Donnerstag, 2. Mai 2024

Eurovision 2024: Bewegte Bilder vom zweiten Halbfinale


Schweden
- Der Videozusammenschnitt der TV-Bildrespektive mit Rylan ist online, bei Eurovision hat kurze Clips der zweiten Proben der Halbfinalisten zusammengestellt und somit bietet sich uns zumindest eine kleine Gelegenheit, das Bildmaterial auszuwerten. Beginnend mit Malta, das wirklich nicht besser von Chanel hätte klauen können, der Dancebreak, der gezeigt wird, erinnert nahezu 1:1 an Spanien vor zwei Jahren und wir wissen ja alle, das Kopien im Regelfall chancenlos sind und bleiben.

Albanien nutzt On Screen-Technik, ansonsten gibt es nur den Rap-Teil zu sehen, joa, der am wenigsten überzeugende Teil des Liedes. Anders als Griechenlands Schnipsel, der recht vielversprechend wirkt und insbesondere die Aktion mit den schwenkenden Tüchern könnte als Effekthascherei gut funktionieren. Nemo präsentiert, was diese tolle Satellitenschüssel zu Können vermag, am Ende ist er vor einer Sonnenfinsternis zu sehen, joa, ob das alles in einem siegeswürdig ist, sei den Kritikern überlassen. 

Am Beispiel von Aiko, die sich lasziv eine Hebefigur in ihrer Performance hat, erkennt man gut, dass man sich vom Vorentscheid zum fertigen Song Contest-Beitrag stark verbessern kann. Allerdings glaube ich, dass "Pedestal" in der Summe keine großen Erfolgsaussichten auf das Finale hat. Auf Österreich war ich sehr gespannt, das was es nun zu sehen gibt, wirkt ein bisschen "leer", die Bühne wird nicht optimal ausgenutzt bzw. die Kameraeinstellungen gehen viel zu sehr in die Weite und fokussieren Kaleen zu wenig, als das der Rave gut herüberkommt. Das gleiche Problem hatte etwa Cascada 2013 auch.

Zu Dänemark gibt es nicht viel zu sagen, alles wirkt stimmig aber auch typisch mittelmäßig, wie man es von so vielen Beiträgen des Landes der letzten Jahre gewohnt war. Frischer wirkt hingegen die armenische Darbietung. Sängerin Jacqueline Baghdasarian spielt mit der Kamera, ihre Musiker fügen sich in eine bunte Choreographie ein und obwohl mir das Lied nicht sonderlich zusagt, gefällt mir das Arrangement auf der Bühne. Anders bei Lettland, Dons steht viel zu verlassen und angewurzelt auf der Bühne, ergänzt durch den elektrisierenden Baum auf den Backdrops.

Allgemein muss ich zu den diesjährigen Proben sagen, dass viele Beiträge für meinen Geschmack ein großes Wirrwarr auslösen. Die Choreographien bzw. Kostüme passen irgendwie nicht zur Stimmung, die das Lied eigentlich erzeugen sollte, es ist eine Materialschlacht an Requisiten, Effekten und Gimmicks, wie wir es seit Jahren nicht erlebt haben. Insofern kann ich so manchen Favoritenstatus nur schwer nachvollziehen, manches hätte durchaus reduzierter sein können. Morgen gibt es sieben Auftritte im Vollbild, San Marino, Georgien, Belgien, Estland, Israel, Norwegen und die Niederlande. Es bleibt spannend.

Eurovision Song Contest - Rehearsals Roundup (Part 2)