Montag, 13. Mai 2024

Eurovision 2024: EU-Kommission kritisiert Flaggenpolitik


Schweden 
- Die EU-Kommission in Brüssel prangert die Organisatoren des Eurovision Song Contests an, dass das Zeigen der Europaflagge beim Wettbewerb in Malmö verboten wurde. Vizepräsident Margaritis Schinas kritisiert laut The Independent die Veranstalter, dass offiziell nur Flaggen der 37 Teilnehmerländer sowie die Regenbogenflagge während der Liveshows erlaubt waren, wenngleich eine Reihe anderer Flaggen ebenfalls während der Übertragung zu sehen war, ich erinnere mich u.a. an ein Schild mit der Aufschrift "Liechtenstein - Join Eurovision" mit der dazugehörigen Flagge darauf.

Die strikte Flaggenpolitik der Europäischen Rundfunkunion wurde in diesem Jahr deutlich schärfer durchgesetzt als in der Vergangenheit, insbesondere vor dem Hintergrund der Situation in Israel und Gaza sollte die Palästinenserflagge nicht offen im Raum gezeigt werden. Dies wurde durch die EBU noch einmal bestätigt, ein formelles Verbot der Europaflagge habe es allerdings nicht gegeben. Gleichzeitig kündigte man an, sich mit dem Schweizer Fernsehen für die Ausgabe 2025 noch einmal grundlegend mit der Flaggenpolitik zu beschäftigen. 

2016 veröffentlichte die EBU ein Pamphlet, auf dem eben jene Richtlinien erörtert wurden. Damals wurde jene PDF-Datei veröffentlicht, die neben Größenbeschränkungen auch eine Reihe abtrünniger oder nicht von den Vereinten Nationen anerkannten Ländern zeigte, darunter die kosovarische Flagge, die der Volksrepublik Donezk, Palästinas oder auch des Islamischen Staates. Die Kritik aus der Europäischen Union zeigt aber auch einen gewissen Eigennutz: "Weniger als einen Monat vor der EU-Wahl spiele diese Aktion den Euroskeptikern und Feinden Europas in die Hände.", so Schinas.