Dienstag, 30. September 2025

Dänemark: Keine Stimme gegen israelischen Sender


Dänemark
- Gustav Lützhøft, der Vorsitzende von DR Kultur hat in einem öffentlichen Statement erklärt, dass das dänische Fernsehen nicht plant für einen Ausschluss Israels beim Eurovision Song Contest zu stimmen, sofern sich der nationale Rundfunk an die geltenden Regularien des Wettbewerbs hält. Derzeit sieht man in Kopenhagen keinerlei Verstöße des Senders KAN gegen eben jene Regeln und sieht daher keine Veranlassung im November gegen Israel zu stimmen.

"DR unterstützt den ESC als kulturelles europäisches Ereignis, das seit 1956 Nationen durch Musik zusammenbringt. Daraus folgt, dass wir nicht dafür stimmen werden, ein EBU-Mitglied vom Wettbewerb auszuschließen, solange es die Regeln und Vorschriften einhält. Voraussetzung für die Teilnahme von DR am ESC ist weiterhin eine starke internationale Gemeinschaft, die Kontrolle der Sicherheit und ein unpolitischer Rahmen für den Wettbewerb.", heißt es in der Pressemeldung.

DR betont, dass die Teilnahme weder als Unterstützung noch als Protest gegen einzelne Länder zu verstehen ist, sondern man vielmehr den Wunsch äußert, die Gemeinschaft über Grenzen hinweg zu erhalten. "Der ESC muss als unpolitische Gemeinschaft erhalten bleiben. DR möchte weiterhin Teil dieser Gemeinschaft sein und hat dies der EBU mitgeteilt.", erklärte DR bereits vor wenigen Tagen. Das dänische Fernsehen setzt seine Vorbereitungen für den Dansk Melodie Grand Prix wie geplant fort.

Finnland: Interpreten für Vorentscheid ausgewählt


Finnland
- Der finnische Sender YLE lässt mitteilen, dass insgesamt 491 Beiträge für den nationalen Vorentscheid Uuden Musiikin Kilpailu 2026 in Helsinki eingegangen sind. Dies sind sechs Beiträge mehr als im Vorjahr und damit ein neuer Rekord für den finnischen Vorentscheid. Alle Einsendungen wurden auf ihre Tauglichkeit und Qualität geprüft, sieben davon werden nach einer Juryauswahl am Finale des finnischen Vorentscheids am 28. Februar in Tampere vorgetragen.

Juryvorstand Tapio Hakanen erklärt: "Unter den Künstlern der diesjährigen Saison befindet sich ein charismatischer Debütant bei UMK, ein Künstler, der den aktuellsten Sound von heute repräsentiert, ein international gefragter Publikumsliebling, ein Pionier seines Genres, ein charismatisches Duo mit zwei einzigartigen Stimmen, ein dramatisches Popstück eines Sängers mit atemberaubender Stimme und eine fesselnde Ballade eines Künstlers mit internationaler Anziehungskraft."

Das Geheimnis um welche Interpreten es sich genau handelt gibt YLE am 14. Januar im Rahmen einer Livepräsentation im finnischen Fernsehen bekannt. Anschließend werden alle Beiträge einzeln vom 15. bis 23. Januar vorgestellt. Übermorgen beginnt zudem der Ticketverkauf für den TV-Vorentscheid, ab 8 Uhr (MESZ) gibt es hier die Möglichkeit Eintrittskarten für die Finalshow und auch für die Generalprobe am Nachmittag zu erwerben. Finnland sucht den Nachfolger von Erika Vikman, die mit "Ich komme" in Basel Elfte wurde.

Montag, 29. September 2025

Israel: KAN mit neuer Staffel "Hakochav haba"


Israel
- Ob es zu einer israelischen Song Contest-Teilnahme in Wien kommen wird entscheiden die Mitglieder der Europäischen Rundfunkunion im November. Davon unabhängig plant der Sender KAN zunächst wie geplant seine Teilnahme und hat nunmehr das Castingshow-Format "Hakochav haba" als nationalen Vorentscheid für die Saison 2026 bestätigt. Gemeinsam mit der Keshet Media Group hat KAN einen Vertrag über eine weitere Staffel abgeschlossen.

