Dienstag, 27. August 2019

Beyond Eurovision (20): Dschibuti



Dschibuti - Um den Golf von Tadjoura erstreckt sich die kleine ehemals französische Kolonie Dschibuti. Die gleichnamige Hauptstadt des Landes gilt als eine der heißesten Städte Afrikas, Nächte in denen das Thermometer unter 20°C fällt sind sehr selten. Erste Berührungen hatte ich mit dem Land, als es damals im Mathematik-Unterricht darum ging, das Volumen des Assalsees auszurechnen, einem Salzsee, der inmitten des kleinen Landes liegt. In die Schlagzeilen geriet das Land durch die Stationierung von Truppen zur Sicherung der Wasserwege um das Horn von Afrika.

Schnelle Fakten
Hauptstadt
Dschibuti
Sprachen
Arabisch, Somali, Frz.
Fläche
23.200km²
Währung
Dschibuti-Franc (FD)
Einwohner
865.000
Internet-TLD
.bt
Zeitzone
UTC+3
Wiki-Info

Bedingt durch seine Lage und die Kolonialgeschichte verfügt das Land heute über drei offizielle Amtssprachen. Zum einen ist da Französisch, die Sprache der einstigen Kolonialherren, die den Landstrich, der einst als Französisches Territorium von Afar und Issa bekannt war, 1977 in die formelle Unabhängigkeit entließen, zuvor war es als Französisch-Somaliland bekannt. Kulturell ist das Land auch durch den südlichen Nachbarn Somalia stark beeinflusst.

Die dritte Amtssprache ist Arabisch, das Land wurde schon früh islamisiert, ist heute auch Teil der Arabischen Liga. All diese Berührungspunkte haben die Kulturlandschaft Dschibutis sehr geprägt. Heute ist die Musikszene geprägt durch den Einfluss äthiopischer, arabischer und europäischer Bewohner. Am stärksten wird die Musik aber durch Somalis geprägt. Eine der Issa, den somalischen Bewohnern des Landes, ist die 1949 in Ali Sabieh geborene Sängerin Nima Djama bzw. Neima Djama Miguil. Bereits in den 60er Jahren war sie musikalisch aktiv und erlangte durch politische Statements Bekanntheit, etwa als sie dereinst in ihren Liedern ihre Stimme gegen die französische Verwaltung erhob.

Sie wurde durch das besagte Lied "Gabhayahow" im Jahr 1976 zu einer Ikone Dschibutis und veröffentlichte diverse Titel. Noch heute ist sie aktiv, wenngleich sie inzwischen im kanadischen Ottawa lebt. Die dschibutische Nana Mouskouri fällt optisch durch ihre stilsichere Brillenauswahl und große Blumenmuster auf. Eines ihrer bekanntesten Lieder, das auf Somalisch gesungen wird, ist "Habeen ba ku gulay", was frei mit "Gute Nacht" übersetzt werden kann und für das sie sich vor die von ihr bevorzugte Kulisse gestellt hat, einen Baum irgendwo auf freiem Feld. Dieses Szenario wiederholt sich auch bei anderen Auftritten die man von ihr bei Youtube findet.

Neima Djama Miguil - Habeen ba ku gulay