Donnerstag, 15. Juni 2023

Irland: RTÉ sucht Interpreten für Vorentscheid 2024


Irland
- Nach dem neuerlichen Aus für den irischen Beitrag im Halbfinale von Liverpool sucht der Sender RTÉ nun bereits frühzeitig nach neuen Kandidaten, die sich dem öffentlichen Vorentscheid für Schweden 2024 stellen. Zeitgemäße Künstler mit erfrischenden Liedern und Komponisten mit Talent und Ambitionen großes zu leisten, sind fortan aufgerufen, sich bei RTÉ in Dublin zu melden. Neben den gängigen EBU-Regularien gelten für den irischen Vorentscheid noch weitere Vorgaben.

So sucht RTÉ ab sofort bis einschließlich 29. September um 18 Uhr Ortszeit nach Bewerbern. Songwriter müssen bereits musikalische Erfolge vorweisen können, jeder Songwriter und Co-Autor darf maximal einen Beitrag einreichen, die auch schon Künstlern zugeordnet sind. Demos und unvollendete Titel sind nicht erwünscht, die Beiträge müssen bereits fertig produziert und mit 192 kbps eingereicht werden. Zudem ist die Teilnahme mit jenem Beitrag in anderen Vorentscheiden untersagt.

Explizit erwünscht sind von Seiten des Senders RTÉ Beiträge, die ein jugendliches Publikum ansprechen. RTÉ behält sich dennoch die Option vor, namhafte Künstler und Komponisten einzuladen sowie die eingesandten Produktionen abzuändern und neu zu arrangieren. Wer sich all diesen Regularien unterwerfen möchte, kann sich nunmehr in Dublin registrieren. Wann und in welcher Form der nationale Vorentscheid stattfinden wird, ließ man bislang allerdings offen.

News-Splitter (990)


Frankreich
- Einen Monat nach dem Finale von Liverpool drückte Programmdirektor Stéphane Stibon Gomez seine Enttäuschung über die Platzierung von La Zarra aus. Man habe nicht damit gerechnet, so weit unten in der Punktetabelle zu landen, heißt es. Man arbeite aber weiterhin an dem Ziel, die Eurovision zu gewinnen. Zudem distanzierte sich France Télévisions von der Attitüde, die La Zarra bei Bekanntgabe des Zuschauervotings im Greenroom gestikulierte. Die Sängerin wurde ob ihrer memefähigen Handgeste bereits von einem Musikfestival ausgeladen und musste mehrere Konzerte aufgrund geringer Nachfrage absagen. La Zarra belegte im Finale von Liverpool den 16. Platz mit "Évidemment". 54 ihrer 104 Punkte stammten aus dem Juryvoting, 50 aus dem Televoting.

Island
- Seit heute können sich interessierte isländische Künstler für den nationalen Vorentscheid Söngvakeppnin 2024 beim Sender RÚV anmelden. Bis einschließlich 10. September nimmt der Rundfunk Anmeldungen entgegen, die anschließend von einem Auswahlgremium von Vertretern der Musikvereinigungen FTT und FÍH sowie des Senders selbst gesichtet werden. Geplant ist erneut ein Format im Stil der bisherigen Vorentscheidungen mit insgesamt zehn Interpreten, die zunächst in zwei Halbfinals antreten und ihre Titel auf Isländisch singen, sowie einem Endauswahl mit vier Finalisten und einem weiteren Wildcard-Kandidaten. Im Finale steht den Künstlern dann frei, ob sie weiterhin in ihrer Landessprache oder Englisch auftreten. In diesem Jahr gewann Diljá den isländischen Vorentscheid mit dem Titel "Power".

Schweden
- Nach dem Ende der Bewerbungsphase um die Ausrichtung des Eurovision Song Contests 2024 sind nach öffentlicher Bekanntgabe aktuell vier Städte im Rennen. Neben der Hauptstadt Stockholm, die den Wettbewerb zuletzt 2024 ausgerichtet hat, sind auch Malmö und Göteborg im Rennen. Ebenso hat die Stadt Örnsköldsvik eine offizielle Bewerbung bei SVT und der EBU eingereicht. Ob noch weitere Anmeldungen vorliegen ist nicht bekannt. Unter Berücksichtigung der EBU-Kriterien dürften Malmö und Stockholm die beste Ausgangsposition haben. Mittlerweile hat SVT auch sein Core Team vorgestellt, dass mit der Organisation betraut ist. Wann die Gastgeberstadt bekannt gegeben wird ist nicht fix, 2013 und 2016 gab SVT die Host City jedoch stets im Juli bekannt.

Mittwoch, 14. Juni 2023

Eurovision 2024: EBU nimmt Wertungskritik zur Kenntnis


Europa
- Offenbar ist auch bei der Obrigkeit der Europäischen Rundfunkunion der Unmut über das Ergebnis beim diesjährigen Eurovision Song Contest mit Loreen als Siegerin und Käärijä als Zweitplatziertem angekommen. Der norwegische Sender TV2 meldet, dass die EBU das derzeitige Jurysystem derzeit auf den Prüfstand stellt und zumindest diskutieren wird. Mögliche Entscheidungen im Hauruck-Verfahren werden allerdings nicht fallen, wie Thea Flinder, Programm-Direktorin von NRK erklärte.

