Samstag, 30. November 2019

Beyond Eurovision (71): Niger



Niger - Der afrikanische Binnenstaat Niger erstreckt sich in weiten Teilen über die unwirtliche Sahara sowie entlang des namensgebenden Flusses Niger im Süden des Landes, der die Lebensader eines Großteils der Bevölkerung darstellt. In der Geschichte hat dieser Fluss den europäischen Entdeckern Rätsel aufgegeben, vermutetet römische Kartographen er sei Teil des Nils, im 17. Jahrhundert nahm man an, dass der Fluss in den Senegal mündet. Die Quelle selbst wurde erst 1879 entdeckt. Die Mündung des wichtigsten Flusses Westafrikas liegt in Nigeria.

Schnelle Fakten
Hauptstadt
Niamey
Sprachen
Französisch
Fläche
1.267.000km²
Währung
CFA-Franc (XOF)
Einwohner
21,6 Mio.
Internet-TLD
.ne
Zeitzone
UTC +1
Wiki-Info

Der Name Niger stammt aus dem lateinischen Wort für Schwarz. Hinter dem Namen verbirgt sich ein Land, das regelmäßig von Dürreperioden heimgesucht wird und die höchste Fertilitätsrate der Welt besitzt. Die Bevölkerung stieg seit der Unabhängigkeit von Frankreich im Jahr 1960 von knapp drei auf heute über 22 Millionen Einwohner an. Die ungebremste Geburtenrate führt auf lange Sicht zu weiteren Problemen, die den Niger jetzt schon im Index menschlicher Entwicklung auf dem letzten Platz rangieren lassen. Die größte Ethnie im Niger stellen die Zarma und Songhai.

Kulturell hervorzuheben gilt es noch die Wodaabe, das "Volk des Tabus", die zu den letzten nomadisch lebenden Stämmen Afrikas gehören und primär als Rinderhirten leben. Ihr Verhaltenskodex wird durch Bescheidenheit und Zurückhaltung bestimmt, wenngleich einmal im Jahr bei einem Brautritual die Männer des Stammes beim Geerewol zeigen was sie können und sich für ihr Empfinden sehr ästhetisch zurecht machen und um die Gunst der potentiellen Bräute werben. Dieses dreitägige Prozedere ist zudem als Dankfest für die üppige Vegetation in der Regenzeit zu verstehen.

Die nigrische Musikkultur lebt vor allem von tief verwurzelten Traditionen, zu denen auch zahlreiche Instrumente wie das Holzblasinstrument Algaita oder das Thardent, ein Zupfinstrument gehören. Die traditionellen Rhythmen werden mit Popmusik verbunden, woraus das Genre Musique Tradi-Moderne entstand, hierfür wurde auch der Musikwettbewerb Prix Dan Gourmou ins Leben gerufen. Einer der Verfechter dieses Stils ist Saâdou Bori, der auch spirituelle Trance-Musik in seinem Repertoire auflisten kann. Der 61jährige landete 1993 mit "Yallerou" einen Hit und arbeitete zeitweise eng mit Moussa Poussy als Niamey Twice zusammen.

Saâdou Bori - Yallerou