Donnerstag, 19. Mai 2022

EBU: Eurovision veröffentlicht weiteres Voting-Statement


Europa
- Die Europäische Rundfunkunion hat in einem neuen Statement detailliertere Einzelheiten zu den Voting-Unstimmigkeiten im zweiten Halbfinale präsentiert. "Die Integrität der Abstimmung, sowohl durch die nationalen Jurys in jedem Land als auch durch die Zuschauer, die per Telefon oder SMS abstimmen, ist für den Erfolg der Show von entscheidender Bedeutung. Es ist die Pflicht der EBU gegenüber allen Beteiligten, (...), sicherzustellen, dass wir am Ende jeder der Live-Shows ein gültiges Ergebnis liefern können. Jeder Regelverstoß wird daher sehr ernst genommen.", kommentiert die EBU.

Saß fassungslos in
Bukarest und kam nicht
zum Einsatz: Spokes-
person Eda Marcus
Die EBU hat Unregelmäßigkeiten in den Jury-Abstimmungen von sechs Nationen, namentlich Aserbaidschan, Georgien, Polen, Rumänien und San Marino gefunden und diese nun auch veröffentlicht. Auf Eurovision.tv ist nun zu erkennen, wie die betroffenen Jurys abgestimmt haben und auch ohne geschultes Auge für den Eurovision Song Contest sind hier enorme Parallelen zu erkennen. Supervisor Martin Österdahl entschied daher, für die betroffenen Länder ein aggregiertes Voting einzusetzen. Diese Entscheidung wurde auch vom Vorsitzenden der Reference Group und dem stellvertretenden Generaldirektoren der EBU gebilligt.

Von den Länderjurys der sechs Nationen abgegebene Punkte:

 

 AZ

 GE

 ME

 PL

 RO

 SM

12

Polen

Aserbaidschan

Georgien

San Marino

San Marino

Rumänien

10

Georgien

Montenegro

Serbien

Aserbaidschan

Polen

Georgien

8

Rumänien

Rumänien

Aserbaidschan

Rumänien

Montenegro

Polen

7

Montenegro

San Marino

Rumänien

Montenegro

Aserbaidschan

Montenegro

6

San Marino

Polen

San Marino

Schweden

Georgien

Aserbaidschan

5

Finnland

Israel

Polen

Finnland

Australien

Serbien

4

Australien

Irland

Schweden

Georgien

Estland

Australien

3

Schweden

Estland

N.mazedonien

Estland

N.mazedonien

Schweden

2

Serbien

Finnland

Finnland

Serbien

Serbien

Israel

1

N.mazedonien

Australien

Estland

Australien

Irland

Estland


Die Europäische Rundfunkunion fährt fort, dass man sich im Austausch mit den betroffenen Rundfunkanstalten befindet und ihnen die Möglichkeit einräumt, das Stimmverhalten der Jurymitglieder weitergehend zu untersuchen. Allerdings bekräftigt die Senderunion abermals die Rechtmäßigkeit ihres Handeln und die Platzierungen der 40 Teilnehmerländer des diesjährigen Eurovision Song Contests in Turin. Zudem wurde auf Eurovision.tv erläutert, ab wann intern von Unregelmäßigkeiten spricht, etwa der extremen Abweichung von Stimmen im Vergleich zum Gesamtergebnis, sichtbare Abstimmungspräferenzen und eventuelle Nutznießer einer solchen Abstimmung.