Dienstag, 31. März 2020

Eurovision 2020: Zwei Formate am 16. Mai im Fernsehen



Deutschland/Europa - Der Eurovision Song Contest 2020 in Rotterdam wurde vor knapp drei Wochen abgeblasen. Seitdem betonte die Europäische Rundfunkunion mehrfach, dass man an einem Ersatzprogramm arbeitet um die traurigen Fans zumindest im Ansatz zu entschädigen. Mehrere Rundfunkanstalten in Europa, darunter in Norwegen oder auch den Niederlanden haben mittlerweile eigene Showformate angekündigt, heute kam erneut Bewegung in die Sache.

Zunächst gab es von deutscher Seite aus Berichte über einen alternativen Wettbewerb. DWDL.de berichtete als erstes, dass ProSieben in Zusammenarbeit mit keinem geringeren als Stefan Raab, der sich 2015 aus dem TV verabschiedete, am "Free European Song Contest" arbeite. Raab wird darin mit folgenden Worten zitiert: "Musik verbindet besonders in schwierigen Zeiten viele Menschen miteinander. Dies ist die Geburtsstunde eines neuen, freien europäischen Songwettbewerbs. Das ist die Geburtsstunde des 'Free European Song Contest'". ProSieben habe dieses Format sogleich abgenickt.

"Besondere Herausforderungen brauchen besondere Lösungen. An diesem Abend kommt Europa auf besondere, einzigartige Weise zusammen.", so Raab weiter. So findet am 16. Mai um 20:15 Uhr, dem Tag des eigentlichen Eurovisionsfinales live in Köln der Free European Song Contest statt, natürlich unter Berücksichtigung der aktuellen Vorgaben der Gesundheitsbehörden und gesetzlichen Auflagen. Was genau Inhalt dieses Wettbewerbs ist sickerte noch nicht durch, allerdings sollen bereits in Kürze weitere Informationen folgen. Raab verabschiedete sich am 16. Dezember 2015 mit "Schlag den Raab" vom Publikum.

Wenig später meldete DWDL.de ebenfalls, dass Thomas Schreiber wirklich sauer ist, nachdem die EBU den Song Contest ersatzlos gestrichen hat und der EBU sogar ein Konzept anbieten wollte. "Am Tag nach der Absage habe ich ein Alternativ-Konzept für einen Eurovision Song Contest 2020 an die EBU und die holländischen Kollegen geschickt, übrigens im Namen von Stefan Raab und mir. Nach diesem Konzept hätten 41 Länder teilgenommen. Es hätte eine, allen Regeln der Gesundheitsvorsorge entsprechende, verbindende Moderation gegeben, aber jedes Land hätte seinen Akt selbst auf eine Bühne bringen können."

Weiter: "Da, wo es möglich gewesen wäre, hätte es ein TV-Studio sein können, das hätte aber auch einfach nur ein Künstler hinter einem Klavier sein können, der sich per Skype, Zoom oder Facetime zuschaltet. Hauptsache, es wird live gesungen. Jeder setzt es so sympathisch um wie möglich und die teuerste Lösung muss nicht die sympathischste sein.", so Schreiber. Für dieses Format habe es laut Schreiber keine europaweite Mehrheit gegeben. Stattfinden wird ein in den Niederlanden entwickeltes Format namens "Europe shine a light" in Europa und Australien übertragen.

"Das wird kein Eurovision Song Contest mit Voting sein, aber es soll Europa an diesem einen Abend zusammenbringen, es soll die Fans nicht alleine lassen und ganz besonders den Künstlerinnen und Künstlern eine Plattform geben.", heißt es von der ARD. Dieses Programm wird am 16. Mai um 21 Uhr im Ersten gezeigt, allerdings mehr aus Verbundenheit zum Song Contest, weniger aus Überzeugung. Dabei sollen die Moderatoren von Rotterdam, Edsilia Rombley, Chantal Janzen und Jan Smit auch hier als Hosts fungieren. Jon Ola Sand, der scheidende Supervisor der Eurovision sagte, man werde die Show in Europa gleichzeitig übertragen, verpflichtend sei dies jedoch nicht.

Bei einer angesetzten Zeit von zwei Stunden kann man sich sicher sein, dass die 41 Beiträge zwar vorgestellt aber nicht in Gänze zu hören sein werden. Zudem sollen auch vergangene Jahrgänge Teil der Show werden. "Ich finde es schwierig, wenn sich Deutschland als eines der großen Länder in Europa einer europäischen Idee entziehen würde, deswegen sind wir mit dabei und unterstützen das jetzt, auch wenn wir uns im Detail das ein oder andere anders, also mehr Raum für die einzelnen Künstler, gewünscht hätten.", fügte Schreiber hinzu, der die Sendung offenbar nur zähneknirschend in das ARD-Programm aufnehmen wird.