Montag, 22. Oktober 2018
Ukraine: Finanzielle Sorgen bei UA:PBC in Kiew
Ukraine - Eine neue Woche beginnt und bringt sogleich Unheil mit sich. Über dem ukrainischen Fernsehhimmel ziehen grauen Wolken auf, wieder einmal geht es um die Sparflammen-Finanzierung des ukrainischen Staatsfernsehens UA:PBC. Wie bereits in einem früheren Posting erwähnt, nutzt der Sender die Hilfe des Privatfernsehens STB um einen nationalen Vorentscheid zu stemmen.
Mit 50% seines ursprünglich veranschlagten Budgets von staatlicher Seite kommt UA:PBC durch die Saison 2018, für das nächste Jahr drohen nun aber weitere Etatkürzungen, was insbesondere den Senderchef Zurab Alasania aber auch die Europäische Rundfunkunion alarmiert. Das ukrainische Parlament diskutierte jüngst über weitere Einsparungen in Höhe von rund 30 Millionen Euro. Nur 57% des per Gesetz definierten Etats sollen ausbezahlt werden.
Alasania erklärte: "Wir sind sehr überrascht über solche Vorschläge, da wir das laufende Jahr schon kaum überstehen. Indem sie so etws tun und alle Gesetze verletzen, führen sie uns in den sicheren Tod. Es ist keine Übertreibung, es ist schier unmöglich so zu existieren." Auch eine Sondersitzung in Kiew kam zu dem Ergebnis, dass UA:PBC mit diesem Defizit seinen Versorgungsauftrag nicht erfüllen kann. Die EBU setzt sich zudem für eine faire und unabhängige Finanzierung des Senders ein.
Mit Nachdruck richteten sich die Forderung der EBU an die ukrainische Regierung, per sofort eine angemessene finanzielle Versorgung des Rundfunks zu gewährleisten. Bereits Anfang des Jahres berichteten wir von der Unterfinanzierung des Senders, der ohnehin schon mit einem der kleinsten Budgets in Europa auskommen muss. Inwiefern die Song Contest-Teilnahme und die Nutzung des Nachrichtenaustauschs innerhalb der Europäischen Rundfunkunion davon tangiert sind, bleibt abzuwarten.