Mit Hilfe von "Hakochav haba", zu Deutsch "Der nächste Star" wurden seit 2015 bereits diverse Kandidaten für den Eurovision Song Contest ermittelt, die auch relativ erfolgreiche Platzierungen erreichten. 2015 belegte Nadav Guedj mit "Golden boy" in Wien den neunten Platz, es folgten Hovi Star, Imri Ziv, Song Contest-Siegerin Netta Barzilai, Kobi Marimi, Eden Alene sowie zuletzt Eden Golan und Yuval Raphael, die in Basel hinter JJ den zweiten Platz belegte.

Die nunmehr zwölfte Saison von "Hakochav haba" soll Mitte November starten und im israelischen Fernsehen zu sehen sein. Ob es bis dahin zur außerordentlichen Abstimmung aller EBU-Mitglieder über den Verbleib von Israel beim Eurovision Song Contest gekommen ist bleibt abzuwarten. Die EBU gibt ihren Mitgliedern die Möglichkeit in geheimer Wahl darüber abzustimmen, ob Israel in Wien startberechtigt ist. Dabei geht es nicht um den Ausschluss von KAN aus der Europäischen Rundfunkunion.

Freitag, 26. September 2025

Portugal: Prova de Acesso-Jury vorgestellt


Portugal
- Das portugiesische Fernsehen RTP vergibt in diesem Jahr erstmals einen Startplatz beim Festival da Canção indem es talentierte Nachwuchssänger zweier Musikschulen castet. RTP hat die Escola de Tecnologias Inovação e Criação in Lissabon und die Escola Superior de Música e Artes do Espetáculo in Porto kontaktiert, die jeweils fünf Interpreten oder Gruppen für den Wettstreit vorschlagen können.

Diese Vor-Vorentscheidung nennt sich Prova de Acesso und ist bis 30. September für entsprechende Kandidaten geöffnet. Dort dürfen die Kandidaten einen bereits veröffentlichten Song vortragen, der eigentliche Titel für das Festival da Canção muss allerdings ein neues Lied sein. Mittlerweile steht auch die vierköpfige Jury für diese Vorrunde fest, mit dabei ist u.a. Luìs Pereira, der Komponist von Mimicats "Ai coração".

Komplettiert wird die Jury durch den Song Contest-Kommentatoren Nuno Galopim, Napa-Keyboarder João Lourenço Gomes und die diesjährige Vorentscheidungsteilnehmerin Capital da Bulgária. Neben der Wildcard für Musikschulabsolventen werden sechs durch eine öffentliche Ausschreibung, acht durch eingeladene Komponisten und eine Wildcard für die diesjährigen Teilnehmer des Eurovision Song Contests, die Gruppe Napa, reserviert.

Spanien: 870 Einsendungen für Festival von Benidorm


Spanien
- Insgesamt 870 Bewerbungen sind beim spanischen Sender RTVE für das Festival von Benidorm im kommenden Jahr eingegangen. Der Sender bestätigte, dass 350 davon innerhalb der letzten 24 Stunden des offenen Bewerbungsfensters eingegangen sind. Ein internes Auswahlkomitee wird nunmehr alle Bewerbungen bewerten und eine Vorauswahl aus 16 Beiträgen treffen, die es dann auf die Bühne des Festivals schaffen.

Je nachdem wie gut die Qualität der Beiträge ausfällt, behält sich RTVE vor, die Zahl der Teilnehmer auf 20 zu erhöhen. Hinzu kommt, dass der Sender sechs Beiträge als Back Up selektiert, die im Falle eines freiwilligen oder bewussten Ausscheidens eines Beitrages in die Halbfinals von Benidorm nachrückt. Geplant ist, dass die beiden Vorrunden am 10. und 12. Februar in Benidorm stattfinden, das große Finale am Samstag, den 14. Februar.

