Dienstag, 16. September 2025

Spanien: RTVE-Direktion bekräftigt möglichen Rückzug


Spanien
- Bei der heute abgehaltenen Sitzung des RTVE-Vorstandes wurde auf Vorschlag von Senderchef José Pablo López entschieden, dass Spanien keinen Vertreter zum Eurovision Song Contest 2026 nach Wien schicken wird, sollte die Europäische Rundfunkunion die Teilnahme Israels weiterhin unterstützen bzw. ermöglichen. Die Senderdirektion stimmte mit zehn Ja-Stimmen gegenüber vier Nein-Stimmen und einer Enthaltung. Spanien schließt sich damit den Sendern aus Irland, Island, den Niederlanden und Slowenien hat.

Zudem ist Spanien das erste Land der automatisch für das Finale qualifizierten Big Five, das seine Teilnahme vom israelischen Ausschluss abhängig macht. Das Ultimatum von RTVE erhöht den Druck auf die Europäische Rundfunkunion abermals, die bei der Generalversammlung im Dezember über die Teilnahme Israels beraten wird. Nach Angaben des schwedischen Senders SVT soll es dort tatsächlich zur Abstimmung kommen, ob Israel in Wien dabei sein kann oder nicht. Das Festival von Benidorm soll unabhängig von der Teilnahme am Eurovision Song Contest stattfinden.

RTVE hatte bereits im April im Vorfeld des Eurovision Song Contests in Basel einen Brief an die EBU gesandt und darin seinen Standpunkt um die israelische Teilnahme bekräftigt. Nach dem Finale von Basel forderte RTVE eine unabhängige Untersuchung der Televotingergebnisse an, die Israel zum Sieger bei der Zuschauerabstimmung machten. Zustimmung für den Schritt von RTVE gibt es zudem aus der Politik, Kulturminister Ernesto Urtasun, der Anfang der Woche sagte: "Wenn wir Israel nicht ausschließen können, sollte Spanien nicht teilnehmen."