"Wir stehen im Dialog mit der EBU und es wurde uns mitgeteilt, dass es im Januar bewertet und endgültig entschieden wird.", so Flinder. Die Reference Group der EBU werde sich mit der Thematik beschäftigen und ggf. am Wertungsverfahren herumschrauben. Nach derzeitigem Stand haben sowohl Juroren als auch Zuschauer den gleichen Stimmanteil am Endergebnis des Eurovision Song Contests. Während in den Halbfinals seit 2023 auf das Juryvoting verzichtet wird, kommt es im Finale nach wie vor zum Einsatz.

Zu viel kann man am Wertungssystem allerdings nicht herumschrauben, ohne etwa an den legendären zwölf Punkten zu drehen. Eine Option, die ich auch für sinnvoll halte wäre, das Juryvoting in seiner jetzigen Form zu behalten, im Televoting jedoch alle Beiträge zu bewerten, sodass zumindest dort kein Land leer ausgeht. Zum einen würden so auch die Elftplatzierten etc. berücksichtigt werden und keine Nullnummern mehr entstehen, der Anteil des Televotings über dem der Juroren stehen und die Show nicht unnötigerweise aufgebauscht, da die Zuschauerstimmen nach wie vor geballt präsentiert werden.

Österreich: ORF geht weiter internen Weg für 2024


Österreich
- Der ORF hat seine Teilnahme am Eurovision Song Contest 2024 bestätigt. Dabei geht der Rundfunk in Wien erneut den Weg des internen Auswahlmechanismus und verzichtet auf einen nationalen Vorentscheid, wie Programmchefin Stefanie Groiss-Horowitz mitteilt. Genaue Informationen, wer wie was ausgewählt wird, ließ man jedoch noch nicht verlauten. "Wir sind gerade dabei, den Modus für unsere interne Expertenauswahl aufzustellen.", heißt es beim ORF.

In den letzten Jahren war u.a. Radio-Scout Eberhard Forcher mit der Sichtung potentieller Kandidaten beauftragt, ebenso Musikproduzent Lukas HIllebrand. Alle österreichischen Beiträge seit 2017 wurden auf internem Weg ermittelt, den letzten Vorentscheid konnte Zoë mit "Loin d'ici" im Jahr 2016 gewinnen. Auch die diesjährigen Vertreterinnen Teya & Salena wurden mit ihrem "Who the hell is Edgar?" intern ausgewählt und belegten in Liverpool immerhin den 15. Platz.

Die interne Auswahl scheint allerdings nicht unbedingt gewollt, Stefanie Groiss-Horowitz sagte gegenüber der Kleinen Zeitung: "Im Frühjahr 2024 haben wir mit 'Die große Chance - Let’s sing and dance' bereits eine große Talentshow im Programm von ORF 1. Ein weiterer Wettbewerb in Form einer öffentlichen Vorentscheidung für den ESC ist auch deshalb für den ORF keine Option." Ob hier auch finanzielle Aspekte eine Rolle spielen ist nicht bestätigt, durch die Blume aber deutlich herauszuhören.

Dienstag, 13. Juni 2023

Moldawien: TRM bestätigt Song Contest-Teilnahme


Moldawien
- Normalerweise gehört der moldawische Sender TRM zu den Rundfunkanstalten, die sich bis zuletzt mit ihrer Teilnahmebestätigung Zeit lassen oder zum Teil erst mit der Veröffentlichung der EBU-Liste aufploppen, 2024 ist alles anders. Sogar als erste osteuropäische Nation bestätigt Chișinău seine Teilnahme am Eurovision Song Contest 2024 in Schweden. Gleichzeitig sagte TRM allerdings auch seine Teilnahme am Junior Eurovision Song Contest in Nizza ab.

Delegationsleiterin Daria Capatina erklärte im Interview, dass Moldawien auch 2024 mit einem eigenen Beitrag bei der Eurovision vertreten sein wird. Bislang gibt es aber noch keine öffentlich genannten Pläne bezüglich eines nationalen Vorentscheids, der aufgrund der vergangenen Jahre aber nahezu obligatorisch ist. Nähere Informationen sollen in Kürze folgen. In diesem Jahr wurde Moldawien zum zweiten Mal von Pasha Parfeni vertreten.

Mit "Soarele și luna" belegte Moldawien den 18. Platz im Finale von Liverpool mit insgesamt 96 Punkten. Moldawien nimmt seit 2005 am Eurovision Song Contest teil und war seither jedes Jahr mit einem Beitrag vertreten. Die beste Platzierung erreichte das SunStroke Project im Jahr 2017 mit "Hey Mamma", damals gab es hinter Salvador Sobral und Kristian Kostov den dritten Platz. Sobald es weitere Infos gibt, werden wir natürlich darüber berichten.

Sonntag, 11. Juni 2023

Eurovision am Sonntag (72)


Europa
- Ein Monat ist seit dem Eurovision Song Contest in Liverpool bereits wieder verstrichen und nachdem auch die letzten Pseudo-Experten, die stets dann rumpoltern, wenn der deutsche Beitrag wieder unter "Ferner liefen..." landet, wieder chloroformiert sind, steht das Sommerloch, respektive die neue Saison 2024 bevor. Einige Länder haben bereits ihre Teilnahme in Schweden bestätigt, erstaunlicherweise handelt es sich dabei ausschließlich um westeuropäische Nationen, abgesagt haben indes die Bosnien-Herzegowina und die Slowakei aus bekannten Gründen.

