Dienstag, 17. Mai 2022

Polen: TVP dementiert unfreies Juryvoting


Polen
- Nachdem Rumänien, Aserbaidschan, Georgien und Montenegro bereits Stellung zu den Anschuldigungen der geheimen Absprache der Juroren bezogen haben, reagiert nun auch die Redaktion des polnischen Senders TVP. Wie Radio Eska berichtet, versicherte man in Warschau, dass alle Juroren frei entschieden haben und man nunmehr den Kontakt zur Europäischen Rundfunkunion suche, um den Sachverhalt zu klären. Ähnlich reagierte u.a. auch das rumänische Fernsehen TVR, das online sogar sein Juryvoting veröffentlichte.

"Sie haben einzig und allein nach ihrem Gefühl und ihrem eigenen Ermessen abgestimmt, ohne irgendeinen Algorithmus zu berücksichtigen, nicht einmal den der Europäischen Rundfunkunion.", heißt es von TVP. Der Sender benannte seine im Zuge der Transparenz auch die Namen seiner Juroren, darunter die Sängerinnen Krystyna Giżowska und Dagmara Jaworska, Aleksandra Szwed, Komponist Mikołaj Gąsiewski und Andrzej Jaworski. TVP sucht nunmehr den Kontakt mit der Europäischen Rundfunkunion, um seinen Protest auszudrücken.

Die Europäische Rundfunkunion hatte im zweiten Halbfinale die Juryvotings aus sechs Ländern aufgrund von Wertungsauffälligkeiten annulliert und stattdessen ein aggregiertes Voting ins Endergebnis einfließen lassen. Die polnische Jury habe nach Angaben von TVP völlig unabhängig für die Ukraine gestimmt, ähnlich wie dies auch im aggregierten Voting passierte. Polen selbst wurde von Krystian Ochman und "River" vertreten, der im Finale von Turin den zwölften Platz belegte. Das polnische Fernsehen hat seine Teilnahme für 2023 bereits bestätigt.