Donnerstag, 19. Mai 2011

Deutschland: Stefan Raab beendet Song Contest-Karriere


Deutschland - Der Reformator des Eurovision Song Contest in Deutschland, Stefan Raab zieht sich aus dem Geschäft um den europäischen Musikwettbewerb zurück. "Ich habe mich entschlossen, die künstlerische und inhaltliche Verantwortung für die deutsche Teilnahme weiterzugeben. Ich werde künftig also nicht mehr als Moderator, Juryvorsitzender, Komponist oder musikalischer Produzent mitwirken.", sagte er am Donnerstag dem Mediendienst kress.

"Das Eurovision Song Contest-Finale 2011 in Deutschland war der absolute Höhepunkt meiner ESC-Karriere.", sagte Raab weiter und beendet damit auf dem Zenit seiner persönlichen Song Contest-Historie seine Tätigkeiten um sich wieder seinen angestammten Aufgaben zuzuwenden. Brainpool stünde für die weitere Zusammenarbeit jedoch weiterhin zur Verfügung.

"Ich würde mich freuen, wenn das von uns entwickelte Fernsehformat 'Unser Star für...' auch weiterhin Grundlage für den deutschen Vorentscheid ist. Darüber werde ich in den nächsten Wochen mit den beiden Sendern ARD und ProSieben sprechen. Selbstverständlich werde ich die Idee des Eurovision Song Contest in meinen Sendungen auch zukünftig unterstützen und begleiten.", fügte er jedoch hinzu, so ganz kann er es also doch nicht sein lassen.

Sollte die Zusammenarbeit zwischen ARD und ProSieben weiterhin bestehen, könnte es 2012 eine Neuauflage der Show geben, die Lena Meyer-Landrut europaweit bekannt gemacht hat. Fünf Mal war Stefan Raab in die Auswahl bzw. Teilnahme beim Song Contest involviert, zuletzt moderierte er schließlich das Finale in Düsseldorf. Eine große Persönlichkeit die den Song Contest aus dem siegel'schen Dornröschenschlaf geweckt hat, tritt also ab.

Mit dem neu angeworbenen Moderator Matthias Opdenhövel hätte man allerdings zumindest einen Moderator mit Song Contest-Erfahrung, den das öffentlich-rechtliche Fernsehen einsetzen könnte. Bei der ARD gab es lobende und dankende Worte. Unterhaltungschef Thomas Schreiber erklärte: "(...) Ganz besonders freue ich mich darüber, dass sich Stefan Raab bei seinen Kollegen aus der deutschen Musikszene dafür einsetzen wird, dass sie den deutschen Beitrag zum ESC künftig auch inhaltlich verantwortlich mitgestalten."

NDR-Intendant Lutz Marmor fügt hinzu: "Ich danke Stefan Raab sehr herzlich für die hervorragende Zusammenarbeit, die immer professionell, kollegial und von großem Spaß an der Sache geprägt war. Stefan Raab war maßgeblich an dem Erfolg von Lena, am Gewinn des Eurovision Song Contest 2010 und an der überaus erfolgreichen Austragung in diesem Jahr in Düsseldorf beteiligt, insbesondere an dem grandiosen Opening-Act. Nun werden wir in aller Ruhe mit den ARD-Kollegen, aber auch gern mit ProSieben und Brainpool besprechen, wie es mit dem deutschen Vorentscheid im kommenden Jahr weitergeht."

Man wird sehen, welchen Weg ProSieben, die ARD und alle Beteiligten nun nach dem Rückzug Raabs einschlagen werden, über die Verhandlungen wird in den kommenden Tagen sicherlich noch mehr nach außen dringen.