Freitag, 10. August 2018

Türkei: EBU setzt Zeichen für Inklusion und Vielfalt



Türkei - In der letzten Woche hat der Generaldirektor des türkischen Fernsehens TRT unmissverständlich die Gründe für das Fernbleiben des Landes beim Eurovision Song Contest erläutert und neben dem Wertungsprozedere vor allem Interpreten wie Conchita Wurst die Schuld dafür gegeben. Solche unsittlichen und bei Kindern Fragen aufwerfenden Interpreten haben nach Ansicht von TRT nichts im Abendprogramm eines öffentlich-rechtlichen Fernsehens zu suchen.

Dies ließ die Europäische Rundfunkunion in Genf nicht unkommentiert und bedauerte die Ansichten des türkischen Senders. Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters erklärte ein Sprecher: "Die Werte des Eurovision Song Contests sind Universalität und Inklusion sowie die stolze Tradition Vielfalt durch die Musik zu feiern." Die Präambel des Sprechers nimmt TRT somit gleich den Wind des Protests aus den Segeln. 

"TRT hat in der Vergangenheit einen großen Beitrag zum Wettbewerb geleistet, insbesondere bei der Ausirchtung des Wettbewerbs 2004 in Istanbul und wir heißen die Türkei sehr herzlich wieder willkommen, sollten sie sich wieder zu einer Teilnahme entscheiden." Die Forderungen aus Ankara, dem Wettbewerb einen konservativen Stempel aufzudrücken wurden weder berücksichtigt noch explizit von der EBU angesprochen. In diesem Fall hat Ignoranz einen größeren Effekt als Diskussionen.