Montag, 16. Mai 2022

Aserbaidschan: İctimai fordert Erklärung von EBU


Aserbaidschan
- İctimai Television hat nach dem Vorwurf der Absprache von Juroren und der Annullierung der Jurywertungen von gleich sechs Nationen, einen Brief an die Europäische Rundfunkunion geschickt, mit Bitte um Klärung des Sachverhalts. In dem Protestschreiben drückt der Sender u.a. sein Bedauern über die über den Kopf von İctimai hinweg getroffenen Entscheidungen aus. Betroffen sind darüber hinaus die Wertungen aus Polen, Rumänien, Georgien, Montenegro und San Marino.

Im Finale hätte die aserbaidschanische Jury laut İctimai der Ukraine zwölf Punkte gegeben, erst nach Übermittlung der Ergebnisse wurde dem Sender mitgeteilt, dass man nicht nach Baku schalten werde, um die Juryergebnisse aufzurufen, sondern stattdessen eine selbsttätig generierte Wertung vortragen werde. Erst danach sei man über vermeintliche Unregelmäßigkeiten während des Halbfinals informiert worden, für die laut İctimai bis Samstag kein Beweis vorlag. Der Sender betonte zudem noch einmal, dass es keinerlei technische Probleme bei einer Live-Schaltung nach Baku gegeben hätte.

Das von der EBU generierte Wertungsergebnis, das im Übrigen auch als Ersatz für die georgische Jurywertung zum Einsatz kam, bescherte dem Vereinigten Königreich zwölf Punkte. Das Kalush Orchestra erhielt in dieser Wertung nur sechs Punkte aus Aserbaidschan. Das Televoting des Landes sei hiervon offenbar nicht betroffen gewesen, hier gingen zwölf Punkte an die Ukraine. Zuvor hatte der flämische Sender VRT bereits über mögliche Absprachen in den Jurys der betroffenen Länder berichtet. Sobald es nähere Informationen zum Verdacht der Wertungsmanipulation gibt, werden wir natürlich darüber berichten.