Armenien - Armenien liegt am Südrand des Kaukasus und war bis zur wiedererlangten Unabhängigkeit 1991 Teil der Sowjetunion. Schon zu Sowjetzeiten kam es zu Unruhen und einem Konflikt mit dem benachbarten Aserbaidschan um das Gebiet, das wir heute als Bergkarabach kennen und noch heute zur politischen Instabilität der Region führt. Armenien selbst hat eine wechselvolle Geschichte, gilt jedoch auch als kulturell sehenswert, liegt hier doch die Wiege des armenisch-orthodoxen Glaubens, den man eindrucksvoll durch die Kathedrale von Etschamiadsin betrachten kann und, wenn man Musikforschern glauben kann, die Wiege westlicher Popmusik.
Hauptstadt | Yerevan | Sprachen | Armenisch |
Fläche | 29.800km² | Währung | Armenischer Dram (Դ) |
Einwohner | 3,0 Mio. | Internet-TLD | .am |
Zeitzone | UTC +4 | Wiki-Info |
Nach der Unabhängigkeit sah sich Armenien politisch gezwungen einen pro-russischen Kurs einzuschlagen, bedingt durch den Bergkarabach-Konflikt und die Debatte um den Völkermord an den Armeniern durch das Osmanische Reich 1915 ist das Verhältnis zu den Nachbarländern Türkei und Aserbaidschan angespannt. Durch die wechselvolle Geschichte ist Armenien ein klassisches Auswandererland, zwar ist die armenische Bevölkerung sehr homogen, Schätzungen der UN zufolge, leben aber mehr als eine Million Menschen außerhalb Armeniens, insbesondere in Russland und den USA, hervorzuheben ist hier die große armenische Diaspora um Los Angeles, aber auch in westeuropäischen Ländern wie Frankreich oder den Benelux-Staaten.
Zu den Symbolen Armeniens gehört auch das Nationalinstrument Duduk, ein aus Aprikosenholz gefertigtes Blasinstrument, das in der folkloristischen und auch modernen Popmusik des Landes eine zentrale Rolle einnimmt. Die traditionelle Musik des Landes findet man auch immer wieder im Rahmen des Eurovision Song Contests wieder, etwa in "Apricot stone" von Eva Rivas 2010. Der armenische Musikmarkt ist zudem geprägt von russischen Interpreten, die aufgrund der kulturellen und politischen Nähe zu Armenien den Markt im Kaukasus bereichern. Daneben existiert eine Reihe erfolgreicher Jazzmusiker im Land, hier sei die Armenian Navy Band unter Arto Tunçboyacıyan genannt, der zur türkischen Minderheit im Land gehört.
Vorstellen möchte ich heute jedoch Tata Simonyan (Ալբերտ Սիմոնյան), der 1962 in Yerevan als Albert Simonyan geboren wurde und seit den 90er Jahren zu den bekanntesten Interpreten des Landes gehört. 1991 erschien sein erstes Album "Yerekon idjav" und arbeitete in den späten 90er Jahren mit der russischen Band Reflex zusammen. Jene Gruppe versuchte sich 2005 beim russischen Song Contest-Vorentscheid. Tata hat mittlerweile mehrere armenischsprachige Alben veröffentlicht und wurde 2006 als "Künstler der Republik Armenien" geehrt. In seiner langen Karriere kooperierte er auch mit anderen armenischen Acts wie oben genannter Eva Rivas und war zeitweise Coach bei "The Voice of Armenia".
Reflex & Tata Simonyan - Anapati arev