Donnerstag, 26. Mai 2022

Russland: Alle Mitglieder von EBU-Diensten suspendiert


Russland
- Schon kurz nach der russischen Invasion in der Ukraine kündigten die russischen Mitgliedssender der Europäischen Rundfunkunion über eine Pressemeldung der TASS gemeinsam ihren Rückzug aus der EBU an. Aus Genf selbst hieß es im Anschluss, man habe bisher keinen offiziellen Nachrichteneingang aus Russland vermelden können. Nun hat die EBU selbst alle russischen Mitglieder aus der Union ausgeschlossen und damit den Zugang zum Nachrichtenaustausch und sämtlichen EBU-Diensten eingestellt. Auf der offiziellen Website der EBU sind mit heutigem Stand keine russischen Sender mehr gelistet.

Zuletzt waren drei russische Sender Mitglied in der Rundfunkunion, der staatliche Perwy Kanal, auch bekannt als Channel One, die Allrussische staatliche Fernseh- und Radiogesellschaft (RTR) und der Sender Radio Dom Ostankino zu dem die Radioprogramme Radio Mayak und Radio Orpheus gehörten. Der Ausschluss der russischen Rundfunkanstalten wurde auch durch Noel Curran, den Generaldirektoren der Europäischen Rundfunkunion bestätigt. Somit ist eine Teilnahme Russlands an Wettbewerben wie dem Eurovision Song Contest oder dem Junior Eurovision Song Contest in absehbarer Zeit nicht mehr möglich, ähnlich wie z.B. bei Belarus, dessen Staatssender BTRC vergangenes Jahr für drei Jahre gesperrt wurde.

Nach dem Ende der Organisation Internationale de Radiodiffusion et de Télévision kurz OIRT im Jahr 1993 nahm die Europäische Rundfunkunion diverse Rundfunkanstalten aus dem einstigen Ostblock auf, darunter auch die oben genannten russischen Sender. Seit 1994 war Russland beim Eurovision Song Contest vertreten und konnte den Wettbewerb 2008 mit Dima Bilan einmal gewinnen. Nach dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine wurde Russland vom diesjährigen Song Contest ausgeschlossen, insbesondere nach dem Protest von UA:PBC und der Drohung mehrerer Sender, dem Song Contest fernzubleiben, sollte Russland teilnehmen dürfen.