Mittwoch, 11. Mai 2022

Nordmazedonien: Zweiter Teil im "Flaggen-Gate"


Nordmazedonien
- Das Drama um den "Zwischenfall" bei der Eröffnungszeremonie um den nordmazedonischen Beitrag geht weiter. Nachdem Andrea Koevska während des Foto-Shootings auf dem türkisfarbenen Teppich eine nordmazedonische Flagge aus dem Bild warf, protestierten einige Zuschauer beim Sender MRT gegen dieses Verhalten. Die Respektlosigkeit gegenüber nationalen Symbolen wie der Staatsflagge steht in Nordmazedonien unter Strafe. Dennoch hat sich MRT nun dazu entschlossen, weiterhin am Wettbewerb teilzunehmen.

"Ein solcher Schritt zu einem Zeitpunkt, an dem alle Widerrufsfristen verstrichen sind, würde einen großen finanziellen Schaden und andere nicht zu vernachlässigende Sanktionen nach sich ziehen.", so MRT in einem offiziellen Statement. Der Sender behält sich jedoch vor, nach der Rückkehr der Delegation aus Turin entsprechende Disziplinarmaßnahmen und ggf. rechtliche Schritte einzulegen, sobald die Delegation zu den Vorfällen befragt wurde. Dennoch geht Andrea mit ihrem Titel "Circles" im zweiten Halbfinale, für das heute zwei Proben angesetzt sind, ins Rennen.

Das nordmazedonische Fernsehen erklärt in der gleichen Stellungnahme: "Aufgrund des negativen Images der Eurovision in der Öffentlichkeit und die negative Berichterstattung, die auf MRT zurückfällt, behält sich das nordmazedonische Fernsehen für das nächste Jahr die Möglichkeit offen, nicht mehr am Eurovision Song Contest teilzunehmen." Solche Meldungen sind jedoch weitaus weniger ungewöhnlich, als sie scheinen, in den letzten Jahren drohten einige Rundfunkanstalten, zumeist aus Erfolglosigkeit, dem Wettbewerb fernzubleiben, die meisten davon sind bisher immer wieder zurückgekehrt.