Dienstag, 17. Mai 2011

Aserbaidschan: Zwischen Jubel und Sorge


Aserbaidschan - Ell & Nikki wurden am Montag am Heydər Əliyev Airport in Baku von Hunderten von Fans willkommen geheißen. Morgen treffen die beiden bereits wieder in Deutschland ein, wo sie bei TV total mit Stefan Raab eingeladen sind. Nach dem Sieg der beiden habe man in Baku bei einer spontanen Straßenfeier bis sechs Uhr morgens gefeiert.

Die aserbaidschanische Delegation erhielt unterdessen zahlreiche Beglückwünschungen, u.a. aus Weißrussland und Georgien. Georgiens Präsident Mikhail Saakashvili freute sich eines Presseberichtes über den aserbaidschanischen Sieg und gratulierte Präsident Əliyev. Auch Weißrusslands Präsident Lukaschenko erklärte per Brief: "Die Weißrussen freuen sich aufrichtig für Nigar und Eldar wie für ihre eigenen Freunde."

Das aserbaidschanische Kulturministerium veröffentlichte durch die Nachrichtenagentur Interfax unterdessen: "Wir versichern, dass der Eurovision Song Contest in Baku auf höchster Stufe stattfinden wird. Aserbaidschan hat alles, was dafür benötigt wird." Ein umfangreiches Bauprojekt sowie der Ausbau der touristischen Infrastruktur und englischer Weghilfen soll nun bis zum Mai 2012 in Aserbaidschan umgesetzt werden.

Doch trotz aller Freude über den Sieg Aserbaidschans schauen viele Fans, Rundfunkanstalten und Menschenrechtsgruppen besorgt nach Baku. Sie kritisieren die Einschränkungen und Einschüchterungen der Schwulen und Lesben im Land, die EBU müsse gerade diese Gruppe, die beim Eurovision Song Contest ja nun nicht unerheblich ist, schützen und sicherstellen, dass die aserbaidschanische Regierung die Menschenrechte einhält. Für Aserbaidschan, so die Hoffnung vieler Verbände, sei es eine gute Gelegenheit sich als freies, offenes und tolerantes Land zu zeigen.