Spaniens nationaler Rundfunk hat seine Teilnahme am Eurovision Song Contest in Wien vom Ausschluss Israels abhängig gemacht und setzt sich u.a. neben Irland und den Niederlanden am stärksten für einen Ausschluss Israels ein. Das Festival von Benidorm werde aber unabhängig von den Song Contest-Plänen organisiert und durchgeführt. Spanien ist Teil der Big Five und wäre somit automatisch für das Finale von Wien qualifiziert.

Schweden: SVT nimmt neutrale Position ein


Schweden
- Das schwedische Fernsehen SVT hat weiterhin seine Absicht bekräftigt am Eurovision Song Contest in Wien teilzunehmen, unabhängig von der Teilnahme Israels im Wettbewerb. Gleichzeitig knüpft SVT die weitere Teilnahme allerdings auch an Bedingungen, ähnlich wie es das norwegische Fernsehen NRK hält. In einem Statement hat SVT-Senderchefin Anne Lagercrantz über die aktuelle Situation innerhalb der Europäischen Rundfunkunion gesprochen.

"SVT ist unabhängig, das ist einer unserer Grundpfeiler. Wir beziehen keine politische Position. Wir und niemand sonst treffen Entscheidungen über unsere Teilnahme am Eurovision Song Contest, und unsere Entscheidungen werden nicht als Position für oder gegen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk eines anderen Landes oder für oder gegen die Teilnahme eines anderen Landes interpretiert.", heißt es. Sie fügte jedoch auch hinzu, dass die Teilnahme davon abhängt, ob die Rahmenbedingungen gegeben sind.

"Wir werden uns daher die Zeit nehmen, der EBU und anderen Mitgliedern zuzuhören. Damit zeigen wir Respekt für ein schwieriges Thema und die schöne Idee eines kulturellen Wettbewerbs, der die Menschen durch Musik vereinen will.", so Lagercrantz. SVT nimmt damit eine vergleichsweise neutrale Position in der aktuellen Debatte um die israelische Song Contest-Teilnahme ein. Die Entscheidung hierüber fällt per Mitglieder-Entscheidung im November. Die Vorbereitungen für das Melodifestivalen laufen daher wie geplant weiter.

Donnerstag, 25. September 2025

Eurovision 2025: EBU plant wohl Mitgliederabstimmung


Europa
- Nicht nur hinter den Kulissen der Europäischen Rundfunkunion brodelt es gewaltig, mehrere Sendeanstalten haben in den letzten Wochen öffentlich ihren Unmut über die israelische Song Contest-Teilnahme kundgetan. Wie mehrere Quellen berichten, hat die Europäische Rundfunkunion reagiert und ein Schreiben an seine Mitglieder versendet, in dem eine außerordentliche Abstimmung über die israelische Teilnahme im November angekündigt wird.

Das Schreiben von EBU-Direktorin Delphine Ernotte liegt der österreichischen Kronen Zeitung vor, indem darüber berichtet wird, dass eine solch komplexe Situation bislang nicht vorgelegen hat. Den Mitgliedern der Europäischen Rundfunkunion soll in einer geheimen Wahl die Möglichkeit gegeben werden, über den Verbleib Israels beim Eurovision Song Contest abzustimmen. Das Thema wird zudem bei der nächsten Generalversammlung der EBU auf der Agenda stehen.

Weitere Einzelheiten sollen in der kommenden Woche an die Mitglieder versendet werden. Wie es u.a. in einer Mitteilung des israelischen Senders KAN heißt, bedarf es einer 75%igen Zustimmung, ehe Israel vom Song Contest ausgeschlossen wird. KAN selbst habe technisch gesehen keine Regeln oder Statuten der EBU verletzt heißt es weiter. Dennoch polarisiert die israelische Teilnahme in Anbetracht des Gazakrieges und der von mehreren Rundfunkanstalten angezweifelten Zuschauerabstimmung in Basel.

