Montag, 16. Mai 2022

News-Splitter (927)


Rumänien
- Das rumänische Fernsehen TVR hat nach der Annullierung des Juryvotings im Finale durch die Europäische Rundfunkunion die eigentliche Wertungsliste veröffentlicht. Wie schon erwähnt, sollte die Höchstwertung an Zdob și Zdub aus Moldawien gehen, zehn Punkte an Griechenland, acht an Polen, sieben an die Niederlande und sechs an Aserbaidschan. Deutschland landet im rumänischen Juryvoting auf dem 18. Platz. Aufgrund vermeintlicher Auffälligkeiten beim rumänischen und fünf weiteren Votings generierte die EBU ein eigenes Voting und ließ dieses ins Endergebnis einfließen. Mit Polen und Aserbaidschan befinden sich zwei Nationen im Juryergebnis, deren Jurywertung ebenfalls nicht gezählt wurde.

Lettland
- Drei Monate nach dem Finale des lettischen Vorentscheids Supernova wurde von LTV die Jury namentlich bekannt gegeben, die 50% des Ergebnisses ausgemacht hatte. Darunter waren u.a. der TV- und Radiomoderator Toms Grēviņš, der russische Sänger Ilja Lagutenko, der 2001 mit seiner Gruppe Mumij Troll für Russland am Song Contest in Kopenhagen teilnahm, Komponistin Laura Jēkabsone, Musiker Māris Mihelsons und LTV-Mitarbeiterin Anna Platpīre sowie zwei internationale Gastjuroren. LTV hielt die Jury unter Verschluss, um die Einflussnahme von außen zu verhindern. Lettland schied mit dem bei der Supernova gewählten Beitrag "Eat your salad" der Band Citi Zēni im Halbfinale von Turin aus.

Ukraine
- UA:PBC-Vorstand Mykola Chernotytskiy erklärte, sein Sender habe nach dem Sieg bereits die notwendigen Unterlagen zur Ausrichtung des Eurovision Song Contests 2023 von der EBU erhalten. "Wir möchten die Eurovision in einer friedlichen Ukraine veranstalten. Wir hoffen, dass es uns möglich sein wird, die Sicherheit aller Teilnehmer und Gäste während des Wettbewerbs zu gewährleisten.", so Chernotytskiy. Sollte dies nicht der Fall sein, wovon die EBU derzeit ausgehen muss, haben bereits mehrere europäische Rundfunkanstalten ihre Hilfe angeboten. Ihor Smilyanskiy, Vorstand der ukrainischen Post kündigte unterdessen an, dem Kalush Orchestra eine eigene Briefmarke zu widmen. Ähnliches erfolgte bereits 2004 und 2016 nach den Siegen von Ruslana und Jamala.

Kosovo
- Shkumbin Ahmetxhekaj, Direktor des kosovarischen Fernsehens RTK kündigte an, dass das Ziel seines Senders der Erwerb der Vollmitgliedschaft innerhalb der EBU bis Ende des Jahres sei. Das Management von RTK habe es sich zur Aufgabe gemacht, zeitnah der Rundfunkunion beizutreten. Nach dem Ausschluss von Belarus und Russland seien die Chancen zur Aufnahme gestiegen, heißt es demnach aus Priština. Gleichzeitig gab man zu, dass dem noch große Hürden im Weg stehen, etwa die fehlende Mitgliedschaft in der Internationalen Telekommunikationsunion (ITU), die für den EBU-Beitritt notwendig ist. Eine Abstimmung, den Paragraphen, der eine ITU-Mitgliedschaft erfordert zu streichen, scheiterte 2019 in einer Abstimmung innerhalb der EBU, nicht zuletzt am Widerstand von Serbien und Bosnien-Herzegowina.