Georgien - Die nationalen Rundfunkanstalten im Kaukasus wurden heute aufgerüttelt und haben ihre Teilnahme am nächsten Eurovision Song Contest bestätigt. Den Anfang machte heute das georgische Staatsfernsehen GPB, das gegenüber ESCtoday.com seine Absichtserklärung abgegeben hat, 2022 einen Kandidaten nach Italien zu entsenden. Wie es vom Sender aus Tiflis heißt, werden weiterführende Informationen in den kommenden Monaten veröffentlicht, Details zum Auswahlverfahren sind noch nicht bekannt.
Georgien nimmt seit 2007 am Eurovision Song Contest teil und gilt als relativ experimentierfreudig, wenngleich die Ausflüge von Ethnofolk bis zu Darkrock bisher nur selten von Erfolg gekrönt waren. Zuletzt verpasste Tornike Kipiani mit "You", einem langsamen Walzer und zum vierten Mal in Folge den Finaleinzug. Zuletzt schaffte es die Gruppe Nika Kocharov & Young Georgian Lolitaz mit "Midnight gold" ins Finale von Stockholm. Trotz allem hält das georgische Fernsehen an seiner Teilnahme fest.
Ein persönliches Wort von mir, ich muss das georgische Fernsehen für seinen Wagemut loben. Kaum ein Land kümmert sich so wenig um Mainstream beim Eurovision Song Contest wie Georgien. Während man in den Anfängen noch relativ belanglose Kost geliefert hat, die es aber ins Finale schaffte, ist man seit 2014 dazu übergegangen, eine individuelle Nische auszufüllen, häufig garniert mit Ethno-Elementen und polyphonem Männerchor. 2018 und 2019 versuchte sich das Land zudem auf Georgisch, beides war nicht von Erfolg gekrönt.