Und so wie Schwedens nationaler Rundfunk ab morgen eine Gastgeberstadt für das Spektakel im kommenden Jahr sucht, fahnden einige Rundfunkanstalten schon wieder nach ihrem nächsten Beitrag. Norwegen, Finnland und auch Spanien haben konkrete Pläne für 2024 bekannt gegeben, nun liegt es an der lokalen Musikszene das Beste daraus zu machen. Zypern sucht seinen Interpreten ähnlich wie Israel durch eine Talentshow und Deutschland... hat zumindest mal seine Teilnahme bestätigt und das grundsätzliche Auswahlkonzept noch nicht völlig infrage gestellt.

Wünschenswert wäre es, wenn man seine Analyse ob des neuerlichen spärlichen Abschneidens nicht komplett in der Isolation führt, sondern etwas offener mit der Niederlage umgeht, sie in Chancen umwandelt und mit einer gewissen Selbstironie reflektiert. Andere Länder können dies auch, der litauische Vorentscheid etwa heißt übersetzt "Wir probieren's nochmal...", aufstehen, Krönchen richten und weitermachen. Die Popularität am Wettbewerb leidet (noch) nicht unter den Ergebnissen der letzten Jahre, es bedarf aber einem gewissen Engagement und im Idealfall polarisierenden Künstlern. 

Vor zwei Jahren gab es ein Nachrichten-Inferno um Electric Callboy. Damals wie heute bin ich kein großer Freund des Hypes, aber für eine Show wie den Eurovision Song Contest ist die Band durchaus geeignet. Ihr jüngstes Werk "Tekkno Train" etwa hätte das Zeug, in der breiten Masse aufzufallen und sogar die Drei-Minuten-Marke eingehalten. Es hätte ein junge Zuschauer angelockt und wäre mit Sicherheit nicht ganz chancenlos. Nach der, auch von mir unerwarteten Platzierung von Lord of the Lost, backe ich aber lieber kleine Brötchen.

Electric Callboy - Tekkno Train

Insofern bin ich gespannt, wie der NDR für 2024 verfahren wird und welche Interpreten ihren Namen in die Waagschale werfen. Zu bedenken gilt es allerdings, dass wir eher ein Lied im charismatischen Stil von "Who the hell is Edgar?" benötigen als Füllmaterial wie "Dare to be different" oder "Soap", die in den letzten Jahren im Vorentscheid herumdümpelten. Die Anforderungen, um den Eurovision Song Contest zu gewinnen sind in den letzten Jahren enorm gewachsen, ich bin mir aber sicher, dass das richtige Management im Vorfeld eine gute Platzierung möglich machen kann.

Das klaffende Sommerloch sollte also ausführlich genutzt werden, nicht nur um zu analysieren, sondern auch um zu entscheiden. Aus deutscher Sicht bleibt also zu hoffen, dass die Leitlinien der Auswahl feststehen, ehe Albanien uns seinen Beitrag präsentiert. Selbst Luxemburg, das 30 Jahre lang keine Regung gezeigt hat, kündigte an, im Juli umfassend über die Teilnahme und das Comeback zu informieren. Bis dahin dürfte sich die Teilnehmerliste etwas weiter gefüllt haben. Spannend bleibt es, ob etwa Portugal am Song Contest 2024 teilnehmen wird oder nicht.

Der letzte portugiesische Titel, der bei einem Eurovision Song Contest in Schweden aufgeführt wurde, ist sogar noch länger her, als die letzte luxemburgische Teilnahme. 1992 schickte RTP die Festival da Canção-Siegerin Dina mit "Amor de água fresca" nach Göteborg. Seither sucht man Portugal vergeblich auf den Listen, wenn der ESC in Schweden stattfindet. 2000 musste das Land aufgrund einer zu schlechten Fünf-Jahres-Wertung, die damals galt, in die Relegation, 2013 und 2016 sagte man aus finanziellen Gründen ab. Klar ist das alles reiner Zufall, aber der Rückzug eines Traditionslandes beim Song Contest tut natürlich immer weh.

Generell ist meine Hoffnung, dass der Wettbewerb 2024 wieder mit 40+ Nationen stattfinden wird, insbesondere in Hinblick auf kleine Nationen besteht durchaus die Chance, dass wir die eine oder andere wiedersehen. So kämpft Susanne Georgi in Andorra zwar nach wie vor gegen Windmühlen, das Fürstentum Monaco erhält im September aber einen neuen öffentlich-rechtlichen Rundfunk, der bereits  signalisiert hat, Gelder für die Eurovision zu mobilisieren. Sollte es dazu kommen, wäre es auch ein lang erwartetes Comeback, der letzte Auftritt liegt schon wieder 17 Jahre zurück...

Die Franzosen dürften sich über Schützenhilfe aus benachbarten Zwergstaaten vermutlich ebenso freuen, wie ich mich über weitere Länder, schließlich ist der Wettbewerb derzeit auf 46 Nationen ausgelegt. France Télévisions hat übrigens für 2024 zugesagt, jedoch noch keine Einzelheiten präsentiert, ob man zu seinem eigentlich recht populären Vorentscheid "Eurovision France: C'est vous qui décidez" zurückkehren oder ähnlich wie bei La Zarra auf interne Scouts zurückgreifen wird. Sollte letzterer Weg eingeschlagen werden, hätte ich hier noch einen kleinen Vorschlag...