Niederlande: Zehn Beiträge weiterhin im Rennen


Niederlande
- Zehn Songs sind noch in der engeren Auswahl des niederländischen Senders AVROTROS, um die Niederlande beim Eurovision Song Contest 2026 in Wien zu vertreten. Der langjährige Kommentator und zugleich Jurymitglied Cornald Maas erklärte, dass über 300 Beiträge für die Vorauswahl eingereicht wurden und die Anzahl nunmehr auf zehn reduziert wurde. Das Bewerbungsphase endete bereits im August.

Anschließend sei es die Aufgabe gewesen, eine "kleine Anzahl vielversprechender" Künstler mit ihren Beiträgen zu mehreren Auditions einzuladen. Das niederländische Fernsehen plant damit, den Beitrag für den Eurovision Song Contest bis Dezember ermittelt zu haben. Trotz des vorangeschrittenen Auswahlmodus bleibt hinter der niederländischen Teilnahme in Wien dennoch weiterhin ein Fragezeichen.

AVROTROS ist u.a. neben RTÉ aus Irland und RTVE aus Spanien eine der Rundfunkanstalten die öffentlich erklärt haben, keinen Vertreter zum 70. Eurovision Song Contest nach Österreich zu schicken, sollte es Israel weiterhin gestattet sein, am Wettbewerb teilzunehmen. In diesem Jahr wurden die Niederlande durch Claude und "C'est la vie" in Basel vertreten, wo er den zwölften Platz mit 175 Punkten belegte.

News-Splitter (1138)


Österreich
- Wie die Kleine Zeitung berichtet, wird Florian Wieder auch im nächsten Jahr wieder als Bühnendesigner für den Eurovision Song Contest tätig sein. Es ist das neunte Engagement des inzwischen 57jährigen durch die Europäische Rundfunkunion. Das Konzept, das der ORF selbst bisher noch nicht offiziell bestätigt hat, soll auch Platz für das ORF-Symphieorchester bieten, welches bereits kurz nach dem Zweiten Weltkrieg von der RAVAG, den Vorgänger des österreichischen Rundfunk gegründet wurde. Einzelheiten zum Bühnenkonzept liegen derzeit noch nicht vor. Wieder war in den letzten Jahren regelmäßig für das Bühnendesign der Eurovision verantwortlich, so auch 2015 in Wien.

Luxemburg
- RTL hat in einem offiziellen Statement weiterhin seine Absicht bekundet, am Eurovision Song Contest teilzunehmen, unabhängig von der derzeitigen Debatte um das Teilnahmerecht Israels. Die Vorbereitungen für die Eurovision einschließlich des nationalen Vorentscheids laufen wir gewohnt weiter, heißt es aus Luxemburg. "Wir beobachten die Situation sehr genau und konzentrieren uns weiterhin darauf, sicherzustellen, dass die Grundsätze, an denen sich die EBU orientiert, auch bei zukünftigen Entwicklungen eine zentrale Rolle spielen.", heißt es in der entsprechenden Mitteilung. Die Bewerbungsphase für den Luxembourg Song Contest endete am Sonntag.

Portugal
- Das Finale des portugiesischen Festival da Canção ist von RTP auf Samstag, den 7. März gelegt worden. Wie schon in den Vorjahren wird das Festival aus zwei Halbfinals und einer Endrunde bestehen, erstmals wird RTP zudem ein Online-Voting bereitstellen, das gemeinsam mit dem Televoting und der Juryentscheid ins Endergebnis einfließt. Das Festival ist der traditionelle Vorentscheid für den Eurovision Song Contest, eine formelle Bestätigung für die Song Contest-Teilnahme aus Lissabon ist an die EBU-Generalversammlung im Dezember geknüpft. Das Festival 
da Canção werde jedoch auch unabhängig von der finalen Entscheidung um die Song Contest-Teilnahme stattfinden, ein Bewerbungsaufruf wurde bereits gestartet.

Mittwoch, 24. September 2025

Italien: Drei RAI-Vorstandsmitglieder gegen Teilnahme


Italien
- Drei der sieben Mitglieder des RAI-Vorstands haben sich zum Rückzug vom Eurovision Song Contest bekannt, sollte es Israel weiterhin erlaubt bleiben, in Wien teilzunehmen. In einer öffentlichen und gemeinsamen Erklärung heißt es: "In den letzten Wochen haben fünf öffentlich-rechtliche Sender beschlossen, nicht teilzunehmen, falls Israel am Wettbewerb teilnimmt. Wir fordern Italien auf, dasselbe zu tun und damit ein konkretes Zeichen der Unterstützung für ein Volk zu setzen, das der Vernichtung ausgesetzt ist."

