Samstag, 24. März 2018

Road to Lisbon (08/43): Griechenland


Griechenland - Greece - la Grèce - Ελλάς

Faktencheck zur Lage der Nation:

Hauptstadt: Athen (Luftlinie nach Lissabon: 2.851km)
Einwohner: 11,0 Mio.
Fläche: 131.957km²
Sprachen: Griechisch

Trivia To Go: Im Golf von Elounda, an der Nordküste Kretas erstreckt sich die gut 85 Hektar große Insel Spinalonga, die ihren Namen von den Venezianern erhielt, die dort in der Antike einen Handelsposten betrieben. Obwohl die Insel 1954 wieder ihren griechischen Namen Kalydon erhielt, hat sich Spinalonga durchgesetzt. Mit der Unabhängigkeit Kretas wurde hier 1903 eine Leprakolonie eingerichtet, die bis 1957 aktiv genutzt wurde. Seither ist sie ein beliebter Tagesausflug für Touristen. Seit 1983 ist Lepra übrigens kein Scheidungsgrund mehr in Griechenland.

Aus 63 Jahren Eurovision Song Contest:

Debüt: 1974 mit Marinella
Teilnahmen insgesamt: 38 (davon 6x Top Five)
Bestes Ergebnis: 1. Platz (2005 mit Helena Paparizou)
Größer Punktelieferant:  Zypern (399)
Im letzten Jahr: 19. Platz mit Demy
Zuständiger Rundfunk: ERT

Die letzten drei Jahre: 
Die glorreichen 2000er, in denen Griechenland ein sicherer Top Ten-Kandidat war, sind offenkundig vorbei. 2015 erreichte Maria Elena Kyriakou mit ihrem letzten Atemzug "One last breath" nur den 19. Rang im Finale von Wien. 2016 wurde dramatisch, die Gruppe Argo schaffte es mit ihrer pontischen Nummer "Utopian land" nicht ins Finale des Eurovision Song Contests, erstmals in der Geschichte des Landes, womit die 100%ige Finalquote flöten ging. Zu verdanken war dies vor allem dem damaligen Senderchef von ERT, der seine guten Freunde intern nominierte. 2017 schaffte es Demy mit "This is love" immerhin wieder auf das Niveau von 2015, sie wurde 19. in Kiew.


Was uns in Lissabon erwartet:

Interpret: Gianna Terzis
Titel: Óneiró mou (Όνειρο Μου)
Gesungen auf: Griechisch
Text & Musik: Gianna Terzis, Aris Kalimeris, Dimitris Stamatiou, Michalis Papathanasiou
Teilnahme im…: ersten Semifinale am 8. Mai

Über den Künstler: Gianna Terzis (Γιάννα Τερζή) wurde am 1. Dezember 1980 in Thessaloniki geboren. Ihr Vater ist der bekannte Sänger Paschalis Terzis, der seit den 80er Jahren diverse Alben aufgenommen hat und u.a. schon mit Helena Paparizou zusammengearbeitet hat. Seine Tochter startete mit 20 Jahren ihre musikalische Karriere, nachdem sie nach Athen ging und dort 2006 ihr Debütalbum "Gyrna to kleidi" veröffentlichte. Später ging sie in die USA wo sie als Talentscout für Interscope Records arbeitete. Von ihrem Label Panik Records wurde sie für den angesetzten griechischen Vorentscheid "Ellinikós Tellikós" angemeldet, gewann diesen jedoch kampflos, da die Plattenfirmen der übrigen Bewerber keine Kaution beim Sender ERT hinterlegt hatten. So wurde Gianna intern nominiert.

Eurofire’s Kommentar:

Bewertung: 6 von 10 Punkten

Beim ersten Hören fiel mir sofort der griechische Song Contest-Beitrag von 1995, "Pia prosefhi" von Elina Konstantopoulou ein. Griechischer könnte ein Lied von der Melodie und vom Text her nicht sein. In "Óneiró mou" ("Mein Traum") heißt es u.a. "Es tut mir so weh, ich würde dich nicht von meiner Karte ausradieren, ich würde mein Leben für dich geben, Anfang und Ende, all das bist du". Diese martialische Botschaft kann man Gianna durchaus abnehmen und ich bin fest davon überzeugt, dass Griechenland mit der Nummer ins Finale einzieht und dort zumindest im Mittelfeld mitspielen wird. Für mehr ist das Lied wohl doch zu schwerfällig, insbesondere wenn man es das erste Mal hört.


Video:

Gianna Terzis - Óneiró mou