Adèle Castillon - Rêve

Andorra: Neue Hoffnungen bei Susanne Georgi


Andorra - "I think you're wrong this time, so I won't leave, I'm gonna change your mind with something to believe in.", sang Susanne Georgi beim letzten andorranischen Song Contest-Auftritt 2009 in Moskau. Seither sucht man das kleine Pyrenäenland vergeblich auf der Teilnehmerliste der Eurovision. Bekanntermaßen wird gerade die letzte Vertreterin nicht müde, ihr Land zum Wettbewerb zurückzuholen, hat hierfür sowohl mit dem verantwortlichen Sender RTVA als auch mit Politikern des Landes gesprochen.

Bislang waren ihre Bemühungen nicht von Erfolg gekrönt und obwohl ihrer Aussage nach durch private Anlagen das Geld für eine Rückkehr vorhanden wäre, hagelte es Absagen. Nach den Wahlen im April fand nunmehr eine Umbesetzung bei RTVA statt, der Direktor des Senders wurde ausgetauscht. Laut Georgi heißt es, der Generaldirektor wollte "die Eurovision unter keinen Umständen. Und es gab Treffen wo ich mir die Haare rausgerissen habe." Sie werde ihre Mission fortsetzen, das Land zur Eurovision zurückzubringen.

Mit dem Wechsel des Generaldirektors hat Georgi wieder die Hoffnung, dass die Gespräche in die richtige Richtung gehen könnten. "Ich denke, wir sind uns näher als je zuvor!", sagte sie im Interview. Ob ihr privater Einsatz am Ende tatsächlich mit einer Rückkehr geadelt wird, bleibt abzuwarten, bis September diesen Jahres können sich alle EBU-Mitgliedssender für die Eurovision 2024 in Schweden einschreiben. Andorra ist mit seinen sechs Teilnahme das einzige Land, dass bisher nie in einem Song Contest-Finale vertreten war.

Freitag, 9. Juni 2023

Eurovision 2024: Göteborg wägt Bewerbung ab


Schweden
- Am Montag, den 12. Juni endet die Bewerbungsfrist für alle Städte, die sich für die Ausrichtung des Eurovision Song Contests 2024 interessieren. Nachdem Stockholm bereits Interesse signalisiert hat, Malmö höchst motiviert Pläne auffährt und die Stadt Sandviken sich inzwischen wieder aus dem Rennen verabschiedet hat, liegen nunmehr auch aus Göteborg offizielle Bekundungen vor, das Liederfestival ins eigene Gemeindegebiet zu holen.

Magnus Hallberg, Vizepräsident und Event-Manager von Gothenburg & Co. erklärte kurz und bündig, dass die Stadt eine Bewerbung plane und man mehr als bereit sei und die von SVT gesetzte Deadline bis zum Ende ausnutzen werde, um seine Kandidatur ausreichend vorzubereiten. Neben Stockholm, das seine Bewerbung bereits abgegeben hat, zeigen sich eine Reihe weiterer Städte zumindest interessiert, darunter Eskilstuna, Jönköping, Malmö und Örnsköldsvik.

Der Eurovision Song Contest findet 2024 zum siebten Mal in Schweden statt. 1975, 2000 und 2016 fand der Wettbewerb in der Hauptstadt Stockholm statt, 1985 in Göteborg sowie 1992 und 2013 in Malmö. Nach Ablauf der Frist werden Vertreter von EBU und SVT jene Städte besuchen und ihre Vorschläge sichten. Wann Ort und Termine der Shows bekannt gegeben werden sollen, ist nicht bekannt. Sollte der Zuschlag an Stockholm gehen, wäre es das erste Mal seit Lissabon 2018, dass die Eurovision wieder in einer Landeshauptstadt stattfindet.

Norwegen: Bewerbungsstart für Melodi Grand Prix


Norwegen
- Das Bewerbungsfenster für den Melodi Grand Prix in Norwegen wurde heute feierlich vom Sender NRK eröffnet. Im Grunde bleiben die Regeln soweit erhalten, jedoch mit einem kleinen Plot Twist, fortan können die ausgewählten Interpreten ihre Songs bereits vor den jeweiligen Shows kommerziell bewerben, sofern sie innerhalb der von der EBU gesetzten Frist des 1. Septembers liegen. Bislang wurden die Titel erst in der Woche der Liveshow vorgestellt.

NRK möchte damit den Wettbewerb etwas anheizen und das Engagement der Interpreten vor dem eigentlichen Melodi Grand Prix fördern. Ein gewisser Druck könnte laut NRK zu Leistungssteigerungen führen. In den letzten Jahren wurden die Titel bis kurz vor Beginn der Shows unter Verschluss gehalten, um eine Chancengleichheit zu gewährleisten. Die vollständige Teilnehmerliste, wer am Melodi Grand Prix teilnehmen wird, soll im Januar 2024 präsentiert werden.

Anmelden und Einsicht in das Regelwerk des norwegischen Vorentscheids vornehmen kann man hier (auf Norwegisch) auf der Seite des Rundfunks NRK. Die Deadline für den Melodi Grand Prix 2024 endet am 31. August um 23:59 Uhr (MESZ). Anschließend wird senderintern der Nachfolger für Alessandra Mele gesucht, die mit "Queen of kings" den fünften Platz im Finale von Liverpool erreichte und damit das beste Ergebnis seit Margaret Berger im Jahr 2013.