Weiter heißt es: "Der Eurovision Song Contest war schon immer ein internationales Ereignis, das auf den Werten Frieden, Inklusion, Respekt und Brüderlichkeit zwischen den Völkern basierte. Die Teilnahme von Ländern, die schwere Menschenrechtsverletzungen begangen haben, birgt jedoch die Gefahr, die Bedeutung und Glaubwürdigkeit des Wettbewerbs erheblich zu beeinträchtigen. Erinnern wir uns daran, dass die EBU in den letzten Jahren genau aus diesem Grund zunächst Belarus und dann Russland ausschloss." Die Mitteilung erfolgte als Antwort auf die gestrigen Proteste in ganz Italien. 

Mehrere tausend Menschen haben in ganz Italien demonstriert, damit die italienische Regierung Palästina als unabhängige Nation anerkennt. "In diesem Kontext könnte die Teilnahme Italiens, ohne jegliche Form von Widerspruch oder symbolischer Geste, als stillschweigende Legitimierung des Geschehens interpretiert werden. Wir sind vielmehr der Ansicht, dass Italien, ein Gründungsland der Europäischen Union und historisch der Förderung des Friedens verpflichtet, eine Position einnehmen muss, die mit seinen verfassungsmäßigen Werten und den Gefühlen eines großen Teils seiner Bürger im Einklang steht.", endet das Statement der Vorstandsmitglieder.

Dienstag, 23. September 2025

Moldawien: TRM kehrt offenbar zur Eurovision zurück


Moldawien
- Nach einjähriger Pause beim Eurovision Song Contest scheint Teleradio-Moldova, der öffentlich-rechtliche Rundfunk von Moldawien wieder an Bord zu sein. Wie mehrere Quellen berichten, hat der Sender mit Sitz in Chișinău eine Einladung an diverse Interpreten versendet, die die Gelegenheit erhalten sollen, am 30. September, sprich nächsten Dienstag, an einer öffentlichen Diskussion teilzunehmen.

In dem Anschreiben von TRM heißt es demnach: "Jedes Jahr gibt uns diese Bühne die Möglichkeit, dass die moldawische Stimme von Millionen von Zuschauern in ganz Europa gehört wird". Demnach plant TRM einen Meinungsaustausch im Studio 1 in Chișinău, um möglichst viele Interpreten zu einer Teilnahme am Wettbewerb zu bewegen. In diesem Jahr sagte das moldawische Fernsehen nach den Live Auditions zu seinem nationalen Vorentscheid wegen mangelnder Qualität der Beiträge ab.

Zuvor gab Moldawien im Jahr 2005 in Kiew sein Debüt beim Eurovision Song Contest. Das Land, wenngleich nie mit großem Budget gesegnet, brachte im Folgenden viele interessante Beiträge auf die Bühne, die nicht zuletzt auch als Memes Verwendung fanden. Die beste Platzierung gelang dem SunStroke Project 2017, ebenfalls in Kiew, als man den dritten Platz belegte. Mit Ausnahme von 2019 und 2024 schafften es die Beiträge seither stets den Sprung ins Finale. 

Kosovo: Teilnehmer von RTK-Musikfestival bekannt


Kosovo
- Das Festivali i Këngës në RTK ist eigentlich dazu gedacht, einen kosovarischen Vertreter für den Eurovision Song Contest zu finden. Nach wie vor bemüht sich der Sender RTK vergeblich um die Mitgliedschaft in der Europäischen Rundfunkunion, das Festival findet dennoch wie geplant vom 6. bis 8. November in Priština statt. Gestern benannte der Sender die 20 Interpreten, die sich dem Festival stellen werden um die Nachfolge von Endrit Krasniqi anzutreten, der im Vorjahr gewann.

