Mittwoch, 18. Mai 2011

Niederlande: Europäischer Denken für 2012


Niederlande - Beim niederländischen Fernsehen zieht man Konsequenzen aus dem schlechten Abschneiden der letzten Dekade. "Wir müssen europäischer denken", sagte TROS-Direktor Peter Kuipers in einem Interview in der Mittagsshow im niederländischen Radio 1. Trotz kleinem Budget müssten endlich Veränderungen getroffen werden.

Man müsse weniger auf die eigenen Vorlieben setzen. Zwar habe man derzeit noch keine Idee, wie genau das Konzept für das kommende Jahr aussehen soll, beim jetzigen Format soll es aber keinesfalls bleiben. In den nächsten Monaten werde man daher bei der nationalen Rundfunkanstalt intensiv mögliche Szenarien durchsprechen. Die Niederlande erreichten zuletzt 1999 mit der Sängerin Marlayne die Top Ten im Finale des Eurovision Song Contest, 2002 musste man sogar aufgrund der schlechten Vorjahresplatzierung aussetzen.

2004 erreichte die Gruppe Re-Union zunächst das Finale, belegte dort aber auch nur den 20. Platz. Seitdem scheiden die niederländischen Interpreten stets im Semifinale aus, beim Eurovision Song Contest 2011 belegten die 3J's schließlich den letzten Platz. Seit 2007 wurde meist der Interpret intern von der jeweiligen Rundfunkanstalt NOS bzw. TROS gewählt, die Zuschauer entschieden dann jeweils über den Titel, bzw. nominierte 2010 das Lied "Ik ben verliefd, Shalalie" von Vader Abraham und ließ später in einem Vorentscheid aus fünf Kandidaten den passenden Interpreten wählen.

Das ständige Ausscheiden im Semifinale macht sich auch in den Einschaltquoten bemerkbar, erreichte man 2003, bei der Teilnahme von Esther Hart noch 3,8 Millionen Zuschauer waren es seit 2005 nicht mehr als 1,3 Millionen Zuschauer, in diesem Jahr schalteten 1,2 Millionen Niederländer beim Finale des Eurovision Song Contest ein.