Chile - Seit fast 20 Jahren versucht man das Konzept des Eurovision Song Contests in anderen Teilen der Erde zu etablieren. Während Versuche im asiatisch-pazifischen Raum seit jeher scheitern und auch ein afrikanischer Ableger über das Planungsstadium nicht herauskam, fand zumindest einmalig ein American Song Contest mit den 50 Bundesstaaten und sechs Territorien der USA statt, bei dem ein K-Popsong aus Oklahoma abräumte. Nun verdichten sich die Anzeichen, dass zumindest ein lateinamerikanischer Ableger noch in diesem Jahr stattfinden könne.
Wie die Produktionsfirma Voxovation mitteilt, sollen alle Einzelheiten für den ersten Eurovision Latin America bis Ende März festgelegt sein. Sollte sich die bestätigen, könne ein Teaser während des Song Contests in Basel vorbereitet werden. Ein Sprecher von Voxovation erklärte, die Ausrichtung orientiere sich an den Zuschauerzahlen des Eurovision Song Contests 2022 in Turin, als Argentinien, Brasilien, Chile und Mexiko als die größten außereuropäischen Märkte erfasst wurden. Somit sehe man in Südamerika das größte Potenzial für einen eigenen TV-Wettbewerb nach dem Format des Eurovision Song Contests.
Als Ziel setzt man sich einen Wettbewerb mit 15 Nationen, zehn davon scheinen bereits gefunden zu sein, wenngleich sie noch nicht öffentlich publiziert wurden. "Wenn Chile als Gastgeberland ausgewählt wird, würde das große Finale voraussichtlich im Oktober stattfinden", heißt es weiter. Chilenische Medien haben in den letzten Monaten häufiger über den geplanten Wettbewerb berichtet und Interesse gezeigt. Der Wettbewerb solle zudem nicht nur in Lateinamerika sondern auch in Europa im TV oder auf digitalen Plattformen zu sehen sein.