Die Teilnehmer des Festivali i Këngës në RTK 2025:
01. - Almir Kraba - Nuk ka si ti
02. - Arjeta Palushaj - Andrra
03. - Arsi Bako - Rreze zjarr
04. - Art Lokaj - Ty
05. - Bledi Kaso - S'do të doja dy jetë
06. - Dea Berisha - Afër
07. - Egzon Pireci - Kënga jonë
08. - Elmedinë Ramushi - A po m'sheh
09. - Florent Abrashi - Unë dhe ti
10. - Kiara Juba - Nirvana
11. - Klea Dint - At
12. - Laorjan Ejlli - Një natë shkruajta për ty
13. - Nita Latifi & Algert Sala - Pija
14. - Santino de Bartolo - Naze naze
15. - Semi Tafaj - Vazhdoj
16. - Teutë Halili - Amin
17. - Vlera Kastrati - Nana
18. - Vjosa Shehu - Alo
19. - Xuxi - Identitet
20. - Zergjina Hasanaj - Pres

Florent Boshnjaku, künstlerischer Leiter des Festivals erklärte: "Wir versuchen eine ordentliche Show auf die Beine zu stellen. Ich glaube, dass wir dem Publikum in diesem Jahr eine professionellere Show präsentieren können. Diese Änderungen werden sicherlich bei der Organisation auffallen. Mit der Zeit kommen wir trotz der üblichen Probleme in unserem Land gut voran." Die Teilnahme am Eurovision Song Contest 2026 bleibt davon jedoch ausgenommen, da RTK zuvor Vollmitglied der EBU werden müsste.

Montag, 22. September 2025

Kroatien: HRT bestätigt Teilnahme, Dora angekündigt


Kroatien
- HRT hat nunmehr seine Teilnahme am Eurovision Song Contest 2026 in Wien formell bestätigt. Wie der Sender in Zagreb erklärt, wird die Dora erneut als nationaler Vorentscheid für den Song Contest ausgetragen, ein entsprechender Bewerbungsaufruf für kroatische Staatsbürger wurde heute öffentlich publiziert. Dabei gilt für Bewerbungen der standardmäßige Regelsatz, den die Europäische Rundfunkunion bezüglich Veröffentlichungsfristen und Songlänge vorgibt.

Bis einschließlich 23. November können sich interessierte Interpreten und Komponisten fortan bei HRT bewerben. Nachdem die Frist verstrichen ist, wird eine Jury alle Bewerbungen unter die Lupe nehmen und insgesamt 24 Beiträge auswählen, die sich der Dora 2026 stellen werden. Zusätzlich werden vier Titel ausgewählt, die als Back-Up bereitgehalten werden. Diese Methode hat sich in den letzten Jahren bewährt, Baby Lasagna war zunächst auch nur Nachrücker und gewann den Vorentscheid mit großem Vorsprung.

Die ausgewählten Finalisten haben bis zum 5. Januar 2026 Zeit ihre Lyric- oder Musikvideos an HRT zu senden. Wann genau die Dora 2026 stattfinden wird ließ der kroatische Rundfunk noch offen, die Show wird jedoch in jedem Fall im Februar nächsten Jahres stattfinden. HRT sucht den Nachfolger von Marko Bošnjak, der mit "Poison cake" in diesem Jahr im Halbfinale von Basel als Zwölfter rausflog. Bei der letzten Eurovision in Wien 2015 setzte HRT freiwillig aus und kehrte erst im Folgejahr zum Song Contest zurück.

Intervision: Saudi-Arabien richtet zweite Ausgabe aus


Saudi-Arabien
- Während der Intervision am Samstag in Moskau wurde nicht nur Đức Phúc für Vietnam zum Sieger erklärt, gleichzeitig wurde auch bekannt gegeben, dass der nächste Intervision Song Contest im kommenden Jahr in Saudi-Arabien stattfinden wird. Während es ursprünglich hieß, die zweite Auflage des wiederbelebten Wettbewerbs werde aller Voraussicht nach in China stattfinden, wurde nunmehr der Wüstenstaat als Gastgeber der Edition im Jahr 2026 bestätigt.

