Namibia - Der ehemalige Name Südwestafrika gibt Aufschluss darüber, in welcher kargen Gegend sich das heutige Namibia erstreckt. Entlang der sogenannten Skelettküste bis zum Caprivi-Zipfel leben rund 2,3 Millionen Menschen in einem dünn besiedelten und vor allem von der Namib-Wüste geprägten Land, das nach dem Befreiungskampf im März 1990 von Südafrika in die Unabhängigkeit entlassen wurde. 1884 wurde Namibia ein deutsches Schutzgebiet, in dem es Anfang des 20. Jahrhunderts zu den Aufständen der Herero und Nama kam. Mittlerweile hat sich das unabhängige Land zu einem sehenswerten Tourismusziel im südlichen Afrika entwickelt.
Hauptstadt | Windhuk | Sprachen | Englisch |
Fläche | 824.116km² | Währung | Namibia-Dollar (N$) |
Einwohner | 2,3 Mio. | Internet-TLD | .na |
Zeitzone | UTC +2 | Wiki-Info |
Der Großteil der namibischen Bevölkerung lebt in und um die Hauptstadt Windhuk, in dem noch heute die Spuren der deutschen Kolonialherrschaft zu sehen sind, etwa der Tintenpalast, in dem früher die deutsche Bürokratie zahllose Tintenfässer verbrauchte und in dem heute die Nationalversammlung Namibias zusammentritt. Weitere beliebte Ziele des Landes sind der Etosha-Nationalpark im Norden des Landes und die zahlreichen Game Reserves, die ähnlich aufgestellt sind wie die Safari-Lodges in Kenia oder Tansania. Dennoch ist das Land spärlich besiedelt, nach der Mongolei gar das am dünnsten besiedelte unabhängige Land der Erde.
Dennoch bilden zahlreiche Ethnien die Bevölkerung des Landes, allen voran die San, die einst als Buschleute bekannt waren, die Damara, die Herero und die Himba, bei denen 2013 das RTL-Trashfernsehen mit High Heels zu Besuch war. Unabhängig von der traditionellen Musik der einzelnen Bevölkerungsgruppen hat sich in Namibia eine aufstrebende Popszene entwickelt. Dazu gehört der Kwaito, ein Musikstil, der sich in den 90er Jahren durchgesetzt hat und auf House-Musik basiert. Der derzeit erfolgreichste Musiker dieses Genres ist Ees, der mit seinem Debütalbum "Satisfaction" 2013 auch in Europa Fuß fasste und mit den Namibian Annual Music Awards dekoriert wurde.
Vorstellen möchte ich jedoch die heute 34jährige Martha Namundjebo, die unter ihrem Künstlernamen Lady May auftritt. Sie wurde in Angola geboren, siedelte kurz vor der namibischen Unabhängigkeit nach Südwestafrika und ist dort seit 2004 im Musikbusiness tätig. 2005 erschien ihr Debütalbum "Kamaali", es folgten mehrere Kooperationen mit anderen Musikern und inzwischen sind sieben Alben erschienen. Sie singt vorzugsweise in ihrer Muttersprache Oshiwambo, ihre Videos laufen in Dauerschleife bei MTV Africa. Zudem spielte sie auch schon im Haus der Kulturen der Welt in Berlin. 2011 erhielt auch sie den Namibian Annual Music Award in der Kategorie "Best House Music". Ihr hier vorgestelltes Lied "Chokola" erschien 2007.
Lady May - Chokola