Montag, 6. August 2018

90er Voting: Die Plätze 29 bis 25



Europa - Halbzeit bei unserem kleinen 90er Jahre-Ranking, heute sind bereits die Platzierungen 29 bis 25 an der Reihe. Bislang ist noch kein Sieger eines Eurovision Song Contests der 90er Jahre dabei gewesen und dies wird sich auch heute nicht ändern, dafür gibt es ein Wiedersehen mit einer Siegerin aus den 80ern. Dafür gibt es auf der #26 eine Kandidatin, die ich selbst nie so weit vorn gesehen hätte, deren Eurovisionsbeitrag ich aber auch sehr stimmungsvoll finde, wenn man von dem blauen Blazer einmal absieht. Viel Spaß mit den heutigen fünf Interpreten.

Platz 29 - 39 Punkte - Norwegen 1994
Elisabeth Andreassen & Jan Werner Danielsen - Duett

Einen passenderen Titel für ein Duett hätte es nicht geben können. Für Norwegen traten 1994 in Dublin zwei Interpreten mit "Duett" an. Elisabeth Andreassen kurz Bettan, ist neben Fud Leclerc, Peter, Sue & Marc und Valentina Monetta die einzige Kandidatin, die bei vier verschiedenen Song Contest-Ausgaben dabei war. Die gebürtige Schwedin gewann 1985 gemeinsam mit Hanne Krogh als Bobbysocks den Song Contest von Luxemburg. 1996 kehrte sie noch einmal mit "I evighet" zurück. Ihr Duettpartner war der Norweger Jan Werner Danielssen, der leider im Jahr 2006 viel zu früh aus dem Leben schied, bis dahin aber mehrere CDs aufnahm, darunter auch ein Weihnachtsalbum gemeinsam mit Elisabeth Andreassen.

Platz 28 - 40 Punkte - Jugoslawien 1990
Tajči - Hajde da ludujemo

Auf heimischen Boden, nämlich in Zagreb, durfte der Marilyn-Monroe-Verschnitt Tatiana Matejaš alias Tajči Jugoslawien beim Eurovision Song Contest 1990 vertreten. Dort erreichte sie im strahlenden pinken Outfit den siebten Platz mit dem serbokroatischen "Hajde da ludujemo" ("Lasst uns verrückt spielen"), die letzte Top Ten-Platzierung für Jugoslawien, in dem sich zur damaligen Zeit schon die ersten Wehen von Titos Tod regten. Tajči zog nach dem Eurovision Song Contest in die USA, heiratete dort im Jahr 2000 einen Pianisten und nahm den Nachnamen Cameron an, der allerdings im vergangenen Jahr starb. Mittlerweile ist sie vor allem als Sängerin in Kirchen unterwegs und lebt mit ihren Kindern in Franklin, Tennessee.

Platz 27 - 41 Punkte - Großbritannien 1998
Imaani - Where are you?

Mit der letzten Wertung aus Mazedonien schob sich Imaani aus dem Vereinigten Königreich noch an Chiara vorbei und belegte mit "Where are you?" beim Song Contest im eigenen Land den zweiten Rang. Bis heute schaffte es kein britischer Interpret, dieses Ergebnis zu toppen. Imaani, gebürtig Melanie Crosdale, wurde 1972 in Nottingham geboren und belegte 15 Wochen lang einen Platz in den britischen Charts mit ihrem Eurovisionsbeitrag. Danach wurde es vergleichsweise ruhig um die House- und R'n'B-Sängerin, vereinzelte Auftritte mit Jazzbands oder bei Festivals standen an. Erst 2014, 16 Jahre nach ihrer Eurovisionsteilnahme veröffentlichte sie ihr Debütalbum "Standing tall".

Platz 26 - 41 Punkte - Griechenland 1996
Marianna Efstratiou - Emis forame to himo anixiatika

Mit "Wir tragen Frühlingskleidung im Winter" lässt sich der Titel von Marianna Efstratiou übersetzen, die Griechenland beim Eurovision Song Contest 1996 in Oslo vertrat. Den Song schneiderte ihr Kostas Bigalis auf den Leib, der selbst zwei Jahre zuvor beim Eurovision Song Contest ins Rennen ging. Marianna war bereits 1987 beim Song Contest dabei, damals als Hintergrundsängerin der Gruppe Bang. 1989 durfte sie als Solistin mit "To thiko sou asteri" antreten und wurde Neunte. Für ihren hier gelistete Titel "Emis forame to himona anixiatika" reichte es allerdings nur für den 14. Platz. 1998 wollte sie es noch einmal wissen und bewarb sich mit diversen Beiträgen beim griechischen Vorentscheid, keiner dieser Beiträge konnte sich jedoch für das griechische Finale qualifizieren.

Platz 25 - 43 Punkte - Estland 1994
Silvi Vrait - Nagu merelaine

Leider schon im Alter von 62 Jahren starb im Jahr 2013 die Sängerin Silvi Vrait. 1951 wurde sie in der Estnischen SSR geboren und absolvierte bereits 1972 ihren ersten musikalischen TV-Auftritt. In den späten 80er Jahren war sie eine der Symbolfiguren der Singenden Revolution in Estland, die sich für die Unabhängigkeit von der Sowjetunion einsetzten. Ihr Song Contest-Beitrag "Nagu merelaine" ("Wie eine Meereswelle") war der erste aufgeführte Beitrag des Landes beim Song Contest, nachdem Janika Sillamaa es 1993 nicht über die osteuropäische Qualifikation hinaus schaffte. Ihr Lied blieb jedoch ungehört, nur die griechischen Juroren vergaben zwei Trostpunkte. Später trat Silvi in verschiedenen Opern und Musicals auf, ehe sie wie oben erwähnt 2013 an einem Gehirntumor verstarb...