Montag, 23. September 2019

Beyond Eurovision (46): Ungarn



Ungarn - Nachdem ich heute mit dem EC172 von Dresden nach Hamburg gefahren bin, der aus einem ungarischen Wagenpark besteht, der allerdings ausnahmslos Probleme bei der Abfertigung gemacht hat, ist es nur die logische Konsequenz, sich heute um das Land von Csárdás, Paprikasalami, Tokajer und lustigen Ortsnamen wie Hódmezővásárhely oder Hajdúszoboszló zu kümmern. Wenngleich das Ungarische sprachlich völlig isoliert ist, hat sich doch eine große Musikszene entwickelt, die allerdings kaum über die Landesgrenzen hinaus wahrgenommen wird, maximal beim Eurovision Song Contest.

 Schnelle Fakten
Hauptstadt
Budapest
Sprachen
Ungarisch
Fläche
93.036km²
Währung
Forint (Ft)
Einwohner
9,8 Mio.
Internet-TLD
.hu
Zeitzone
UTC+1
Wiki-Info

So existiert beispielsweise ein wunderbares "Alegria"-Cover vom Cirque du Soleil mit dem Titel "Magyarország", gesungen von den Hungarian Allstars, das Nicht-Ungarn schier unbekannt sein dürfte. Mit dabei sind u.a. Kati Wolf und Ibolya Oláh. Seit 1993 findet auf einer Donauinsel in Budapest das Sziget Festival statt, bei dem seit 1993 sowohl lokale als auch internationale Berühmtheiten auftreten. So waren in den letzten Jahren u.a. David Guetta, Rihanna, Robbie Williams, Mando Diao oder auch Die Ärzte zu Gast. Hinzu kommt das Festival Balaton Sound am Südufer des Plattensees, das zu den größten Electro-Festivals in Europa zählt. 


Das drittgrößte musikalische Event dürfte dann aber schon der Vorentscheid "A Dal" ("Das Lied") sein, bei dem sich die ungarische Interpreten-Riege die Ehre gibt. Seit 1993 ist Ungarn beim Eurovision Song Contest dabei, im ersten Jahr noch in der Vorqualifikation für Millstreet gescheitert, bereichert es uns mit verschiedenen Musikstilen, von Balladen über Metalcore von AWS bis hin zu Zigeunerklängen von Jóci Pápai. Wer sich für ungarische Roma-Klänge interessiert, dem sei zudem die Karavan Familia mit "Khiromant" empfohlen, ein wunderbares Stück Weltmusik, das heute aber nicht im Fokus stehen soll. Hierfür habe ich mir die Sängerin Lola ausgesucht, die eigentlich Judit Korsós heißt.

Sie wurde 1988 in Hatvan, nördlich von Budapest geboren und wirkte u.a. bei diversen Auslandsproduktionen des Senders MTV mit. 1998 durfte sie die ungarische Nationalhymne im Ferenc-Puskás-Stadion bei der Leichtathletik-EM singen. 2005 trat sie erstmals beim Vorentscheid für Kiew an, "Szerelem" belegte einen nicht näher genannten Platz. Einen weiteren Anlauf wagte sie 2008 mit "Legszebb nap", auch hier wurde sie nur Sechste. 2006 erschien ihr Debütalbum "Álomtánc" ("Traumtanz"), dessen First Track heute unser Beitrag für die musikalische Weltreise sein soll.

Lola - Álomtánc