Türkei - Der türkische Präsident Erdoğan hat wieder einmal den Eurovision Song Contest in seiner Art und Weise kritisiert. Insbesondere die Inklusion von LGBTQ*-Teilnehmern und die damit verbundenen Werte der Europäischen Rundfunkunion stoßen dem türkischen Präsidenten übel auf. So habe der Wettbewerb in Malmö "Geschlechtsneutralisierung" und "soziale Korruption" gefördert, wodurch er die Ideale der traditionellen Familie bedroht sieht.
Ihm zufolge habe der türkische Rundfunk TRT eine richtige Entscheidung getroffen, dem Eurovision Song Contest in den letzten zwölf Jahren ferngeblieben zu sein. Nach dem Wettbewerb von Baku 2012 verzichtete der Sender TRT auf die Teilnahme an den Folgewettbewerben, nicht nur aufgrund "unmoralischer" Auftritte, sondern auch, weil dem Sender das Juryvoting und die Big Five ein Dorn im Auge sind. Stattdessen initiierte die Türkei den Türkvizyon Song Contest.
Zu diesem alternativen Wettbewerb der Turkvölker gibt es ebenfalls Neuigkeiten, heißt es in sozialen Medien doch, dass man eine Fortsetzung noch in diesem Jahr in Baku, der Hauptstadt von Aserbaidschan, anstrebe. Weder der für die Organisation zuständige Sender TMB TV noch andere angeschlossene Rundfunkanstalten haben sich bislang zur Türkvizyon geäußert, die zuletzt vor vier Jahren in coronakompatibler Online-Fassung stattfand.