Saudische Behörden hätten ihre Bereitschaft bekundet, die Intervision im Rahmen des laufenden Zukunftsprojekts "Saudi Vision 2030" auszurichten. Bei diesem Regierungsprogramm geht es um die Transformation des Landes um es bis 2030 wirtschaftlich und gesellschaftlich zukunftsfähig zu machen. Dazu gehören neben touristischen Bauprojekten am Roten Meer, neuen Stadtviertel in der Hauptstadt Er Riad, der Errichtung eines Naturschutzgebietes in Al-ʿUla und dem Ausbau erneuerbarer Energien auch um Prestige und Anerkennung.

Die sich der Wettbewerb im kommenden Jahr gestaltet bleibt zunächst abzuwarten, Ivan Eismont, Generaldirektor des weißrussischen Fernsehens BTRC hat allerdings bereits die Teilnahme seines Landes im nächsten Jahr signalisiert. "Ich denke, wir bewegen uns in die richtige Richtung.", hieß es aus Minsk. Die Intervision, eigentlich ein Relikt aus dem Kalten Krieg, ist am Samstag in Moskau als Gegenentwurf zum Eurovision Song Contest durchgeführt worden. 23 Länder waren gemeldet, die US-amerikanische Delegation zog ihre Teilnahme kurzfristig zurück.

Kroatien: HRT richtet sich nach EBU-Entscheidung


Kroatien
- Der Termin für die Anmeldung zum Eurovision Song Contest 2026 in Wien ist mittlerweile verstrichen und aus einigen Ländern gibt es immer noch keine öffentliche Nachricht, was bei einigen Nationen wie Georgien oder Armenien auch nicht weiter verwundert, da diese im Regelfall im Vorfeld ohnehin recht spärlich kommunizieren. Nunmehr hat sich aber zumindest das kroatische Fernsehen HRT zu seinen Plänen im Jahr 2026 geäußert.

In einer Stellungnahme aus Zagreb die der Nachrichtenseite Index.hr vorliegt, heißt es, angesprochen auf die Teilnahme im kommenden Jahr und die Diskussionen um die israelische Teilnahme: "Der Kroatische Rundfunk (HRT) unterstützt als öffentlich-rechtlicher Sender und Mitglied der Europäischen Rundfunkunion (EBU) Lösungen, die auf dem Konsens der EBU-Mitglieder basieren. Derzeit laufen Konsultationen, und HRT wird Entscheidungen zum Eurovision Song Contest entsprechend deren Ergebnis umsetzen." 

Somit darf davon ausgegangen werden, dass HRT seine Teilnahme zumindest im Hintergrund bei der Europäischen Rundfunkunion bestätigt hat. In diesem Jahr wurde das Land von Marko Bošnjak mit "Poison cake" vertreten, die toxische Darbietung flog als 12. von 15 Teilnehmern im Halbfinale von Basel raus. Im Jahr zuvor belegte Baby Lasagna das beste Ergebnis des Landes, den zweiten Platz mit "Rim Tim Tagi Dim". Sobald nähere Informationen aus Kroatien vorliegen werden wir natürlich darüber berichten.

Samstag, 20. September 2025

Russland: Vietnam gewinnt Intervision 2025


Russland
- Selbst ohne Russisch-Kenntnisse wurde dem Zuschauer beim Intervision Song Contest schnell klar, dass es sich nicht nur um einen rein unpolitischen Musikwettbewerb zur Festigung internationaler und kultureller Bande handelt, sondern eine starke propagandistische Färbung dabei war, weniger durch die Beiträge als bei den Zwischenmoderationen und der Tatsache, dass der russische Interpret Shaman unmittelbar nach seinem Beitrag auf der Bühne edelmütig einen Monolog darbrachte, bitte nicht für ihn abzustimmen. Im Endergebnis wurde Russland auch nicht erfasst, gewonnen hat stattdessen Vietnam.