Bosnien-Herzegowina: Probleme halten weiter an


Bosnien-Herzegowina
- Als der Eurovision Song Contest 2016 das letzte Mal in Schweden stattfand kam es auch zur bislang letzten Teilnahme von Bosnien-Herzegowina im Wettbewerb. Kurze Zeit später wurde der Mitgliedsender BHRT von der Europäischen Rundfunkunion aufgrund ausstehender Zahlungen sanktioniert und von den Services der Union ausgeschlossen, somit auch vom Song Contest. Die Situation hat sich seither nicht verbessert, auch 2024 wird es somit keine Rückkehr geben.

Die für internationale Beziehungen und Kommunikation zuständige Sprecherin Lejla A. Babović erklärte: "BHRT unterliegt immer noch EBU-Sanktionen und die Teilnahme des Landes am Eurovision Song Contest ist nicht möglich, solange wir die Schuldenprobleme nicht lösen können." Die Ausstände bei der EBU belaufen sich auf rund fünf Millionen Euro, als Hauptursache sieht der Sender mit Sitz in Sarajevo die Gebührenfinanzierung, die gleichermaßen durch die politischen Entitäten des Landes erfolgen soll.

Da sich die Regierung der Republika Srpska jedoch weigert, in BHRT zu investieren und Gebühren nicht auszahlt, rangiert der Staatssender nach wie vor nahe am kompletten Ruin. Zeitweise konnten Mitarbeitergehälter nicht mehr bezahlt werden. Die ineffektive Finanzierung sollte auch im nationalen Parlament diskutiert werden, Entscheidungen sind jedoch bis zum heutigen Tage nicht gefallen und somit wird Bosnien-Herzegowina aller Voraussicht nach auch 2024 keinen Interpreten entsenden.

Donnerstag, 8. Juni 2023

Eurofire: Podcast-Tipp mit Andi und Mikkel


Deutschland
- Wer sein persönliches ESC-Sommerloch stopfen möchte, für den habe ich heute einen kleinen Podcast-Tipp, den ich wärmstens empfehlen kann. Vielleicht erinnert sich der ein oder andere noch an die Songchecks aus dem Jahr 2020, als Corona uns den Eurovision Song Contest genommen hat. Damals saßen u.a. Andi und Mikkel von PietSmiet vor dem Glitzervorhang des NDR und haben ihre Meinung kundgetan.

Machen ihre Arbeit großartig:
Mikkel und Andi
Das Dilettantische Duett, das gerade seine 300. Podcast-Folge gefeiert hat, beschäftigt sich nämlich ebenso mit dem Eurovision Song Contest und hat eigens hierfür nun auch einen separaten, sehr hörenswerten und regelmäßig fortgesetzten Podcast aufgebaut, der sich mit der Historie und aktuellen Geschehnissen rund um die "schönste Nebensache der Welt", wie sie beide es bezeichnen, beschäftigt. Einige Folgen sind bereits auf Spotify und anderen Podcast-Plattformen hörbar.

Dazu gibt es gegen einen kleinen finanziellen Obolus (ab 5€ monatlich) auf Steady exklusive Podcast-Folgen. So ging dort heute etwa eine neue Folge online, die sich mit den Lebensläufen von Freddy Quinn und Walter Andreas Schwarz, den ersten beiden deutschen Song Contest-Vertretern beschäftigt. Gut recherchiert und keinesfalls oberlehrerhaft dargeboten, präsentieren Andi und Mikkel triviale und hoch interessante Fakten, sodass ich das Duo nur allzu gerne weiterempfehlen kann.

Mittwoch, 7. Juni 2023

Eurovision 2024: Stockholm zeigt Interesse an Ausrichtung


Schweden
- Die schwedische Hauptstadt Stockholm hat heute formell ihr Interesse bekundet, den Eurovision Song Contest 2024 auszutragen. Am Nachmittag erklärte Finanzstadträtin Karin Wanngård in einer Pressemitteilung, dass Stockholm in der Lage sei, die Eurovision auszurichten, wenngleich man gewisse Vorbehalte hat und die Kosten in Kooperation zwischen der Regierung, der Stadtverwaltung, der Region und dem schwedischen Fernsehen SVT strukturiert und aufgelöst werden.

Kurz nach dem Eurovision Song Contest hieß es für die beiden aussichtsreichsten Austragungsstätten von Stockholm, der Friends Arena und der Tele2 Arena, dass die dort ansässigen Fußballvereine AIK Fotboll und Djurgårdens IF nicht dazu bereit seien, ihre Spielfläche für den Zeitraum des Eurovision Song Contests zu räumen. Die Globen Arena sei ebenfalls keine Option, da im Jahr 2024 notwendige Renovierungsarbeiten stattfänden. Es bedarf somit vermutlich langen Debatten, um eine offizielle Bewerbung einzureichen.

