Sonntag, 29. August 2021

Beyond Eurovision (219): Italien


Italien
- 2022 findet der Eurovision Song Contest auf italienischem Boden statt, bis es soweit ist blicken wir heute einmal kurz auf die Entwicklung der italienischen Musikszene. Fast jedem sind die Sehnsuchtstitel bekannt, mit denen in den 60er Jahren die Reisewelle über den Brenner ihren Ursprung nahm. Schon Conny Froboess vermochte 1962 über die beiden Italiener zu singen, die dem D-Zug nach Napoli hinterherblicken. In den 70er und 80er Jahren übernahmen Ricchi e Poveri oder Al Bano & Romina Power diese Sparte, der Italo-Vibe war in Deutschland ausgebrochen und auch heute empfinden viele die italienische Sprache in gesungenem Zustand als romantisch.

Schnelle Fakten
Hauptstadt
Rom
Sprachen
Italienisch
Fläche
301.338km²
Währung
Euro (€)
Einwohner
60,0 Mio.
Internet-TLD
.it
Zeitzone
UTC +1
Wiki-Info

Schon Goethe fand lobende Worte über die intensive Musik, die ihm bei seinen Reisen entgegenschlug. Und tatsächlich genoss die klassische Musikkultur Italiens damals schon den besten Ruf. 1871 wurde die Oper "Aida" von Giuseppe Verdi uraufgeführt, ein Sinnbild für das große Œuvre klassischer Komponisten, viel früher wirkten Menschen wie Antonio Vivaldi, Giuseppe Gariboldi oder Niccolò Paganini. Die moderne Volksmusik hingegen unterscheidet sich je nach Region deutlich voneinander. Während der Norden Italiens viele Gemeinsamkeiten mit Österreich hat, etwa durch Polka und Walzer wirken in Süditalien Lieder wie "O sole mio" im Stil der Canzone Napoletana. 

Die Originalinterpreten:
Ricci e Poveri
Mit Aufkommen von Radio- und TV-Programmen gelang es den italienischen Künstlern ihre Werke auch landesweit vorzustellen. Nicht zuletzt das San Remo-Festival prägte über Generationen hinweg den italienischen Musikstil. Künstler wie Domenico Modugno, Adriano Celentano, Zucchero, Gianna Nannini, Laura Pausini, die kürzlich verstorbene Raffaella Carrà und Toto Cutugno waren auch über die Landesgrenzen hinaus beliebt und bekannt. Zur neueren Generation derer, die Canzoni für die Masse macht, gehören Eros Ramazzotti oder Eurodance-Intepreten wie Eiffel 65 oder Gigi d'Agostino. Dabei wird noch heute ein Großteil der Titel auf Italienisch gesungen, was im Ausland nach wie vor einen gewissen Charme versprüht.

Zu den oben genannten Eurodance-Projekten gehört auch die Formation Eu4ya aus Mailand. Das Projekt gründete sich im Jahr 2003 und coverte in seiner Geschichte diverse Klassiker der italienischen Popmusik, aber auch internationale Hits etwa "Kiss Him Goodbye". Zu den derzeitigen Mitgliedern gehören Daniele Torrente, Alessandro Franchi, Fabrizio Rugna, Salvatore Cusato und die belgischen DJane Barbara Tausia. Die Gruppe arbeitete auch mit Größen wie Raffaella Carrà und Elissa zusammen. Die erste Single von Eu4ya war 2003 der Titel "Sarà perché ti amo", ein Cover der oben genannten Gruppe Ricci e Poveri, die wir u.a. auch vom Eurovision Song Contest 1978 kennen und die mit eben jenem Lied aber auch mit "Made in Italy" in Deutschland abräumten.

Eu4ya - Sarà perché ti amo