Sonntag, 26. Juli 2020

Beyond Eurovision (155): Island



Island - Hoch im Norden Europas zwischen der eurasischen und der nordamerikanischen Erdplatte erhebt sich die Vulkaninsel Island aus dem Atlantik. Das Land in dem Elfen, Naturgeister und andere Mythen eine große Rolle spielen gehört zu den am dünnsten besiedelten Ländern Europas, mehr als die Hälfte der Einwohner leben im Einzugsgebiet der Hauptstadt Reykjavik. Das Landesinnere ist von großen Gletschern wie dem Vatnajökull geprägt, in die Schlagzeilen gerät das Land, das in Ranglisten für Freiheit und Demokratie Spitzenpositionen einnimmt, vor allem durch seismische Aktivitäten.


 Schnelle Fakten
Hauptstadt
Reykjavik
Sprachen
Isländisch
Fläche
103.125km²
Währung
Isländische Krone (ikr)
Einwohner
357.000
Internet-TLD
.is
Zeitzone
UTC
Wiki-Info

Der schwedische Wikinger Gardar Svavarsson gilt als Entdecker Islands, mehrere weitere Wikinger-Expeditionen zogen viele Auswanderer aus den skandinavischen Ländern und keltische Siedler im 9. und 10. Jahrhundert nach Island. Um das Jahr 982 brach Erik der Rote nach Grönland auf, belegt ist die jedoch nicht. Bis ins Jahr 1918 stand Island anschließend unte dänischer Verwaltung, noch heute sind die diplomatischen und wirtschaftlichen Verflechtungen mit Dänemark sehr groß. Das Land ist NATO- und EFTA-Mitglied, im Zuge der Wirtschaftskrise wurde auch ein EU-Beitritt angestrebt, diese Pläne liegen, vor allem wegen Streitereien beim Thema Fischfang, auf Eis.

Die isländische Kultur basiert auf der literarischen Sammlung von Mythen und Sagen, der sogenannten Edda. Musikalisch gehören Zwiegesänge und Reime zur typischen Folklore, die mit ähnlichen Musikinstrumenten ausgestattet ist, wie die der übrigen nordischen Nationen Europas. Trotz seiner geringen Größe und Einwohnerzahl erweist sich Island als sehr musikalische Nation. Nicht nur der Umstand, dass der Eurovision Song Contest gut 98% Marktanteil einfährt und experimentelle Musik etwa von Pollapönk oder Hatari für Aha-Erlebnisse sorgen, auch internationale Stars wie Björk, die Gruppe Múm oder Emilíana Torrini konnten sich in den letzten Jahren in den Charts behaupten.

Vorstellen möchte ich heute aber ein Lied, mit dem ich dereinst einen privaten Musikcontest gewonnen habe, "Algjörlega spillt" vom Sänger Bjartmar Þórðarson. Der Isländer ist nicht nur als Musiker sondern auch als Schauspieler und Komponist von Filmmusiken bekannt. Der offen homosexuell lebende Bjartmar trat zuletzt im Jahr 2017 in Erscheinung, als er seine Single "Hollow" von der EP "Deliria" veröffentlichte. Zudem kennen ihn einige Song Contest-Fans vielleicht auch noch vom isländischen Söngvakeppnin, als er sich mit dem Titel "Á ég?" ("Sollte ich?") für den Eurovision Song Contest bewarb, jedoch nicht unter die besten Sieben kam, sodass seine Platzierung im Nachgang unbekannt bleib. An diesem Abend siegte übrigens Silvia Night, die ebenfalls Akzente im Semifinale von Athen setzte.


Bjartmar Þórðarson - Algjörlega spillt