Sonntag, 24. Mai 2020

Türkei: Stellvertretender Außenminister für Teilnahme


Türkei - Im Nachgang eines Eurovision Song Contests beginnt für gewöhnlich die Phase, in der alte Geschichten immer und immer wieder aufgewärmt werden, insbesondere was die Rückkehr von Nationen zum Wettbewerb angeht. Da gibt es Meldungen aus Vaduz, Bratislava, Andorra und Sarajevo. Ebenso ist auch die Türkei seit Jahren abstinent und gern gesehener Gast bei Gerüchten um eine mögliche Rückkehr zur Eurovision. Die belastete Vorgeschichte zwischen TRT und EBU ist allerdings hinlänglich bekannt.

Der türkische Sender fühlt sich seit Jahren von der Europäischen Rundfunkunion nicht ernst genommen, fordert die Abschaffung des Juryvotings und die Big Five-Regelung, da sie die Chancen der eigenen Interpreten schmälern. Zuletzt wurde mit Can Bonomo 2012 in Baku ein türkischer Vertreter gesichtet. Seither verzichtet TRT-Generaldirektor İbrahim Eren auf die Teilnahme, der Wettbewerb sei von seinen moralischen Werten abgekommen, sollten diese wieder auf Kurs gebracht werden, würde die Türkei zurückkehren. 

In einem Interview meldete sich nun Faruk Kaymakcı, stellvertretender Außenminister und bis zur Auflösung im Juli 2018 Minister für europäische Angelegenheiten, zu Wort. Er befürwortet eine türkische Rückkehr: "Die Türkei hat viele Jahre an der Eurovision teilgenommen und sogar einmal gewonnen. Ich hoffe, dass wir der Eurovision erneut beitreten. TRT hat in der Vergangenheit einige Probleme darin gesehen, aber ich bin sicher, dass wir die Türkei in den nächsten Jahr wiedersehen werden."

Weiter: "Natürlich ist das nicht meine Entscheidung, aber vielleicht spricht TRT die Probleme mit der EBU an und wir werden bald wieder einige großartige Lieder mit toller Botschaft aus der Türkei bei der Eurovision sehen." Die EBU betonte in den letzten Jahren, sie würde die Dialog mit der Türkei, einem der größten Fernsehmärkte in ihrem Einzugsgebiet, suchen, was genau hinter verschlossenen Türen diskutiert bzw. vereinbart wurde, ist jedoch nicht bekannt.