Malta - Auch an Malta scheiden sich in diesem Jahr die Geister. Die Szenerie auf der Bühne tut dem keinen Abbruch, Christabelle performt vor einer Parawan-LED-Wand, die aus vier verschiedenen Elementen besteht und Ausschnitte aus dem Musikvideo zu "Taboo" wiedergibt. Ein wenig erinnert das Ganze auch an eine Umkleidekabine. Zum Einstieg gibt es ein pulsierendes Herz, es folgen weitere Projektionen.
Christabelle wollte heute wohl stimmlich noch nicht ganz aus sich herauskommen, das war noch etwas zaghaft und verspielt, ich bin sicher, mit der einen oder anderen Übungsrunde und einer Kanne Tee bekommt sie dieses Problem auch noch in den Griff. Ähnlich wie gestern Jessica Mauboy muss sie die Bühne allein füllen, was ihr andererseits wieder den Spielraum gibt, ihre ausschweifende Armchoreographie durchzuführen, ohne irgendwem die Faust ins Gesicht zu schlagen.
Ansonsten hat die maltesische Delegation bei den Effekten ordentlich an den Knöpfen gedreht, es gibt Pyroeffekte, eine Lasershow und immer wieder Einblendungen auf den LED-Wänden, die Schattenrisse von Menschen zeigen, sowohl von vorne als auch in der abwandten Ansicht, einen Puma und allerlei Szenen, die an das brutale und verstörende Musikvideo zum Song erinnern. In diesem Jahr bieten viele Nationen den Zuschauern die Möglichkeit aus den Einlagen ihre eigene Symbolik zu ziehen.
Ich bin mir aber nicht so sicher, dass das europaweit ankommen wird und kann mir sehr gut vorstellen, dass Malta es in diesem Jahr nicht packen wird. Das Lied selbst ist zu unscheinbar, außer "Echoes in my head" und dem ständigen "Taboo" bleibt nicht viel hängen, die Show ist zu komplex, die Thematik erschließt sich nicht und das schwarze Dress lässt sie auch nicht vorteilhaft wirken. Malta wird es schwer haben...
Malta wagt sich in diesem Jahr mit LED-/Spielboxen zum Eurovision Song Contest |
Zu sehen gibt es eine groteske Live- und videoanimierte Show |
Wie bei X-Faktor, das Unfassbare, irgendwo zwischen Fiktion und Wirklichkeit... |
1. Probe: Christabelle - Taboo