SVT selbst hat sich bislang nicht öffentlich zum Eurovision Song Contest 2024 geäußert, abgesehen von einigen Randnotizen und der heutigen Meldung, dass ABBA-Sänger Björn Ulvaeus einer Rückkehr auf die Song Contest-Bühne nicht abgeneigt ist. Er könnte zwar nur für sich sprechen, es wäre aber schon toll, exakt 50 Jahre nach "Waterloo" etwas Lustiges auf der Eurovisionsbühne zu machen. Sein einstiger Bandkollege Benny Andersson erklärte hingegen vor einigen Tagen, dass er nicht bereit sei, noch einmal auf die Bühne zu gehen.

News-Splitter (989)


Deutschland
- Nach 13 Jahren verlässt Dr. Frank-Dieter Frieling vom ZDF seine Führungsposition der Eurovision Reference Group, die sich mit sämtlichen Neuerungen und Themen rund um den Song Contest beschäftigt, in jüngerer Vergangenheit etwa der Ausschluss Russlands vom Song Contest oder der Teilnahmevertrag mit dem australischen Sender SBS. In jener Reference Group sitzen derzeit u.a. Rachel Ashdown von der BBC, Claudio Fasulo von der RAI, der armenische Delegationsleiter David Tserunian und auch die deutsche Delegationsleiterin Alexandra Wolfslast sowie Executive Supervisor Martin Österdahl.

Kasachstan
- Das kasachische Fernsehen Khabar hat seine Teilnahme am Junior Eurovision Song Contest 2023 in Nizza abgesagt. Senderchef Daniyar Tussupbekov erklärte: "Es tut mir leid, Ihnen mitteilen zu müssen, dass die Khabar Agency dieses Jahr nicht teilnehmen wird. Daher wird Kasachstan nicht auf der Teilnehmerliste erscheinen.", Gründe für den Rückzug wurden nicht genannt, eine Rückkehr bei späteren Veranstaltungen werden jedoch nicht ausgeschlossen. Khabar nahm als assoziiertes EBU-Mitglied seit 2018 am Junioren-Wettbewerb teil, eine Teilnahme am adulten Song Contest fand bislang nicht statt.

Luxemburg
- Pläne für den luxemburgischen Song Contest-Auswahlprozess sollen im Juli veröffentlicht werden. Nach dem groß angekündigten Comeback von RTL beim Song Contest 2024, der u.a. auch während des Finals von Liverpool thematisiert wurde, heißt es nun von der CLT-UFA, dem formellen EBU-Mitgliedssender, dass man ein entsprechendes Coreteam zusammenstellen wird, dass sich mit den Planungen und der Durchführung der Eurovisionsteilnahme 2024 in Schweden beschäftigen werde. Möglich wurde das Comeback u.a. durch den Druck von staatlicher Seite, insbesondere Premierminister Xavier Bettel machte sich für eine Rückkehr stark.

Frankreich: France Télévisions bestätigt Teilnahme 2024


Frankreich 
- Ebenfalls bestätigte France Télévisions seine Teilnahme im kommenden Jahr. France 2 übernimmt erneut die Planung und Organisation für die Song Contest-Auswahl 2024. Wie genau der Auswahlmodus in Frankreich aussehen wird ist noch nicht bekannt. Die diesjährige Sängerin La Zarra wurde intern vom französischen Rundfunk ausgewählt, den letzten öffentlichen Vorentscheid gab es im Jahr zuvor, als Alvan & Ahez ausgewählt wurden.

Im Juli letzten Jahres wurde mit "Eurovision France: C'est vous qui décidez" zwar eine Fortsetzung des nationalen Vorentscheids angekündigt, da dieser in Frankreich große positive Resonanz erzeugte, schlussendlich wählte man seine Interpretin dennoch intern aus. La Zarra belegte mit "Évidemment" den 16. Platz im Finale von Liverpool. Als Mitglied der Big Five ist Frankreich zudem automatisch für das Song Contest-Finale gesetzt.

Ähnlich wie die Niederlande nahm Frankreich seit Anbeginn am Eurovision Song Contest teil, verzichtete lediglich 1974 aufgrund des Todes von Staatspräsident Georges Pompidou und 1982 auf die Teilnahme, damals mit dem Argument, dass das Niveau der Veranstaltung zu niedrig sei. Dem entgegen stehen insgesamt fünf Siege, der letzte liegt allerdings schon nahezu 50 Jahre zurück. 1977 gewann Marie Myriam mit "L'oiseau et l'enfant" den Wettbewerb von London.

Niederlande: AVROTROS bestätigt Teilnahme 2024


Niederlande
- Die nächste Nation, die ihre Teilnahme am Eurovision Song Contest 2024 bestätigt hat, sind die Niederlande. Der nationale Rundfunk AVROTROS hat seine Absicht bekundet, einen Interpreten nach Schweden zu schicken. Auf welche Art und Weise dieser gewählt wird, ist nach der lautstarken Kritik am Vorgehen der diesjährigen Auswahl, noch nicht bekannt. Die Rückkehr zum nationalen Vorentscheid ist durchaus möglich.

Seit Jahren werden die niederländischen Song Contest-Interpreten intern durch ein Auswahlkomitee ermittelt, in dem in der Vergangenheit u.a. Kommentator Cornald Maas und Moderator und Sänger Jan Smit saßen. Nach der diesjährigen Kandidatenauswahl von Mia Nicolai & Dion Cooper wurde das System jedoch infrage gestellt, da beide hinter den Erwartungen zurückblieben. Mit "Burning daylight" schieden die Niederlande erstmals seit 2015 wieder im Halbfinale aus.

