Donnerstag, 25. Juni 2020

Beyond Eurovision (142): Schweden



Schweden - Wer unsere Website schon länger verfolgt, dem brauche ich über Schweden und seine Musikalität eigentlich nicht viel erzählen, kaum ein anderes europäisches Land hat eine derart professionelle Musikszene, wenngleich vieles inzwischen nach Mainstream klingt und zu glatt gebügelt ist. Dennoch dominiert das Königreich von Carl Gustaf den Musikmarkt und das schon seit Jahrzehnten, bis zu 800 Millionen Dollar setzt der größte Exportmarkt nach den USA und dem UK jährlich um. Prominente Komponisten und Songwriter sind international tätig, schreiben für Weltstars wie Britney Spears oder Céline Dion und dann waren da ja auch noch ABBA.

 Schnelle Fakten
Hauptstadt
Stockholm
Sprachen
Schwedisch
Fläche
447.435km²
Währung
Schwedische Krone (SKr)
Einwohner
10,3 Mio.
Internet-TLD
.se
Zeitzone
UTC +1
Wiki-Info

Die Klischees der Schweden sind schnell abgearbeitet, IKEA, Zimtschnecken, Pipi Langstrumpf und Elche sind allen wohl bekannt, ebenso wie viele schwedische Musikformationen, die sich im Laufe der Jahre gebildet haben. Da gibt es z.B. Ace of Base, die in den 90er Jahren auch in Deutschland große Erfolge hatten, das 80er Duo Roxette oder den Chef des Melodifestivalen, Christer Björkman, der 1992 mit dem zögerlichen "I morgon är en annan dag" zögerlich beim Eurovision Song Contest auftrat und innerhalb des Senders SVT so weit nach oben stieg, dass er seit Jahren die Zügel beim schwedischen Song Contest-Vorentscheid in der Hand hat.

Schon im frühen Mittelalter entwickelten sich eigene Musikinstrumente wie die Nyckelharpa, ein tragbares Streichinstrument oder die Säckpipa, die Sackpfeife, die lange Zeit für Folklore aller Art genutzt wurden. In den 60er Jahren flammte in Schweden das Jazz-Fieber auf, Interpreten wie Alice Babs oder Lill Lindfors starteten ihre Karrieren, gefeiert wird ebenso der Schwedenschlager, der seit ABBA in aller Munde ist und über Jahre mit Interpreten wie Linda Bengtzing, Shirley Clamp, Alcazar, Kikki Danielsson und Carola Häggkvist, das Melodifestivalen prägte wie kein anderer Stil. Modernere Elemente wie Electro- und Dancepop liefern heute Interpreten wie Lykke Li, Robyn oder die Swedish House Mafia.

Traditionellere Töne stoßen hingegen Sarek an, eine Folkloreband, die zwischen 2002 und 2012 Bestand hatte und die ebenfalls beim Melodifestivalen dabei waren. Mit "Genom eld och vatten" ("Durch Feuer und Wasser") hatten sie 2003 ihren großen Durchbruch. Sie bestand aus den Sängerinnen Stina Engelbrecht, Jessica Wetterstrand, Zara Kronvall sowie dem Nyckelharpa-Spieler Kristofer Pettersson und Flötist Göran Månsson. Bis 2011 erschienen vier Alben, auch die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Emil Sigfridsson, einem Teilnehmer der Talentshow Fame Factory kam zustande. Seit 2012 ist er mit Zara Kronvall verheiratet, zuvor entstand das unten vorgestellte "Vindarna" ("Winde").

Sarek & Emil Sigfridsson - Vindarna