Mittwoch, 24. Februar 2021

Beyond Eurovision (197): Spanien


Spanien
- Erst waren es die Phönizier, die im 11. Jahrhundert v.Chr. Handelsstützpunkte an der spanischen Küste öffneten, dann kamen die Römer, später eroberten die Mauren die Iberische Halbinsel, aus deren Zeit noch heute kolossale Bauwerke wie die Alhambra in Granada zeugen. Es begann die Reconquista, in deren Zuge Königin Isabella von Kastilien ihren Herrschaftsbereich zurückholte, 1492 startete Kolumbus von hier aus in die Neue Welt, in der Neuzeit prägte General Franco das Land und führte Spanien diktatorisch und isolierte es über Jahrzehnte vom Rest der Welt. Seit 1975 fand die Transición statt, in deren Zuge Spanien 1978 wieder zur Monarchie wurde.

Schnelle Fakten

Hauptstadt

Madrid

Sprachen

Spanisch

Fläche

505.970km²

Währung

Euro (€)

Einwohner

47,1 Mio.

Internet-TLD

.es

Zeitzone

UTC +1

Wiki-Info

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Heute gliedert sich Spanien in 17 autonome Regionen, die in einem föderalen System die gleichen Kompetenzen haben, wie beispielsweise die deutschen Bundesländer. Aus dieser Stellung versuchten insbesondere die Katalanen mehrfach auszubrechen. Hinzu kommen noch die beiden autonomen Städte Ceuta und Melilla an der marokkanischen Küste. Ansonsten braucht man Spanien wohl nicht näher vorstellen, jeder kennt den Osborne-Stier, die Sangría, Tapas, Siesta, Flamenco und Co., die ein oftmals stereotypisches Bild auf die spanische Gesellschaft werfen, wenngleich die spanische Kultur derart vielfältig ist, dass es hier den Rahmen sprengen würde. 

Die spanische Musiklandschaft kann man hingegen nicht vereinheitlichen, zwar gilt der Flamenco als Sinnbild für spanische Klänge, im Laufe der Geschichte haben sich aber sowohl maurische, religiöse und gitane Klänge vermischt und spätestens nach der Franco-Diktatur eine eigene Wertigkeit eingenommen. Nachdem alles unterdrückt wurde, was anders war, blühte die spanische Musikszene auf und zweigte in sämtliche moderne Musikgenres ab. So gibt es heute sowohl eine ausgeprägte Alternative-, Rock- und Popkultur als auch weiterhin den temperamentvollen andalusischen Flamenco. 

Mit der Einfühung von Castingshows begann auch in Spanien die Suche nach neuen Topstars. 2001 startete die Operación Triunfo, ein Konzept aus Idols und Big Brother, mit deren Hilfe auch mehrere Song Contest-Vertreter gefunden wurden. In der ersten Staffel war auch María Laura Corradini Falomir dabei, die 1975 im argentinischen Mar del Plata geboren wurde und heute als Chenoa bekannt ist. Sie belegte hinter Rosa, David Bisbal und David Bustamante den vierten Platz. 2003 veröffentlichte Chenoa mit "Soy mujer" ihr erstes Album, das ad hoc die #1 der Charts erreichte. Auch die fünf Folgealben konnten sich in den Top Ten platzieren. In Spanien und Lateinamerika verkaufte sie bisher mehr als eine Million Tonträger.

Chenoa - Soy lo que me das