Ob und wie sich der Auswahlmechanismus verändern wird ist noch ungewiss, Jan Smit etwa steht nicht mehr als Teil eines Auswahlkomitees zur Verfügung und erklärte bereits vor einigen Wochen seinen Austritt aus dem Gremium. Sobald nähere Informationen von unserem westlichen Nachbarn vorliegen werden wir natürlich darüber berichten. Die Niederlande sind eines von sieben Gründungsmitgliedern, die beim allerersten Eurovision Song Contest 1956 in Lugano dabei waren und seither fünf Siege erzielen konnte.

Montag, 5. Juni 2023

Italien: RAI sucht nach Giovani-Nachwuchstalenten


Italien
- San Remo ist eine feste Institution im Kalender eines Eurovisionsfans und auch im kommenden Jahr wird das traditionelle Musikfestival in Italien wieder stattfinden. Heute hat die RAI bereits das Regelwerk für seinen Nachwuchswettbewerb "San Remo Giovani" vorgestellt. Amadeus, künstlerischer Leiter des Festivals erklärte: "Das Abenteuer in Richtung San Remo 2024 beginnt." Künstler zwischen 16 und 29 Jahren sind aufgerufen, sich für den Newcomer-Wettbewerb zu bewerben.

Zwischen dem 15. Juni und dem 15. Oktober können sich interessierte Nachwuchstalente bei der RAI anmelden, ein Komitee wählt unter allen Einsendungen zwölf Künstler aus, die im Dezember in einem Live-Finale um die drei direkten Startplätze beim San Remo-Festival 2024 qualifizieren können. Die erfolgreichen "Giovani"-Teilnehmer erhalten somit auch die Chance, das San Remo-Festival zu gewinnen bzw. Italien beim Eurovision Song Contest in Schweden zu vertreten.

Das eigentliche San Remo-Festival wird aller Voraussicht nach wieder aus fünf Shows bestehen, in denen die Crème de la Crème der italienischen Musikszene sich die Klinke in die Hand gibt. Der Sieger des Festivals erhielt in den letzten Jahren das Vorrecht, Italien beim Song Contest zu vertreten. Lehnt jener Künstler ab, wählt die veranstaltende RAI aus den verbliebenen Interpreten einen Act für die Eurovision aus. Seit der Rückkehr Italiens passierte dies jedoch erst einmal, 2016 fuhr statt der Gruppe Stadio die Sängerin Francesca Michielin nach Stockholm.

Slowakei: Keine Rückkehr im Jahr 2024 zu erwarten


Slowakei
- Die erste formelle Absage für den Eurovision Song Contest 2024 liegt vor und kommt aus Bratislava. Slavomíra Kubičková, Head of International Relations, erklärte auf Anfrage, dass das slowakische Fernsehen RTVS nicht zum Song Contest in Schweden zurückkehren wird und ebenso wenig beim Junior Eurovision Song Contest in Nizza debütieren wird. Der Sender begründet dies erneut mit den knappen finanziellen Ressourcen.

Bereits kurz nach dem Song Contest von Liverpool erläuterte RTVS, dass man in der Eurovision interessante Möglichkeiten sehe, die slowakische Musikkultur europa- und weltweit zu bewerben, man die Teilnahme an der Show jedoch auch in Relation zum generellen TV-Content von RTVS sehen müsste. Man sei darauf eingestellt, Fernsehen mit lokalen bzw. für die Slowaken interessanten Inhalten zu produzieren, die Eurovision hingegen sei eher Luxus als notwendig.

RTVS gilt ohnehin als chronisch unterfinanziert und hat bereits Probleme, seinem Versorgungsauftrag gemäß Rundfunkvertrag gerecht zu werden. Somit werde der Fokus auf notwendigere Formate gelegt. Zuletzt nahm RTVS im Jahr 2012 am Song Contest in Baku teil und schied mit Max Jason Mai im Halbfinale aus. Seit Einführung der Halbfinals nahmen slowakische Interpreten viermal teil, keiner von ihnen schaffte den Sprung in die finale Endrunde der Eurovision.

Israel: Castingshow für Song Contest-Auswahl 2024


Israel
- Via Facebook hat das israelische Fernsehen KAN nicht nur seine Teilnahme am Eurovision Song Contest im kommenden Jahr in Schweden bestätigt, sondern auch gleichzeitig sein Auswahlverfahren vorgestellt. Anders als etwa bei Noa Kirel, die zu ihrer eigenen Überraschung auf der Wunschliste des Senders stand und nachträglich intern ausgewählt wurde, kehrt man in Israel nunmehr zu einem Castingverfahren zurück, dass statt "Rising Star" nun "The Next Star" heißen wird.

Der detaillierte Auswahlmechanismus sowie die Termine stehen noch aus, das israelische Fernsehen hat in den letzten Jahren mit Hilfe von ähnlich konzipierten Talentshows einige vorzeigbare Ergebnisse beim Eurovision Song Contest einfahren können, etwa den Sieg von Netta Barzilai mit "Toy" beim Song Contest 2018 in Lissabon oder auch 2020/2021 mit Eden Alene, die immerhin den 17. Platz im Finale von Rotterdam belegte.

