Niederlande - S10 aus den Niederlanden steht allein auf der Bühne, zunächst eingesperrt in einem Kegel aus Lichtstrahlen, aus dem sie sich aber nach Beendigung der One-Shot-Kameraaufnahme befreit. Die Szenerie ist schwarz und dunkel, im Verlauf der Nummer erhellen orangefarbene Strahlen die Bühne und anders als z.B. ihr Schweizer Kollege, singt sich S10 eine persönliche Botschaft aus der Seele, man merkt ihr die Authentizität an. Zum Abschluss erkennt man im Hintergrund das Meer, hell von der Sonne erleuchtet. Bühnenshow und textlicher Inhalt harmonieren gut miteinander, hinzu kommt die starke Zerbrechlichkeit im Ausdruck der Sängerin. Das kann für die Niederlande wieder einmal hoch hinaus gehen.
S10 - De diepte
Moldawien - Moldawien liefert seit Jahren für tolle Choreographien, bei denen man einfach hinschauen muss, etwa bei den DoReDos oder auch bei Natalia Gordienko. Da wäre es doch eine Steilvorlage gewesen, einen Zug auf die Bühne zu stellen. Diese Chance hat man vertan und lässt die Bandmitglieder stattdessen mit ihren Instrumenten bewaffnet wild über die Bühne springen, im Zentrum des Durcheinanders springt Frontmann Roman Iagupov umher. Zdob şi Zdub & Fraţii Advahov machen ihre Sache gut, allerdings fehlt der Show ein bisschen Pfeffer, irgendein Alleinstellungsmerkmal, das Moldau in diesem Jahr von den anderen spaßigeren Titeln abhebt. Zum Schluss wird noch der Apendix der Bühne im Vordergrund genutzt, der Inhalt von "Trenulețul" bleibt allerdings ein wenig auf der Strecke.
Zdob şi Zdub & Fraţii Advahov - Trenulețul
Portugal - Ein positiver Antigen-Schnelltest in der portugiesischen Delegation ließ die Probe von Maro ans Ende des heutigen Tages rücken. Gemäß des Corona-Leitfadens, den die EBU mit den Organisatoren vor Ort anwendet, muss die betroffene Person sich für eine Woche in ihrem Hotelzimmer isolieren, die Probe war jedoch nicht in Gefahr, keine weiteren Mitglieder des Teams betroffen. Und so gab es doch noch einen Clip, der die Backings und Maro selbst wieder rhythmisch klatschend im Kreis zeigt. Große Offenbarungen gab es auch hier nicht zu sehen, die Show orientiert sich mehr oder minder schon am Auftritt im Festival da Canção, wenngleich man auf die unbequemen Barhocker verzichtet hat.
Maro - Saudade, saudade