Deutschland - Aus Ermangelung an berichtenswerten Nachrichten kehren wir heute noch einmal in eine Zeit zurück, als der deutsche Vorentscheid noch von Anfang an eine große Castingshow war. Zwei Jahre nach "Unser Star für Oslo", bei dem Lena Meyer-Landrut von der ersten Liveshow bis zum Eurovisionsfinale in der norwegischen Hauptstadt alles gewann, was auf dem Weg lag, fand die zweite Ausgabe unter dem Titel "Unser Star für Baku" statt.
Die Show war nicht nur wieder ein Hort talentierter Jungmusiker sondern zugleich auch Stefan Raabs Abschied vom Eurovisionsgeschehen. Nur noch als Juror, nicht mehr als Hauptverantwortlicher, gab er seine subjektiven Bewertungen zu den Kandidaten ab. Das einzige Manko der Show, abgesehen von Moderatorin Sandra Rieß, war die Blitztabelle, die schon in der ersten Sendung zu willkürlichen Bewegungen in der Tabelle führte und u.a. Bewerber Kai Nötting kurz vor der Entscheidung von Platz zwei auf Platz sechs rutschen ließ, was das Aus in Show #1 bedeutete.
Finalisten von "Unser Star für Baku" Ornella de Santis & Roman Lob |
"Quietly" fehlten am Ende 0,7% für das Ticket nach Aserbaidschan. Nach dem Finale von "Unser Star für Baku" strebte Ornella einen anderen Weg ein als die ganz großen Konzertsäle zu füllen. Sie unterschrieb einen Vertrag im künstlerischen Ensemble des Europaparks in Rust. Unvergessen bleibt ihr Lied aber noch heute für mich, war es doch eine der klarsten und fesselndsten Balladen, die der deutsche Vorentscheid in dieser Dekade erlebt hat. Hoffen wir auf ähnlich fesselnde Beiträge für "Unser Lied für Israel".
Ornella de Santis - Quietly