Sonntag, 19. Juli 2020

Beyond Eurovision (152): Heard & McDonaldinseln



Heard & McDonaldinseln - Unbewohnt und ebenso unwichtig im Sinne der Weltpolitik ist die Inselgruppe der Heard & McDonaldinseln, ein australisches Außenterritorium, das 1.700km von der Antarktis und 3.800km von der australischen Westküste entfernt liegt. Die nächste Landmasse sind die französischen Kerguelen im südlichen Indischen Ozean. Fernab der Handelsrouten blieb die Inselgruppe bis 1853 verborgen, damals wurde sie vom amerikanischen Kapitän John Heard mit dem Schiff Oriental entdeckt. Er ist auch Namensgeber von Heard Island.

Schnelle Fakten
Hauptstadt
Atlas Cove
Sprachen
Englisch
Fläche
368km²
Währung
Australischer Dollar (A$)
Einwohner
0
Internet-TLD
.hm
Zeitzone
UTC +5
Wiki-Info

Über Heard Island ragt der Mawson Peak 2.745m in die Höhe, der aktive Vulkan ist eine der charakteristischsten Landformen der Inseln, die zu 70% von Eis bedeckt sind. Damit ist er zugleich auch der höchste Punkt Australiens, außer einigen Hütten, die von verschiedenen Forschergruppen errichtet wurden war und ist die Inselgruppe jedoch unbewohnt. Seit 1997 gehört sie zum Weltnaturerbe, seit 2002 liegen sie in einem australischen Meeresschutzgebiet, das Ökosystem ist dort noch intakt, auf den Inseln gibt es keine eingeschleppten Tiere oder Arten. Das Betreten ist maximal 400 Menschen pro Jahr erlaubt.

Dementsprechend gibt es auf Heard und den McDonaldinseln keinerlei Bevölkerung und ebenso wenig eine eigene Kultur, weshalb ich mich im Fundus australischer Ureinwohner bediene und mich in diesem Text gezielt um die Aborigines kümmere, die ursprüngliche Bevölkerung des australischen Kontinents. Die meisten von ihnen, die in der Spitze und vor den Konflikten mit europäischen Siedeln bis zu eine Million Einwohner zählten, verteilen sich auf die Fläche des Northern Territory. Es existieren zwischen 400 und 700 Stämme, die meisten von ihnen sprechen jeweils eigene Sprachen und haben eine eigene Kultur und Mythologie.

Aus dem Northern Territory stammt auch Mandawuy Yunupingu, ein Aborigine der Yolngu, der zunächst als Lehrer praktizierte und 1985 seine Band Yothu Yindi gründete, in der sowohl Weiße als auch Aborigines gemeinsam auftreten. Viele der Texte der Band beziehen sich auf Aborigines-Themen wie der Song "Treaty", der die Versprechen der australischen Regierung gegenüber den Aborigines ins kollektive Gedächtnis ruft oder der Song "Djapana", in dem es um die Traumzeit der Aborigines geht. 2000 trat die Gruppe bei den Olympischen Spielen in Sydney auf und wurde durch die ARIA Hall of Fame geehrt. Es gehörten im Laufe der Jahre knapp 30 Mitglieder zur Band, die sechs Alben veröffentlichte. Im Alter von 56 Jahren verstarb der Leadsänger an Nierenversagen.

Yothu Yindi - Tribal voice