Bosnien-Herzegowina - Als der Eurovision Song Contest 2016 das letzte Mal in Schweden stattfand kam es auch zur bislang letzten Teilnahme von Bosnien-Herzegowina im Wettbewerb. Kurze Zeit später wurde der Mitgliedsender BHRT von der Europäischen Rundfunkunion aufgrund ausstehender Zahlungen sanktioniert und von den Services der Union ausgeschlossen, somit auch vom Song Contest. Die Situation hat sich seither nicht verbessert, auch 2024 wird es somit keine Rückkehr geben.
Die für internationale Beziehungen und Kommunikation zuständige Sprecherin Lejla A. Babović erklärte: "BHRT unterliegt immer noch EBU-Sanktionen und die Teilnahme des Landes am Eurovision Song Contest ist nicht möglich, solange wir die Schuldenprobleme nicht lösen können." Die Ausstände bei der EBU belaufen sich auf rund fünf Millionen Euro, als Hauptursache sieht der Sender mit Sitz in Sarajevo die Gebührenfinanzierung, die gleichermaßen durch die politischen Entitäten des Landes erfolgen soll.
Da sich die Regierung der Republika Srpska jedoch weigert, in BHRT zu investieren und Gebühren nicht auszahlt, rangiert der Staatssender nach wie vor nahe am kompletten Ruin. Zeitweise konnten Mitarbeitergehälter nicht mehr bezahlt werden. Die ineffektive Finanzierung sollte auch im nationalen Parlament diskutiert werden, Entscheidungen sind jedoch bis zum heutigen Tage nicht gefallen und somit wird Bosnien-Herzegowina aller Voraussicht nach auch 2024 keinen Interpreten entsenden.