Montag, 19. März 2018

Road to Lisbon (03/43): Österreich


Österreich - Austria - l'Autriche - Österreich

Faktencheck zur Lage der Nation:

Hauptstadt: Wien (Luftlinie nach Lissabon: 2.299km)
Einwohner: 8,7 Mio.
Fläche: 83.878km²
Sprachen: Deutsch

Trivia To Go: Es gibt zwar keine historischen Belege, es ist jedoch sehr wahrscheinlich, dass das französische Croissant vom österreichischen Kipferl abstammt und zur Zeit der Belagerung Wiens durch die Türken im Jahr 1683 erfunden wurde. Nach der Siegesfeier der Österreicher wurde ein halbmondförmiges Gebäck erfunden, dass an den Halbmond der osmanischen Flagge erinnerte. Eine weitere Legende mit ähnlichem Inhalt wurde anno 1686 in Budapest erzählt, wo die kaiserlichen Truppen die Türken aus der Stadt zurückdrängten. In Frankreich selbst werden beiden Geschichten natürlich als Schmarrn abgestempelt.

Aus 63 Jahren Eurovision Song Contest:

Debüt: 1957 mit Bob Martin
Teilnahmen insgesamt: 50 (davon 7x Top Five)
Bestes Ergebnis: 1. Platz (1966 mit Udo Jürgens und 2014 mit Conchita Wurst)
Größer Punktelieferant:  Großbritannien (127)
Im letzten Jahr: 16. Platz mit Nathan Trent
Zuständiger Rundfunk: ORF

Die letzten drei Jahre: 2015 war Österreich noch Ausrichter des Eurovision Song Contests, nachdem Conchita den ersten Sieg des Alpenlandes seit 1966 perfekt machen konnte. The Makemakes konnten Europa allerdings nicht mitreißen und blieben genau wie Ann Sophie punktelos. 2016 verbesserte Zoë die österreichische Bilanz mit ihrem französischsprachigen "Loin d'ici" und erreichte immerhin den 13. Platz. Nathan Trent probierte es als Mann im Mond letztes Jahr mit "Running on air". Er wurde 16. mit 93 Punkten, die allerdings ausnahmslos von den europäischen Juroren stammten, im Televoting konnte der heute 25jährige Innsbrucker keinen einzigen Punkt holen.


Was uns in Lissabon erwartet:

Interpret: Cesár Sampson
Titel: Nobody but you
Gesungen auf: Englisch
Text & Musik: Boris Milanov, Sebastian Arman, Joacim Persson, Johan Alkenäs
Teilnahme im…: ersten Semifinale am 8. Mai

Über den Künstler: Cesár Sampson wurde am 18. August 1983 in Linz geboren und arbeitete zunächst als Sozialarbeiter und Model ehe er zur Musik kam. Seit einigen Jahren ist der Oberösterreicher zudem als Produzent, etwa für den Zusammenschluss Symphonics International tätig. 2016 und 2017 war er als Backing für Bulgarien beim Eurovision Song Contest dabei. Am 5. Dezember letzten Jahres stellte der ORF Cesár als intern gewählten Kandidaten für den Wettbewerb in Lissabon vor. An seinem Wettbewerbstitel sind die gleichen Komponisten beteiligt, die schon "If love was a crime" für Poli Genova und "Beautiful mess" für Kristian Kostov geschrieben haben. Am Samstag absolvierte er gemeinsam mit Michael Schulte einen Gastauftritt bei Florian Silbereisen.

Eurofire’s Kommentar:

Bewertung: 6 von 10 Punkten

Cesár Sampson hat eine fesselnde Stimme und scheint schon ein Fuchs im Musikgeschäft zu sein. Sein Lied "Nobody but you" erinnert mich von Arrangement und Stil her sehr an den Rag'n'Bone Man. Es ist eine sauber produzierte Nummer, die mit Sicherheit nicht ganz chancenlos ist, wenn es darum geht, sich für das Finale von Lissabon zu qualifizieren. Allerdings möchte ich nicht so weit gehen wie Vertreter des ORF, die die Nummer als Opus mit Weltklasse-Niveau betiteln. Dafür ist es dann doch etwas zu sehr auf Radiotauglichkeit gedrillt und könnte unter all den guten Nummern verloren gehen. Trotzdem sage ich "Felix Austria" und würde mir eine Finalteilnahme von Cesár wünschen.


Video:

Cesár Sampson - Nobody but you