Portugal - Das Land, das uns im Regelfall mit Leid klagenden Fado-Melodien heimsucht, kommt in diesem Jahr mit einem Leid klagenden Protestlied zum Eurovision Song Contest. Homens da Luta kann ich auch irgendwie schlecht musikalisch bewerten, die Kostümierung erinnert an die nicht verwendete Garderobe von Rodolfo Chikilicuatre und den Village People, für Europa wird es eher nach Comedy, als nach einem tiefgründigen Protestlied ausschauen.
Auch die Transparente, wenngleich mehrsprachig, machen das Ganze noch lächerlicher und Portugal kann froh sein, wenn man überhaupt Punkte bekommt, ich finde es einfach nur grässlich. Nicht einmal über das Hintergrundbild, rote und grüne Blüten, kann ich ein positives Wort verlieren. Hätten sich Homens da Luta bis dahin noch genug zum Affen gemacht, hat der Sänger in der Mitte auch noch ein Megaphon dabei, das während des Liedes irgendwie überhaupt nicht zum Einsatz kommt.
Das sie keine gewöhnliche Band sind, machten Homens da Luta sich auch selbst bewusst, aber man nehme den Song Contest, trotz Ursprung als Comedyact, ernst. "Die Musik, die wir spielen, ist traditionelle portugiesische Musik, wir wollen Europa ein bisschen von unserer Tradition zeigen. Fado ist ziemlich traurig, unsere Musik hingegen ist viel fröhlicher.", so Frontsänger Neto. Um die Bedeutung ihres Liedes international verständlich zu machen, hat man die Botschaft auf die großen Transparente gedruckt.
So ernst gemeint das Lied ja nun vielleicht sein mag, ich halte es für einen guten Anwärter auf den letzten Platz. Nachdem Portugal drei Jahre ins Finale kam, wovon ich maximal zwei Finalteilnahmen gerechtfertigt fand, das letzte Mal bis heute nicht erklären kann, wird man sich das Finale wohl am Bildschirm in Lissabon ohne portugiesische Beteiligung ansehen - ich will es zumindest stark hoffen!
Homens da Luta - A luta é alegria
Demonstrieren für eine bessere Welt, im Zeitalter der Finanzkrise |
Homens da Luta protestieren am 10. Mai für Portugal |