Ungarn - Eines meiner Lieblingsländer beim Eurovision Song Contest tut sich wieder einmal schwer mit dem Wettbewerb und scheint dem europäischen Liederwettstreit wohl ein weiteres Jahr fern zu blieben. Zumindest ist das einst als Vorentscheid genutzte Format "A Dal" wieder einmal nicht dafür zuständig einen Sieger zu finden, der das Land anschließend bei der Eurovision in Rotterdam vertreten soll. Der Eurovision Song Contest wird mit keiner Silbe im Regelwerk der Show erwähnt, wodurch "A Dal" weiterhin eine rein ungarische Angelegenheit bleiben wird.
Den Regeln ist zu entnehmen, dass der Sieger von "A Dal" eine groß angelegte Werbekampagne durch den Sender MTV erfahren wird und der Titel auf verschiedenen Plattformen angepriesen wird. Dies hat mit dem diesjährigen Siegertitel "Mostantól" von Gergő Rácz & Reni Orsovai schon hervorragend geklappt, das Lied hat sogleich einen Rekord in den ungarischen Charts aufgestellt und stand über 19 Wochen an der Spitze der Hitparade. Zum Eurovision Song Contest 2021 hat sich MTV bisher nicht geäußert, allerdings wurde auch die Teilnahme 2020 formell nie abgesagt sondern ausgeschwiegen.
Ungarn nahm seit 1994 am Eurovision Song Contest teil und konnte aus dem Stand den vierten Platz belegen. Nachdem die Platzierungen sich in den Folgejahren verschlechterten, setzte MTV zwischen 2000 und 2005 aus, seither ist man erfolgreicher, insbesondere aufgrund der Tatsache, dass eine Vielzahl der Einsendungen weiterhin auf Ungarisch dargeboten wurden. Nach dem Semifinal-Aus von Joci Pápai 2019 in Tel Aviv verzichtete der Sender mit Sitz in Budapest auf die Teilnahme in Rotterdam. Anschuldigungen, der Rückzug sei das Ergebnis einer anti-europäischen und homophoben Senderpolitik wurden dementiert.