr: 15. Platz im Semifinale mit Jana Burčeska
Zuständiger Rundfunk: MKRTV

Die letzten drei Jahre: Die ehemalige jugoslawische Republik 
Mazedonien hat sich in den letzten drei Jahren kein einziges Mal für das Finale des Eurovision Song Contests qualifizieren können. Zuletzt gelang das 2012 mit Kaliopi und selbst davor fehlte Mazedonien vier Male in der Endrunde. In den vergangenen Ausgaben der Eurovision schieden Daniel Kajmakoski mit "Autumn leaves" als 15. in Wien, Kaliopi mit "Dona" als 11. in Stockholm und schließlich Jana Burčeska mit "Dance alone" als 15. im Halbfinale von Kiew aus. Immerhin hatte Jana letztes Jahr einen großen Moment, als ihr inzwischen Angetrauter Alexander während der Semifinalübertragung um ihre Hand anhielt. Ansonsten war auch diese Teilnahme eher von Enttäuschung geprägt.


Was uns in Lissabon erwartet:

Interpret: Eye Cue
Titel: Lost and found
Gesungen auf: Englisch
Text & Musik: Bojan Trajkovski, Darko Dimitrov
Teilnahme im…: ersten Semifinale am 8. Mai

Über den Künstler: Eye Cue wurden aus allen Bewerbern des öffentlichen Aufrufs des mazedonischen Fernsehens ausgewählt und besteht aus Sängerin Marija Ivanovska und Bojan Trakovski, der auch als Komponist des Liedes fungiert, mit dem das Duo in Lissabon antreten wird. Die Gruppe fand sich 2008 in Skopje zusammen und landete im gleichen Jahr mit dem Titel "Magija" einen ersten Airplay-Erfolg. Im Jahr 2010 schafften sie es mit "Not this time" sich in den MTV Adria Top 20 zu platzieren. Damit hören die nennenswerten Erfolge des Duos jedoch auch schon auf, auch in Mazedonien oder anderen Balkannationen können Eye Cue (sprich: IQ) noch auf eine recht jungfräuliche Karriere zurückblicken.

Eurofire’s Kommentar:

Bewertung: 5 von 10 Punkten

Um ein Haar wäre Mazedonien gar nicht dabei gewesen. Zum Glück hat sich der Sender MKRTV finanziell mit der EBU arrangieren können, sodass wieder 43 Nationen auf dem Plan stehen. Das Lied selbst ist ganz hörenswert, allerdings aus mehreren Einzelteilen zusammengeklebt. Es beginnt als seichte Popnummer, wechselt zum Reggae, um dann ab 1:20 in eine Uptempo-Nummer mit catchy Refrain umzuswitchen. Nach zwanzig Sekunden geht es aber wieder zurück in Reggae-Gefilde. Da sind mir zu viele Stilbrüche drin, als das es beim Eurovision Song Contest zündet. Vergleiche mit "Icebreaker" in Hinblick auf mehrteilige Kompositionen sind nicht gänzlich unpassend. Ich denke, auch wenn man es sich zwischendurch gerne anhören kann, dass Mazedoniens Delegation heuer abermals nach dem Semifinale die Heimreise antreten kann.


Video:

Eye Cue - Lost and found