Schweden - Das erste Halbfinale von Malmö hat zehn glückliche Qualifikanten hervorgebracht. Malin und Petra haben die Auftaktshow in Malmö mit Eleganz, Kurzweil, zwischen veganer Lasagne und Grindr-Tönen absolviert, Entertainment können die Schweden eben doch. Der Auftakt des ersten Semis gleicht den verkorksten Carpet Turquoise wieder aus, von dem es auch eine kleine Reprise zu sehen gab. Ganz nebenbei wurden zehn Finalisten für Samstagabend ausgewählt, von denen die meisten wenig überraschend ihren Siegeszug antraten. Abgestimmt wurde zu 100% per Zuschauervoting.
Das Ergebnis des ersten Halbfinals von Malmö:
Für das Finale qualifiziert (in der Reihenfolge ihres Weiterkommens):
Ausgeschieden:
Rückkehrer Luxemburg, das nach 31 Jahren endlich wieder zum Song Contest zurückgekehrt ist, darf sich nicht nur über ein gelungenes Comeback mit Tali freuen, die 1993, als Luxemburg zuletzt dabei war, noch nicht einmal auf der Welt war, sondern auch Irland, das seit 2018 alljährlich abgestraft wurde und nun einen Schritt in Richtung "Crown the witch" unternommen hat. Subjektive Meinung: Es war aber auch eine geile Performance! Das ehemalige Jugoslawien zeigt sich mit 3/3 Finaleinzügen sehr erfolgreich, auch das Powerhouse Ukraine und die Uptempo-Sounds aus Zypern, Litauen und die Spaßnummer aus Finnland haben es geschafft. Abgerundet wird das ganze vom qualitativ und authentischen Beitrag aus Portugal. Iolanda hat sogar mal in die Kamera gelacht, toll!
Ausgeschieden sind hingegen Luna aus Polen, die man eben mit dem Gesicht in den Händen vergraben noch in einer Totalen vom Greenroom sehen konnte, der Aboriginal-Song aus Australien, der ebenso traditionelle Muğam aus Aserbaidschan und fast schon erwartungsgemäß Hera Björk aus Island und Natalia Barbu aus der Republik Moldau. Alles in allem geht das Ergebnis klar, ebenso wie die Performances von Olly Alexander, Isaak und Marcus & Martinus, die erstmals in voller Länge und live in der Halle performen durften. Geadelt wurde das Halbfinale dann noch durch das Trio Eleni, Eric und Chanel sowie Johnny Logan, der Petra Mede im jugendhaften Alter offenbar schlaflose Nächte bereitet hat.
Thorsten Schorn hat zudem das schwere Erbe von Peter Urban als Kommentator für die ARD beim Eurovision Song Contest angetreten und diesen frei gewordenen Platz meiner Meinung nach im ersten Halbfinale von Malmö gut gefüllt. Und auch wenn er am Ende der Show noch einmal zu bedenken gab, nicht jedes Wort von ihm gleich auf die Goldwaage zu legen, so sei ihm der gute Ratschlag gegeben, dass Assoziationen mit Fußball in diesem Rahmen völlig deplatziert sind. Niemand, der das Halbfinale auf einem Sender wie ONE schaut, interessiert sich in diesem Kontext für das Champions League-Weiterkommen von Borussia Dortmund.
Ansonsten hatte ich das Gefühl, bei Thorsten Schorn als Kommentator gut aufgehoben zu sein, ja man kann in den Schnelldurchlauf auch mal reinquatschen und einige Fakten verbaseln, etwa die Story hinter "Veronika", aber wir wollen nicht päpstlicher sein als der Papst, insofern Probs in die Kommentatorenkabine. Die detaillierten Ergebnisse, welches Land auf welchem Platz gelandet ist, veröffentlicht die Europäische Rundfunkunion in der Nacht zum Sonntag und werden zeitnah von uns nachgetragen. Eine Zusammenfassung inklusive Bildern vom heutigen Halbfinale liefern wir morgen im Laufe des Tages nach, während in Malmö bereits die Vorbereitungen für das zweite Halbfinale starten.