Sobald nähere Informationen zum Auswahlverfahren in Israel feststehen bzw. der Ablauf der Shows bekannt ist, werden wir natürlich darüber berichten. Fest steht zumindest, dass die Shows von "The Next Star" auf Keshet 12 zu sehen sein werden, einem Sender, der in den letzten Jahren auch die übrigen, zum Teil sehr langwierigen Castingrunden übertragen hat. Noa Kirel belegte in diesem Jahr mit "Unicorn" den dritten Platz beim Song Contest in Liverpool, das beste Ergebnis des Landes seit dem Sieg von Netta in Lissabon.

Freitag, 2. Juni 2023

News-Splitter (988)


Vereinigtes Königreich
- Genaue Zahlen zum Rest of the World-Voting beim Song Contest behält die Europäische Rundfunkunion unter Verschluss, erklärt aber, dass neben Wertungen aus den 37 Teilnehmerstaaten auch Stimmen aus 107 Nicht-Teilnehmerländern für das ROTW-Voting abgegeben wurden, die meisten davon aus den Vereinigten Staaten, Kanada, dem Kosovo, Luxemburg, Neuseeland, Mexiko, Ungarn, der Slowakei, den Vereinigten Arabischen Emiraten, der Türkei und Chile. Beim Song Contest in Liverpool kam in allen drei Shows erstmals das ROTW-Voting zum Einsatz, bei dem Zuschauer aus Nicht-Teilnehmerländern mit autorisierter Kreditkarte online abstimmen konnten.

Irland
- Roy Taylor, Gitarrist und einer der Sänger der Gruppe Jump The Gun, die Irland beim Eurovision Song Contest 1988 in Dublin vertreten hat, ist verstorben. Mit "Take him home" belegte er den achten Platz mit 79 Punkten. Zuvor hatte er in Irland kleinere Erfolge mit der Gruppe Roy Taylor, Karen Black & Nevada. Kurz nach dem Eurovision Song Contest löste sich die Gruppe auf, Taylor war anschließend als Solist unterwegs. Noch vor kurzem veröffentlichte er gemeinsam mit seiner Tochter Ella ein Lied, das allen gewidmet ist, die wie er an Nervenzellen schädigenden Motoneuron-Krankheiten (MND) erkrankt sind und sammelte Spenden für seine Stiftung zugunsten der Erforschung dieser Krankheiten. 

Schweiz
- Auch wenn das Schweizer Fernsehen offiziell noch keinerlei Informationen zur Song Contest-Teilnahme im nächsten Jahr veröffentlicht hat, kursiert inzwischen ein Tweet von Österreichs diesjähriger Teilnehmerin Teya, die erklärte: "Ich habe das Gefühl, dass es eine 99,99%ige Chance gibt, dass wir gestern bei einer Listening Session den Schweizer Beitrag für die nächste Eurovision gehört haben und ich bin mir zu 100% sicher, dass ihr ihn lieben werdet, sollte er ausgewählt werden und das sage ich nicht nur, weil er von meinen Freunden geschrieben wurde." In den letzten Jahren wählten ein Panel und eine internationale Jury die Schweizer Beiträge für die Eurovision aus.

Spices: Sophie Ellis-Bextor dementiert Gerüchte


Vereinigtes Königreich
- Schon seit Tagen kleben Meldungen um die Wunschkandidatin der BBC für den kommenden Eurovision Song Contest im Internet, wie Preisschildrückstände an Buchrücken. Unterrichtete Quellen berichten, dass Sophie Ellis-Baxtor, die man hierzulande vor allem durch ihren 2000er-Hit "Murder on the dancefloor" kennt, die einzige Kandidatin auf der Wunschliste der BBC-Verantwortlichen sei und "sie haben nicht die Absicht, sie zu erweitern". Die 44jährige aus Hounslow, London bringe demnach alle mit, was man für die Eurovision benötigt.

Verschließt ihre Augen vor der
Eurovision wie damals im Video
 zu "Murder on the dancefloor":
Sophie Ellis-Bextor
Die Wiwibloggs liefern heute allerdings Zitate aus dem Frühstücksfernsehen der BBC, in dem die Sängerin erklärt, dass es (bisher) keinerlei direkte Gespräche zwischen ihr und dem Sender gegeben habe. Sie habe zudem das Gefühl, dass dieses Gerücht bereits seit zehn Jahren im Raum stehe. Einer potentiellen Teilnahme erteilte sie hingegen eine klare Abfuhr. Zwar liebe sie die Eurovision, am gegenwärtigen Punkt sei es für sie jedoch so "als würde ich in ein Casino gehen und alle meine Chips auf Rot setzen. Ich habe einfach nicht das Gefühl, dass ich bereit bin, das Risiko einzugehen."

Die Eurovision habe ihrer Meinung nach vor allem für junge und aufstrebende Interpreten viel zu bieten, aber: "Ich glaube, dass ich ganz zufrieden bin mit den Dingen, die ich vorhabe und mit der Richtung, in die sich alles entwickelt und ich weiß nicht, ob ich ein großes Risiko eingehen will.", so Sophie Ellis-Bextor. Sie würde ihr Engagement jedoch nicht völlig ausschließen, strebt statt einer Aktivität auf der Bühne aber eher eine Rolle hinter den Kulissen, beispielsweise als Komponistin an. Doch auch hier gibt es keinerlei direkte Verbindungen zwischen der Künstlerin und der BBC.