
1. Semifinale:
Ich kann mir absolut nicht vorstellen, wer das allen Ernstes gut finden kann. Allerdings bestätigt mich das wieder, dass die Griechen alles schicken können, was sie möchten und doch irgendwo in der oberen Tabellenhälfte enden. Mit Ausnahme von Island und Griechenland selbst gab es aus jedem Land, dass in diesem Semifinale startberechtigt war, Punkte. Einmal gab es die zwölf, nämlich aus Portugal.

Das Russland derart schlecht abschneidet, hätte ich nicht für möglich gehalten. Da wird Alexeys Überheblichkeit wohl doch zum Tragen gekommen sein. Im Halbfinale reichte es zum neunten Platz, sprich gerade noch so ins Finale eingerückt. Zwölf Punkte gab es nur aus Armenien, ansonsten hier und da mal ein paar Pünktchen, selbst aus sonst so treuen Bruderstaaten gab es keine berauschenden Zähler. Erstaunlich.

Es verwundert schon, dass die Türkei trotz zwei Höchstwertungen aus Albanien und Aserbaidschan nicht im Finale dabei war, aber wie man auch von türkischen Mitbewohnern hört, war der Song einfach nicht "türkisch" genug. Somit ist der 13. Platz schon okay und der Sender TRT wird sich für die nächste Ausgabe in Baku wohl wieder ein neues, vom Rock unabhängiges, Konzept einfallen lassen.

Es ist schon ein erwähnenswerter Achtungserfolg für das kleine San Marino, nicht völlig untergegangen zu sein. Acht Punkte aus Albanien, sechs Punkte aus Malta und Aserbaidschan und ab und zu mal ein paar kleinere Punktezahlen, das summiert sich auf 34 Zähler und Platz 16 von 19, dabei hat man Norwegen, Portugal und Polen hinter sich gelassen - sehr gut, Senit!

Die ganz große Überraschung sind aber die 30 Punkte für Norwegen. Außer den skandinavischen Nachbarn aus Island und Finnland gab es nur ein oder zwei Punkte für Stella Mwangi, woran das liegt weiß der Himmel. Für Norwegen ist das ziemlich enttäuschend, waren sie doch so sicher das Finale zu erreichen. Jon Ola Sand hatte allerdings Recht, selbst 12 Punkte aus Spanien, die den Titel nicht hören konnten und ihm deshalb auch keine Punkte gaben, hätten nichts genützt.

Ebenfalls nicht erwartet ist der letzte Platz der polnischen Sängerin Magdalena Tul. Nur fünf Länder gaben ihr überhaupt Punkte, davon noch die meisten aus Großbritannien, bei denen das Lied übersteuert geklungen haben soll. Die Show überragte zwar nicht, aber den letzten Platz halte ich für sehr ungerechtfertigt. Aber so ist die Eurovision, immer wieder überraschend.
2. Semifinale:

Eric Saade kassierte die meisten 12er, aus Belgien, Zypern, Dänemark, Estland, Frankreich, Israel und den Niederlanden und immerhin noch einen Punkt aus Deutschland. Das bringt ihn zurecht auf den ersten Platz im Semifinale und immerhin einen guten dritten Platz im Finale, für mich besser als erwartet, aber umso mehr freut es mich, dass "Popular" so gut ankam.

Mit Slowenien haben auch die wenigsten gerechnet, daher ist es umso überraschender, dass Maja Keuc den dritten Rang im Semifinale geschafft hat. Dabei gab es aus vielen Ländern Punkte, sogar die 12 aus Bosnien-Herzegowina. Das verblüfft mich genauso wie der vierte Platz von Rumäniens Band Hotel FM, die nur einen Punkt weniger erhielten, als die Slowenin.

Im Semifinale erreichte Mika Newton mit ihrer Sandmalerin Kseniya Simonova noch den sechsten Platz, im Finale dann den vierten. Mich überrascht das sehr, allerdings kann ich mir vorstellen, dass die allermeisten für die Show angerufen haben und weniger für das, doch eher mittelmäßige, Lied. Einmal gab es die 12 aus Weißrussland, zehn Punkte noch aus der Slowakei.



Moldawien erreichte 54 Punkte und erreichte damit den zehnten Platz, war also ganz knapp im Finale dabei. Die belgische A capella-Gruppe Witloof Bay erzielte 53 Punkte und schied im Semifinale aus. Allerdings wundert es mich, dass das Lied des Sextetts aus Belgien derart gut angekommen ist. Das hätte fast noch eine Überraschung mehr gegeben. Aus Deutschland gab es dafür keine Punkte.
Sehr glücklich bin ich auch mit dem Abschneiden der Slowakei. Nach ihrem Comeback 2009 landeten die Slowaken stehts im Punktekeller, diesmal jedoch erreichten die Twiins den 13. Platz und so viel hätte auch gar nicht bis ins Finale gefehlt, lediglich sechs Punkte trennen Veronika und Daniela von der Gruppe Zdob si Zdub aus Moldawien. Mit der Ukraine gab es sogar ein Land, dass ihnen die Höchstpunktezahl gab.

Wenig überraschend nach dem eher schlechten Auftritt von Dana International hieß es am Ende Platz 15 für die Ikone der 90er Jahre. Deutschland vergab auch hier keine Punkte, Mazedonien und Frankreich jeweils sieben, zur Ehrenrettung, sechs Punkte aus Weißrussland, der Rest ist kaum mehr erwähnenswert, schade Dana...

Alle Punkteangaben beziehen sich auf das Semifinale, das Finale wird gleich noch einmal im Detail auseinander genommen.