Das Ergebnis des Intervision Song Contests 2025:
01. - 422 -Vietnam - Đức Phúc - Phù Đổng Thiên Vương
02. - 373 -Kirgisien - Nomad - Jalgyz saga
03. - 369 -Katar - Dana Al Meer - Huwa dha anta
04. - 347 -Kolumbien - Nidia Góngora - En los mangreles
05. - 344 -Tadschikistan - Farrukh Hasanov - Gori
06. - 341 -Belarus - Nastya Kravchenko - Motylyok
07. - 339 -Kasachstan - Amre - Dala tañy
08. - 338 -Madagaskar - D-Lain & Denise - Tiako hanjeky
09. - 328 -China - Wang Xi - Zài lùshàng
10. - 296 -Usbekistan - Shokhrukh Mirzo Ganiev - Sensan sevarim
11. - 285 -Kuba - Zulema Iglesias Salazar - Guaguancó
12. - 272 -Indien - Rauhan Malik - Ishq
13. - 268 -Venezuela - Omar Acedo - La fiesta de la paz
14. - 236 -Serbien - Slobodan Trkulja & Balkanopolis - Tri ružice
15. - 233 -Südafrika - Mzansi Jikelele - Home
16. - 232 -VAE - Saif al-Ali - Dawaa lilsalam
17. - 224 -Saudi-Arabien - Zena Emad - Mojrad ham
18. - 214 -Kenia - Sanapei - Flavour
19. - 197 -Äthiopien - Netsanet Sultan - Halaala
20. - 166 -Ägypten - Mustafa Saad - Ben elbanat
21. - 164 -Brasilien - Luciano Calazans & Tais Nader - Pipoca com amor
DNF -Russland - Shaman - Pryamo po serdtsu
DNS -USA - Vassy - Midnight

23 Delegationen sollten antreten, 22 haben es tatsächlich getan, die USA waren am Ende nicht dabei. Moderator Alexey Vorobyov erklärte nach Angaben der Nachrichtenagentur TASS während der Show: "Aus Gründen, die außerhalb der Kontrolle der Organisatoren und der US-Delegation liegen und die durch den beispiellosen politischen Druck der australischen Regierung verursacht wurden, wird Sänger Vassy (eine Staatsbürgerin der USA und Australiens) nicht in der Lage sein, bei der Finalshow des Wettbewerbs aufzutreten." Der für die USA benannte Juror Joe Lynn Turner durfte dennoch seine Stimmen abgeben.

Eröffnet wurde das Ganze durch eine Videobotschaft von Wladimir Putin, auch Außenminister Lawrow kam vor Ort zu Wort. Abgestimmt wurde pro Land jeweils durch einen Juroren, für Belarus war dies etwa die ehemalige Song Contest-Delegationsleiterin Olga Shlager. Für den jeweiligen Favoriten gab es 29 Punkte, es folgten 25, 22, 18 und ab hier bis einen Punkt, sodass 21 Beiträge bewertet werden konnten. Durch den getakteten Abend führen Alexey Vorobyov, der Russland 2011 beim Eurovision Song Contest in Düsseldorf vertreten hat und die tatarische Opernsängerin Aida Garifullina, die im Interval-Programm unterlegt vom Imperial Orchestra selbst auch singen durften. 

Am Ende gab es noch eine Reprise aller Interpreten, die Polina Gagarinas "A million voices" anstimmten. Die Intervision, ursprünglich ein Relikt aus dem Kalten Krieg der späten 70er Jahre, wurde nach dem Ausscheiden Russlands aus der Europäischen Rundfunkunion infolge des Angriffskrieges auf die Ukraine geplant und nunmehr erstmals unter der Schirmherrschaft des russischen Außenministeriums in Moskau durchgeführt. Zuvor nahm Russland regelmäßig zwischen 1994 und 2021 am Eurovision Song Contest teil und zählte dort spätestens ab 2000 eines der erfolgreichsten Länder, 2008 konnte Dima Bilan, der in diesem Jahr als Botschafter der Intervision agierte, den Song Contest in Belgrad für sich entscheiden. 

Đức Phúc - Phù Đổng Thiên Vương