Sonntag, 2. September 2018

Eurovision am Sonntag (58)



Europa - Der 1. September liegt nun hinter uns, was quasi die neue Eurovisionssaison einläutet. Und während es abends allmählich früher dunkel wird, die Europäische Union der Empfehlung ihrer Bürger folgen möchte, die Zeitumstellung abzuschaffen und die Lebkuchensaison in den Supermärkten eröffnet ist, warten wir voller Vorfreude auf die Ankündigung des israelischen Fernsehens und der Europäischen Rundfunkunion, wohin die Reise im nächsten Jahr gehen wird. Noch viel wichtiger ist aber an sich die Frage, wann sie beginnt.

Nächste Woche dürfen wir
wohl den Kalender zücken
Irgendwann im Mai (+/-) wird der 64. Eurovision Song Contest stattfinden. Die genauen Einzelheiten sollen in dieser Woche aus Genf übermittelt werden, dann können wir unseren Countdown auch endlich wieder aktivieren, der seit seinem Ablauf am 12. Mai 2018 um 21 Uhr stillsteht. Unterdessen bereiten sich die einzelnen Teilnehmernationen langsam aber sicher auf die neue Saison vor. In der Schweiz werden Interpreten gesucht, in Deutschland wird bereits selektiert.

Der NDR hat in Zusammenarbeit mit seinen Partnern von Simon Kucher + Partners bereits mit dem Sichten der Einsendungen begonnen und lädt die 100 Panelisten ein, eine erste Vorauswahl zu treffen. Eurovision.de berichtete bereits und schickte Alina Stiegler zum ersten Listening nach Köln, weitere Termine wurden absolviert, darunter in Hamburg. Soweit bekannt ist, stehen 50 Acts fest, die in der nächsten Runde mit dabei sein werden. Diese Kandidaten werden nun der internationalen Jury vorgelegt, woraus dann 20 Acts für das Songwriting-Camp selektiert werden.

Und parallel bestätigte der NDR zugleich, dass der Vorentscheid irgendwann im Februar stattfinden wird und von Barbara Schöneberger moderiert wird. Damit löst sie nach einjähriger Pause das Duo Linda Zervakis & Elton ab, das sich in diesem Jahr an der Tätigkeit der Moderation eines deutschen Vorentscheids versucht hatten. Barbara hatte 2014 erstmals den deutschen Vorentscheid moderiert. Als graue Eminenz dient beim deutschen Song Contest-Projekt hingegen Delegationsleiter Christoph Pellander, der mittlerweile fleißig die Werbetrommel in Eurovisionskreisen rührt.

Verbog sich für RTL und kniet
sich auch beim VE wieder rein
Barbara Schöneberger, jüngst in der RTL-Samstagabendshow "Denn sie wissen nicht was passiert" an der Seite von Thomas Gottschalk und Günther Jauch zu sehen, wo sie verschiedenste Spiele, darunter eine Wiederauflage der Champagnerpyramide aus der Traumhochzeit mit Linda de Mol absolvieren musste, wird demnach wohl auch wieder als Punktesprecherin den Abend auf der Reeperbahn moderieren, gesichert ist dies aber noch nicht. Sicherer ist dafür, dass der Eurovision Song Contest 2019 wohl keinen neuen Teilnehmerrekord aufstellen wird. 

Momentan liegen 21 Anmeldungen vor, am Freitag flatterte die Bestätigung aus Tschechien ein. Nach den Absagen von Bosnien, der Slowakei und anderen Nationen, die den Contest seit Jahren nicht mehr mit ihrer Musik bereichern, ist ein neuer Teilnahmerekord nur noch möglich, sollte die EBU Kasachstan nach ihrem Debüt beim Junior Eurovision Song Contest auch zur adulten Edition der Eurovision einladen. Sollte keine weitere Nation mehr abspringen, so dürften in Tel Aviv oder Jerusalem wieder 43 Nationen zusammenkommen. 

Sofern sie dabei sind wäre
ein Kostümberater ganz sinnig
Bis Mitte September haben sich die interessierten Rundfunkanstalten bei der EBU zu melden, bis Mitte Oktober können sie sich dann noch kostenfrei von der Teilnehmerliste streichen lassen. Die größten Wackelkandidaten dürften wieder einmal der Winzstaat San Marino mit seiner desolaten Eurovisionsbilanz und Mazedonien sein. Beide Nationen haben sich ihre schlechten Platzierungen in den letzten Jahren aber selbst zuzuschreiben.

Erfreulich ist aber die Tatsache, dass die meisten Nationen neue Leidenschaft für den Wettbewerb aufbringen. Dabei spielen weniger die Ergebnisse im Finale eine Rolle, sondern vielmehr die Vorbereitung darauf. 2018 hatten diverse Länder alle Register gezogen und sich auf Qualität besonnen, die richtigen Knöpfe gedrückt und damit ein tolles Gesamtpaket entwickelt. Wir dürfen gespannt sein, was die Saison 2019 bringt, die nun wieder am Anfang steht.