Donnerstag, 12. Mai 2022

News-Splitter (923)


Kasachstan
- Das kasachische Fernsehen hat in einem Instagram-Posting auf die Nachricht reagiert, den Eurovision Song Contest 2022 in Turin nicht zu übertragen. Khabar, das seit 2016 ein assoziiertes Mitglied der Europäischen Rundfunkunion ist, nannte hier insbesondere die fehlende Perspektive, selbst einen Interpreten zum Wettbewerb schicken zu können und daraus resultierende niedrige Einschaltquoten. Zudem sei die Ausstrahlung mit hohen Lizenzgebühren verbunden, die Khabar aufgrund der erwartungsgemäß niedrigen Quoten nicht bereit ist zu zahlen. Der Eurovision Song Contest beginnt um 21 Uhr, was 1 Uhr nachts in den größten Städten Almaty und Nursultan (Astana) entspricht. Anders sieht dies mit dem Junior Eurovision Song Contest, an dem Kasachstan auf Einladung seit 2018 teilnimmt.

Ukraine
- Die Ukraine hat nach ihrem Weiterkommen im ersten Semifinale am Dienstag die Marke von einer 50%igen Siegwahrscheinlichkeit gebrochen. Mit einer Wahrscheinlichkeit von inzwischen 55% fallen gesetzte Wetten auf das Kalush Orchestra dementsprechend niedrig aus. Der Zweitplatzierte in den Wettquoten, der Brite Sam Ryder, konnte in dieser Woche zwar ebenfalls durch erfolgreiche Proben Boden gut machen, liegt mit 11% aber deutlich dahinter. Die Top Five der derzeitigen Siegesanwärter komplettieren Mahmood & Blanco für Italien mit 9%, Cornelia Jakobs aus Schweden mit 8% und Spaniens Sängerin Chanel mit 4%. Auf dem sechsten Rang liegt Polen mit 2%. Sowohl Schweden als auch Polen treten heute im zweiten Halbfinale an.

Italien
- Am Mittag fand in Turin die Pressekonferenz der EBU mit Supervisor Martin Österdahl statt. Dort wurde u.a. die strikte Akkreditierungspolitik für Journalisten erläutert. Die Pressekonferenzen und die hohe Zahl der Akkreditierungen würden einen nicht unerheblichen Teil der Kosten für die Organisatoren verursachen. Von der Presse gab es Kritik, die Zahl der Akkreditierungen auf 500 zu reduzieren. Zudem erläuterte die EBU die Probleme mit der kinetischen Sonne. Da Motorenprobleme die Zeit der Flügelbewegungen verlängern und eine Umdrehung rund drei Minuten dauern würde, hat man sich sich dazu entschlossen, die Motorik komplett auszusetzen. Die Getriebeprobleme der Installation wurden den Delegationen erst unmittelbar vor Probenbeginn mitgeteilt.

Außerdem erklärte die EBU, dass man im Falle eines ukrainischen Sieges in Turin noch keinen Alternativplan erarbeitet hätte. Man werde unverzüglich mit der zuständigen Rundfunkanstalt, in diesem Fall UA:PBC zusammentreten und die Möglichkeiten evaluieren, den Wettbewerb 2023 in der Ukraine durchzuführen. Allerdings dürfte schon jetzt sicher sein, dass es einen Plan B braucht, da die Ukraine wohl kaum in der Lage sein wird, mit ausreichender Infrastruktur und zum anderen mit Sicherheitsgarantieren für die anreisenden Delegationen aufzuwarten. Sollte das Kalush Orchestra am Samstag tatsächlich gewinnen, werde die EBU in Abstimmung mit UA:PBC auch den Kontakt zu anderen Sendern suchen.