Freitag, 4. September 2020

Beyond Eurovision (175): Nordmazedonien



Nordmazedonien - Der Sterns von Vergina weht seit 1992 über der Republik Nordmazedonien, die sich erst im letzten Jahr mit Griechenland in einem langwierigen Namensstreit einigen konnte und seither den Präfix "Nord" im Landesnamen führt. Die ehemalige jugoslawische Republik wurde 1991 unmittelbar nach dem Zerfall des Vielvölkerstaats von Bulgarien und in der Folge von anderen UN-Mitgliedern anerkannt. 2001 kam es zu einem Aufstand albanischer Guerilla-Kämpfer, die sich für die Verfügung weitreichender Minderheitenrechte einsetzte. Seit 2005 ist das Land EU-Beitrittskandidat.

 Schnelle Fakten
Hauptstadt
Skopje
Sprachen
Mazedonisch
Fläche
25.713km²
Währung
Denar (ден)
Einwohner
2,1 Mio.
Internet-TLD
.mk
Zeitzone
UTC +1
Wiki-Info

In Nordmazedonien wird Alexander der Große verehrt, auf öffentlichen Plätzen, wie etwa in der Hauptstadt Skopje, als auch in der Namensgebung wichtiger Institutionen, wie dem internationalen Flughafen. Die nordmazedonische Gesellschaft ist ebenfalls ein bunter Mix aus Mazedoniern sowie vielen Minderheiten aus benachbarten Ländern sowie eines der Länder mit dem höchsten Roma-Anteil in Europa. Nördlich von Skopje schließt die Gemeinde Šuto Orizari, in denen sie sogar die Mehrheit stellen. Als deren Königin galt bis zu ihrem Tod Esma Redžepova, welche 2013 am Song Contest teilnahm.

Die nordmazedonische Musikszene ist nach dem Auseinanderfallen Jugoslawiens deutlich moderner geworden, zahlreiche Interpreten starteten eine Karriere und bilden eine der jüngsten Musikszenen Südosteuropas. Auch das aufstrebende Talent Toše Proeski gehörte dazu, ehe er 2007 bei einem Autounfall in Kroatien starb. Nach seinem Tod wurde eine mehrtägige Staatstrauer anberaumt. Zu den bekanntesten Gesichtern der nordmazedonischen Musikszene gehören heute etwa die DNK, Aleksandra Pileva, Karolina Gocheva oder Vlatko Lozanoski. Die beiden zuletzt genannten haben ebenfalls bereits Eurovisionserfahrung sammeln können.

Ein ebenfalls Beispiel nordmazedonischer Popmusik, das ich heute vorstellen möchte stammt von Darko Ilievski & Magdalena Cvetkovska. Darko (Дарко Илиевски) nahm u.a. 2010 am Skopje Fest, dem mazedonischen Vorentscheid für den Song Contest in Oslo teil, belegte mit "Lagi" allerdings punktlos den letzten Platz im Finale. Seither ist er aber als Komponist, Texter und insbesondere als Sänger im Land und in angrenzenden Staaten sehr erfolgreich. Seit einiger Zeit sind die Neuveröffentlichungen allerdings ein wenig eingeschlafen. Magdalena Cvetkovska (Магдалена Цветкоска) gewann mit acht Jahren einen Musikwettbewerb des Senders M2 und komponierte gemeinsam mit Darko Dimitrov u.a. "Ninanajna" und "Lost and found" für den Song Contest. 

Darko Ilievski & Magdalena - Pepel