Schweiz - Schokolade und Millionäre, das verbinden die meisten mit dem Schweizer Stereotypen, ganz unrecht haben sie damit natürlich nicht, dennoch zeichnet die Eidgenossenschaft weit mehr aus, als nur diese typischen Klischees von Toblerone und Neutralität. Wobei die Neutralität auf weltpolitischer Bühne schon seit 1815 anerkannt ist. Sie wurde beim Wiener Kongress beschlossen und wirkt bis heute nach. Dennoch ist die Schweiz mittlerweile Mitglied in vielen Organisationen, seit 2002 auch in der UNO. Die Schweizer waren das erste Volk, das per Abstimmung über die Mitgliedschaft entscheiden konnte. Sie sind auch Mitglied des Schengen-Raum jedoch nicht in NATO oder EU, dies wurde per Volksentscheid abgelehnt.
Hauptstadt | Bern | Sprachen | Deutsch, Französisch, Italienisch, Rätoromanisch |
Fläche | 41.285km² | Währung | Schweizer Franken (CHF) |
Einwohner | 8,6 Mio. | Internet-TLD | .ch |
Zeitzone | UTC +1 | Wiki-Info |
Relevant ist die Einteilung der Schweiz in vier Sprachgemeinschaften, die verfassungsrechtlich den gleichen Stand haben. Dies spiegelt sich auch in der Medienlandschaft der Schweiz wieder, die Idee Suisse organisiert sich in vier Anstalten, der SRF sendet auf Deutsch, RTS auf Französisch, RSI auf Italienisch und RTR auf Rätoromanisch, eine romanische Sprache, die vor allem in Graubünden verbreitet ist. Jeder Teil der Schweiz hat hierbei auch eine eigene Popmusikszene entwickelt, die zwar landesweit in einer Hitparade zusammengefasst werden, jedoch weitestgehend autark existieren. Ab den 50er Jahren entwickelte sich die heutige Popmusik, in der deutschsprachigen Schweiz oftmals in lokaler Mundart.
Ein Beispiel hierfür ist der Sänger Polo Hofer aus Interlaken, der in den 70er Jahren die gesungene Mundart gesellschaftsfähig machte. Mittlerweile beschränkt sich die Poplandschaft jedoch nicht nur auf Mundarten und steoreotypische Alphorn-Melodien, etwa durch Oesch's die Dritten, die 2011 mit "Jodel-Time" zum Song Contest nach Düsseldorf wollten, sondern wird zunehmend auch durch englische Texte geprägt. Zu den bekanntesten Musikexporten des Landes, die auch in Deutschland Karriere gemacht haben zählen die von Stefan Raab entdeckte Stefanie Heinzmann oder Eurodance-Sänger DJ Bobo, der seit den 90er Jahren weltweit Konzerthallen und Stadien mit ausladenden Bühnenshows füllt.
Ein weiterer Mundart-Sänger ist der 1986 im Kanton Basel-Land geborene Sebastian Bürgin alias Baschi. 2003 nahm er an der Castingshow MusicStar teil, an der auch Nilpointer Piero Esteriore teilnahm. Er belegte den sechsten Platz, erhielt später aber einen Universal-Plattenvertrag. Sein 2007 erschienenes Album "Fürs Volk" erreichte die
#1 der Schweizer Charts und Platin-Status. Mit "Bring en hei" steuerte er 2008 den Song für die Fußball-EM im eigenen Land bei, zuletzt wirkte er bei The Masked Singer in der Schweiz als Murmeltier mit. Neben dem hier vorgestellten Song "Rosalie" kann ich auch "Wenn das Gott wüsst" mit der wundervollen Zeile "(...) Er wörd vom Hemel gheie, mer de Sack lang zieh ond de Schwanz omdreie" empfehlen.
Bligg - Rosalie