Dienstag, 20. März 2018

Road to Lisbon (04/43): Weißrussland


Weißrussland - Belarus - la Biélorussie - Беларусь

Faktencheck zur Lage der Nation:

Hauptstadt: Minsk (Luftlinie nach Lissabon: 3.235km)
Einwohner: 9,5 Mio.
Fläche: 207.595km²
Sprachen: Weißrussisch, Russisch

Trivia To Go: Weißrusslands erster Präsident Stanislau Schuschkewitsch unterzeichnete gemeinsam mit Boris Jelzin und dem ukrainischen Präsidenten Leonid Krawtschuk das Abkommen von Belowesch, mit dem das Ende der Sowjetunion besiegelt wurde. 2002 verklagte er das weißrussische Sozialministerium, weil seine Ruhestandspension aufgrund der Inflation nur noch einen Wert von rund 1,80 Dollar monatlich hatte.

Aus 63 Jahren Eurovision Song Contest:

Debüt: 2004 mit Aleksandra & Konstantin
Teilnahmen insgesamt: 14 (davon 0x Top Five)
Bestes Ergebnis: 6. Platz (2007 mit Dmitri Koldun)
Größer Punktelieferant:  Ukraine (155)
Im letzten Jahr: 17. Platz mit Navi Band
Zuständiger Rundfunk: BTRC

Die letzten drei Jahre: 
Seit Einführung der Halbfinals ist Weißrussland konsequent dabei. 2015 und 2016 schied die als letzte Diktatur Europas geltende Nation allerdings im Halbfinale aus. In Wien schafften es Uzari & Maimuna mit "Time" auf den zwölften Rang in ihrem Halbfinale, im Jahr darauf wurde auch Ivan, der eigenen Aussagen zufolge am liebsten nackt aufgetreten wäre, ebenfalls Zwölfter im Halbfinale. Vergangenes Jahr schaffte es Weißrussland wieder ins Finale, die Navi Band bot mit "Historyja majho žyccia" den ersten Song Contest-Beitrag in weißrussischer Sprache und wurde 17. im Finale von Kiew.


Was uns in Lissabon erwartet:

Interpret: Alekseev
Titel: Forever
Gesungen auf: Englisch
Text & Musik: Kirilo Pavlov, Evhen Matyushenko
Teilnahme im…: ersten Semifinale am 8. Mai


Über den Künstler: Um Alekseev (Алєксєєв), der 1993 in Kiew geboren wurde und der mit vollständigem Namen Nikita Vladimirovich Alekseev heißt, ranken sich die wohl größten Skandale in diesem Jahr. Der Teilnehmer von "The Voice of Ukraine" schaffte zwar mit seiner Single "Pyanoye solntse" einen Nummer Eins-Hit in mehreren Staaten der GUS, geriet in Weißrussland allerdings in die Kritik, nachdem bekannt wurde, dass er seinen Song bereits Monate vor der offiziellen Veröffentlichungsfrist im russischen Stawropol aufgeführt hatte. Mehrere Teilnehmer drohten ihre Teilnahme am Eurofest abzusagen, am Ende zog nur eine zurück. Alekseev gewann mit deutlichem Vorsprung vor Gunesh Abasova den Vorentscheid und darf nach aktuellem Stand auch in Lissabon ran.

Eurofire’s Kommentar:

Bewertung: 5 von 10 Punkten

Weißrussland hat schon schlimmere Lieder zum Eurovision Song Contest geschickt, trotzdem bleibt ein fader Beigeschmack haften, da man nicht so ganz genau weiß, ob die Teilnahme am weißrussischen Eurofest oder auch nun beim Song Contest erschummelt ist oder nicht. Musikalisch gesehen ist "Forever" ganz okay, man hört den russischen Einschlag deutlich heraus und kann es sich anhören, ohne dass die Fußnägel hochklappen. Die ausladende Show beim mit den LED-Projektionen lenken hingegen etwas davon ab, dass es die Komponisten nicht geschafft haben, den Text auf die vorhandene Melodie zu setzen. Das Finale dürfte nur mit größtem Wohlwollen der osteuropäischen Verbündeten drin sein.


Video:

Alekseev - Forever