Montag, 22. Februar 2021

Beyond Eurovision (196): Mosambik


Mosambik
- Arabische Händler schöpften dereinst die Rohstoffe des ostafrikanischen Landes aus, das reich an Gold, Elfenbein und Sklaven war, später auf der Suche nach einem Seeweg nach Indien wurde der Küstenstreifen von portugiesischen Seefahrern in Besitz genommen und erhielt den Namen Moçambique. Seine Unabhängigkeit erreichte Mosambik im Jahr 1975 nach der Nelkenrevolution in Portugal und rief nach marxistischem Vorbild eine Volksrepublik aus. Noch heute zeugen das Nationalwappen mit sozialistischen Elementen und die Kalaschnikow in der Staatsflagge von jenen Zeiten.

Schnelle Fakten
Hauptstadt
Maputo
Sprachen
Portugiesisch
Fläche
801.590km²
Währung
Neuer Metical (MTn)
Einwohner
28,9 Mio.
Internet-TLD
.mz
Zeitzone
UTC+2
Wiki-Info

Das Land verfiel kurz nach der Unabhängigkeit in einen lange währenden Bürgerkrieg, der erst 1992 beendet werden konnte. Noch heute steht die politische Stabilität auf wackeligen Füßen und wenngleich Portugals Rolle im Land mit den Jahren immer kleiner wird, streckt inzwischen die Volksrepublik China ihre Fühler nach Afrika aus. So bauten chinesische Unternehmen etwa eine Brücke über die Bucht von Maputo, der Hauptstadt des Landes, die zu Kolonialzeiten Lourenço Marques hieß. Maputo ist auch das kulturelle Zentrum des Landes mit etwa 2,7 Millionen Einwohnern im Einzugsgebiet.

Die traditionelle mosambikanische Musik wird untermalt von diversen Xylophonen, etwa der Timbila oder dem Manguilo sowie Zithern und anderen improvisierten Instrumenten. Zu Zeiten der portugiesischen Kolonialzeit entwickelte sich mit dem Marranbenta eine eigene Tanzkultur. Das Wort leitet sich vom portugiesischen "rebentar" ab, was so viel wie "aus sich herausbrechen" bedeutet. Mittlerweile haben auch zeitgenössische Instrumente wie die E-Gitarre und das Schlagzeug in Mosambik Einzug gehalten und werden von Interpreten der Neuzeit genutzt.

Einer der bekanntesten Interpreten des Landes ist Afric Simone, der eigentlich Henrique Simone heißt und 1956 in Inhambane geboren wurde. Er landete mit "Ramaya" im Jahr 1975 einen ersten Hit und bekam insbesondere hinter dem Eisernen Vorhang in den UdSSR, der Tschechoslowakei und der DDR große Aufmerksamkeit, da Mosambik damals noch unter sozialistischer Führung stand. Später füllte er auch im Westen große Hallen wie die Royal Albert Hall oder die Carnegie Hall in London. Er veröffentlichte mehrere Alben, angefangen schon im Jahr 1974 mit "Mr. Barracuda". Sein hier vorgestellter Titel "Hafanana" kletterte 1976 in die Hitparaden.

Afric Simone - Hafanana